Epilog

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Die Sonne geht unter, wirft ihr Licht auf die Wasseroberfläche

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Die Sonne geht unter, wirft ihr Licht auf die Wasseroberfläche.
Der Ozean ist heute besonders ruhig. Der Wellengang sacht. Nicht zu vergleichen mit dem von vor zwei Tagen. Da glaubten sie, die Insel würde davon gespült.

Linea hat es sich auf ihrem Lieblingsfelsen bequem gemacht, wie jeden Abend, wenn sie der Sonne beim Untergehen zusieht.

"Warum suche ich dich überhaupt?", fragt Iljana kopfschüttelnd, als sie sich neben sie setzt, "Wenn ich dich doch immer wieder hier finde?"
Linea grinst, "Weil du mich gerne suchst?"
"Das gehört nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung", brummt sie und lächelt daraufhin, "Ich werde einfach alt."

Linea schüttelt den Kopf. "Nein, du bist schon alt. Da kann nichts mehr werden." "Und du wirst immer frecher", erwidert Iljana empört, während sie wissend ihre Augenbraue hochzieht. Linea versucht mit aller Macht das Kichern zurückzuhalten, doch es will ihr nicht gelingen.
Sie prustet los und Iljana stimmt mit ein.

Nur langsam schaffen sie es zu Atem zu kommen.
Die Ältere wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Das tat gut", sagt sie, während sie tief einatmet.
Sie sieht Linea von der Seite her an.

"Es ist schön dich lachen zu sehen. Als du das erste Mal hier herkamst, glaubte ich dein Gesicht sei dazu nicht fähig."
Linea seufzt, "Vieles ist nun anders. Ungewohnt, aber irgendwie freier."

Iljana nickt verständnisvoll. Mehrere Monate sind ins Land gezogen und sie hat fast geglaubt, dass Linea es nicht schafft. Nicht wegen ihrer Wunden, die verheilten wunderbar, doch Linea ist gebrochen gewesen.
All ihre Erlebnisse und Entdeckungen, die sie ihr in vielen Stunden, die sie gemeinsam verbracht haben, erzählt hat, waren zuviel für sie.
Es war so, als hätte die neue Sicherheit, das Wissen endlich frei zu sein ein Stein ins Rollen gebracht und Iljana ist stolz, dass Linea sich ihm gestellt hat.

Vermutlich ist das das erste Mal in ihrem Leben, dass sie etwas verarbeitet.

"Wie geht's dir sonst so?", fragt Iljana interessiert nach. Wissend, um die Stimme, die Linea bisweilen immer mal wieder hört.
Linea weiß genau, worauf Iljana anspielt.
Sie zuckt die Schultern.

"Ich glaube", beginnt sie langsam und überlegt wie sie ihr Gefühl am besten formulieren soll, "dass diese Kraft schon lange in mir wohnt. Durch den Bannzauber meiner Mutter nahm ich sie nur nicht wahr. Ich glaube, dass sie erkannt werden will und dass sie sich durch die Stimme in mein Bewusstsein schiebt."
"Du scheinst viel nachgedacht zu haben", stellt Iljana fest und beugt zu ihr, "Solange es dir gut geht ist alles in Ordnung. Dir geht's doch gut, nicht?"

"Mir geht's gut", antwortet Linea auf Anhieb, ohne sich wirklich im Klaren zu sein, dass die Worte ihren Mund verlassen haben.
"Na gut, dann werde ich mich mal zum Abendmahl begeben. Du solltest auch dazu kommen, ansonsten futtern Kaan und Heran alles weg."
"Ich komme gleich nach", ruft Linea über die Schulter, als Iljana bereits aufgestanden ist.

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