„Romy, beeilst du dich?"
Es klingelt bereits das zweite Mal, als ich meine Mom die Treppe hoch rufen höre.
„Es ist Arvid", fügt sie noch hinzu, ehe ich höre wie sie die Tür öffnet.
Schnell rutsche ich in meinen dunkelroten Cord-Rock, darunter eine schwarze, transparente Strumpfhose, schwarze Copenhagen Stiefel und einen Beigen Strickpulli.
Die Haare binde ich mir auf dem Weg die Treppe hinunter zu einem Pferdeschwanz hoch.Als ich unten ankomme, sehe ich noch wie meine Mom Arvid ins Wohnzimmer lotst und schaffe es hinterher, bevor sie die Tür schließen kann.
„Ich glaube wir müssen los Mom", haspel ich, noch bevor meine Mom, die ihren Mund schon geöffnet hatte, beginnen konnte zu reden.
„Weißt du, wir müssen uns beeilen, wir sind knapp dran, sonst verpassen den Bus", schnell drücke ich ihr noch einen Kuss auf die Wange, nuschel ein ‚hab dich lieb' und winke Arvid ungeduldig zur Tür.Ich liebe meine Mom, ehrlich, von ganzem Herzen, aber auf einen Kommentar wie gestern und dann vor diesem attraktiven neuen Nachbarn, kann ich ehrlich verzichten, vorallem so früh am Morgen.
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„Ist dir deine Mutter peinlich?" schneidet eine dunkle Stimme die Stille die sich über uns gelegt hatte, nachdem wir den Weg zum Bus angetreten sind.
„Was?", irritiert gucke ich ihn an.
Nich weil ich die Frage nicht verstanden habe, sondern eher weil ich irgendwie nicht damit gerechnet hatte, dass er zu reden beginnen würde.Einen kurzen Moment kreutzen sich unsere Blicke und ich merkte, wie ich wieder zu lange in seine Augen sehe.
Diese dunklen, unergründlichen Augen, die so kalt und gleichzeitig so warm scheinen und mich trotz ihrer tiefe, viel zu wenig von seinen Lippen ablenkten.Ich habe nichtmal gemerkt wie meine Wangen langsam zart rot geworden sind, als ich in Gedanken an meinen Traum am versinke bin.
Ich habe nicht gemerkt wie mein Herz schneller zu schlagen begonnen hat und ich mir unsicher auf die Unterlippe beiße,
bis ich gemerkt habe wie sein grinsen immer breiter und neckender wurde.„Hey, Romy, ich weiß ich lasse mich unfassbar gut ansehen, aber du hast mir meine Frage nicht beantwortet.
Nachdem du das getan hast, lass ich dich gerne weiter von meinen Lippen und meinem Körper träumen, aber die Antwort interessiert mich tatsächlich" zwinkert er und just in diesem Moment spühre ich wie die Hitze in meinen Wangen Feuer zu fangen scheint.„Ich...also, ich..das, ich hab nicht..." stammel ich und mein Blick ist auf den Boden gerichtet.
Wie verdammt peinlich.
Kann er meine Gedanken lesen?
Ist er in meinem Kopf?
„Ich..", aber weiter komm ich nicht,
„Psst", wispert er, hebt mein Kinn sanft und zwingt mich somit ihn anzusehen, „das muss dir nicht peinlich sein, du bist nicht die Erste der es so geht"
Wie gerne würde ich ihn schalgen, das Feixen aus seinem Gesicht wischen, aber so bin ich nicht. Sowas kann ich nicht.„Also, wieso sollte deine Mutter nicht reden? Angst davor gehabt, dass sie dich bloßstellt oder einfach ein schlechtes Verhältnis?"
Ich versuche so demonstrativ wie möglich zur Seite zu gucken, ich kann ihm nicht die Genugtuung geben, auch noch zu gestehen, dass ich ihn attraktiv finde, aber noch weniger will ich so tun, als würde ich meine Mom nicht leiden können.
„So wie du mich ansiehst würde ich auf ersteres Tippen, aber korrigiere mich ruhig wenn ich falsch liege"
Wieso ist er so arrogant, wieso? Und wieso macht es ihn so unglaublich attraktiv?„Ich weiß nicht wovon du redest, aber wir müssen raus",
Noch nie war ich so dankbar um den Busstop. Schneller als sonst springe ich aus dem Bus, raus in das kalte Wetter, „Also hat man dir schon irgendwas zugeschickt? Weißt du schon irgendwas, wo du hin sollst oderso? Weil sonst würde ich dir das Sekreteriat zeigen?" überlege ich und wechsel somit plump, aber schnell das Thema. Die kühle Luft lässt meinen Kopf klarer werden, die Gedanken an die letzte Nacht verfliegen.„Das mit dem Sekreteriat klingt gut, aber mach mal so wie du meinst, ich denke du weißt besser wie die Dinge hier laufen als ich", antwortet er knapp und folgt mir aus dem Bus.
„Okay, dann lass uns beeilen, ich hab echt keine Lust mehr im Regen stehen zu....!", dann stoppe ich, nicht lange, sehr kurz um ehrlich zu sein, denn das erste Gesicht was mir dieser Morgen, nach Arvids zeigt, ist das Gesicht meines Exfreundes, welches ich noch nie so blass und sauer gesehen hat wie jetzt gerade und vorallem nicht dann, wenn es in mein Gesicht geblickt hat,„...bleiben" füge ich hinzu, während ich meinen Blick nicht von Konrad lösen kann.
Von seinem Blick getrieben werde ich schneller, ungünstiger kann ein Tag doch nicht starten und dann passiert es, aus dem nichts, auf Höhe von Konrad legt Arvid seinen starken Arm um meine Schultern und die Farbe von Konrads Gesicht verändert sich von weiß zu rot.
Geschockt sehe ich zu Arvid, wieso tut er das? Einfach so?
Nein, nicht einfach so, erst jetzt sehe ich seinen Blick.
Realisiere, dass er vermutlich mit mir zusammen auf Konrads Gesicht geachtet hat und sehe, wie er jetzt einfach nur belustigt in seine Richtung blickt, er wusste ganz genau was er getan hat, als würde er spielen.Ich weiß nicht was ich fühlen soll, wie gerne würde ich ihm sagen können ‚weißt du was, mach es alleine!' um ihm zu zeigen, dass sein Verhalten scheiße ist, aber ich kann nicht und irgendwas tief in mir will das auch nicht.
Irgendwas in mir fühlt sich unfassbar stark in diesem Moment, unfassbar schön und vorallem unfassbar zu dem attraktiven neuen hingezogen.//Ein weiteres Kapitel! Über Feedback freue ich mich, genau wie über Anregungen.
Wie glaubt ihr geht die Geschichte weiter?
Ist mit Arvid alles in Ordnung und was ist seine Intention?
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr leßt gerne weiter.
Weiterhin gilt, ich freue mich über jeden Support, eine schöne Woche und wann wünscht ihr euch das nächste Kapitel?
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Romy und Arvid
RomanceRomy wohnt seit 17 Jahren in ihrer kalten und verschneiten Heimat, dann zieht Arvid in ihre Nachbarschaft und die Tage fühlen sich weniger kalt an. Eine Geschichte über Liebe und Verzweifelung, Mut und Angst und vorallem eine Geschichte über Hoffnun...