Kapitel 8 ~ Lilane Fracht

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Hell hängt die Sonne wie eine Scheibe am blauen Himmel und schickt ihre warmen Strahlen zur Erde hinab

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Hell hängt die Sonne wie eine Scheibe am blauen Himmel und schickt ihre warmen Strahlen zur Erde hinab. Es ist ein herrlicher Tag, auch wenn der Kapitän ihn und das laue Lüftchen verteufelt, so genießt Linea ihn sehr.

Sie steht an Deck und blickt auf den weiten Ozean. Ihre Hände an der Reling von der Sonne wärmen lassend.
Es ist eine liebevolle Berührung, ein Streicheln.

Die Insel liegt nun hinter ihnen und mit ihr die erste Dove, die Linea seit Jahren, wenn man ihre Mutter und Großmutter ausschließt, gesehen hat. Es ist, als hätte das Schicksal ihr ein Zeichen gegeben. Hoffnung, inform einer 300 Jahre alten Frau.

"So kommen wir nie rechtzeitig an", seufzt der Kapitän, als er neben sie tritt und zum Fahnenmast emporblickt.
Linea dreht sich ihm zu, "Wir kommen doch gut voran. Die Strömung..."
"Mit ein bisschen mehr Wind wäre es schneller", unterbricht er sie und massiert seine Stirn.
"Die Insel hat uns viel Zeit gekostet."
"Habt ihr denn einen Zeitplan?", fragt Linea. Sie hat sich bisher keine Gedanken dazu gemacht, warum die Trola eigentlich auf Alchandria zusteuert.

Der Kapitän sieht sie fassungslos an.
"Natürlich", sagt er, als sei das selbstverständlich, "Meinst du ich hisse die Segel zum Spaß? Ich muss meinen Lebensunterhalt verdienen."
"Ich dachte irgendwie, dass Ihr...", Sie stoppt, überlegt und versucht es dann erneut, "Dass Ihr ein Abenteurer seid, der Schätze sucht oder..."
"Oder mal kurz andere Schiffe überfällt", beendet der Kapitän ihren Satz und schüttelt daraufhin den Kopf. Er zeigt auf seine Brust. "Sehe ich in deinen Augen aus wie jemand vom diebischen Piratenpack?"

Linea zuckt die Schultern. Sie weiß nicht wie ein Pirat aussieht, aber das er seinen Männern weiß machen konnte, die Insel bürge ein Schatz, für den sie nicht mal kämpfen bräuchten, hat ihre Annahme untermauert.

"Ich habe noch nie einen Piraten gesehen", gesteht Linea ehrlich, "Habe aber von ihnen gehört."
"Und da dachtest du, ich sei auch einer?"
Der Kapitän sieht sie entgeistert an, "Warum zum Henker, wolltest du dann auf dieses Schiff?" Fassungslosigkeit spiegelt sich in seinen Augen.
Sie zuckt die Schultern, "Mir wurde gesagt, dass es nach Alchandria fährt."
Der Kapitän schnauft, "Dass du noch lebst ist ein Wunder."
Er dreht ab und bedeutet ihr mit einer Hand zu folgen.

Sie gehen unter Deck und als er sie durch eine Tür führt, steht sie in fast völliger Dunkelheit. Eine kleine Gaslampe nahe der Tür spendet gerade genug Licht, um die Tür zu finden. Linea bezweifelt, dass ohne sie jeder, der im hinteren Teil steht, sie überhaupt finden, geschweige denn sehen, könnte.
"Was ist das hier?", fragt sie und blickt in die Dunkelheit. Nur in ihrer Nähe erkennt sie Kisten und Fässer.

"Das ist der Lagerraum. Wir befinden uns gerade praktisch im Bauch von meiner Trola", antwortet er und geht auf
eine der vorderen Kisten zu.
Mit einem Blick über die Schulter bedeutet er ihr zu folgen.
Langsam geht Linea ihm nach und sieht zu, wie er den Deckel zur Seite schiebt.

"Das macht den größten Teil meiner Fracht aus", erzählt der Kapitän, während Linea mit Unglaube die Früchte betrachtet.
"Die Crows scheinen feine Herren zu sein, die ihr Essen gut gewürzt haben wollen. Ich habe mir sagen lassen, dass nur eine eine kleine Prise dieser Früchte jede Mahlzeit besser schmecken lässt. Man könnte so vermutlich auch Kuhscheiße zu einer geschmackvoller Mahlzeit machen", erzählt er ausschweifend, scheinbar ohne wahrzunehmen, dass Linea seit Öffnen der Kiste keinen Ton von sich gegeben hat.

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