Es dauert nicht lange, bis die Sekretärin Arvid alle Zettel übergibt.
Es dauert sehr lange, bis Arvid alles gründlich gelesen und unterschrieben hat.Ich warte etwas abseits, werde immer nervöser, denn es ist schon einige Zeit her, dass es zur ersten Stunde geklingelt hat.
...Ich bin noch nie zu spät gekommen. Nennt mich Hermine, ich nehme die Schule ernst und es ist mir unangenehm zu spät zu kommen, weil dann alle Blicke auf mich gerichtet sind und ich für kurze Zeit im Mittelpunkt stehe.
Aus diesem Grund mag ich auch keine Referate. Soviel zu mir...aber zurück zum Geschehen, ich stehe etwas abseits, Arvid und vorallem die Sekretärin, hatte mich gebeten zu warten um ‚dem Neuen' nach der Einführung, den Weg in die Klassenzimmer zu zeigen.
Die Schule konnte schließlich verwirrend sein.
Also wartete ich und nach gefühlt einer Ewigkeit (wir sind schon 14 Minuten zu spät), kommt er endlich auf mich zu.„Oho ich bemerke schon die ganze Zeit Ihre Blicke auf meinem Rücken, beobachten Sie mich?" scherzt er, in genau dem überheblichen Ton in dem er die ganze Zeit spricht.
Ich schüttel den Kopf, ich kann das jetzt nicht diskutieren, ich bin zu spät.„Lenk bitte nicht ab, wir sind schon krass zu spät und ich hab Bio und ..ach egal sag mir einfach was dein erstes Fach ist und welcher Raum, bitte", dränge ich ihn flehendlich und svhaue mit auf den Stundenplan, „okay Bio, dass..okay komm".
Ich weiß wo der Raum ist, laufe also Zielstrebig los, biege die Korridore entlang, bis in den dritten Stock und bremse vor einer der vielen Türen des Ganges. „Hier bitteschön...soll ich am Ende des Tages auf dich warten oder findest du den Bus selbst?"Wie ich hoffe, dass er sagt, dass ich warten soll, denn ich möchte seine Nähe, aber alles was kommt ist ein, „Nein, kein Problem, du hast genug getan kleine Streberin. Noch nie zu spät gekommen oder?". Ich schüttel den Kopf, dann verschwindet er durch die Tür.
Okay Romy, beeilung. Noch einmal svhaue ich auf meinen Stundenplan, wie Arvid habe ich Bio, nur in welchem Raum muss ich nochmal gegenchecken um dann zu bemerken...
...Traum! Im selben Raum, wie peinlich. Ich hab vor lauter Gedanken an ihm vergessen, dass ich auch in diesem Raum muss.Nein, nein, nein!
Ich möchte nicht den walk of shame gehen und jetzt, nach ihm den Klassenraum öffnen. Es ist nichtmal, dass ich glaube, es hätte jemand mitbekommen können, sondern viel mehr, dass ich mir sicher bin, dass er es belächeln wird, aber was bleibt mir über?
Tief durchatmen Romy, dann klopf ich. Die freundliche Stimme meiner Lehrerin bittet mich hinein.
„Entschuldigen Sie, ich, ich habe Arvid die Klassenräume gezeigt und irgendwie verdrängt wo ich selbst hin muss"
Frau Katz lächelt mich liebevoll an, sie mag mich und ich sie. Sie ist eine gute Lehrerin, Biologie trotzdem mein schlechtestes Fach.
„Kein Problem Romy, setz dich schnell, Arvid wollte sich gerade der Klasse vorstellen, aber das mit dem Namen hast du ja jetzt schon für ihn übernommen"Erst in diesem Moment realisiere ich, dass er nur einen Meter vor mir steht um sich vorzustellen.
„Oh.." murmel ich und gehe schnell in den Raum, in Richtung des einzig freien Platzes, neben Konrad...das, hier und heute, ist offenbar echt nicht mein Tag.Ich höre Arvid nur halb zu, versuche meine Gedanken erstmal zu Ordnen, erst als die Klasse um mich rum kurz lacht, werde ich hellhöriger.
„...und entschuldigen Sie Romy noch einmal, sie hat mir wirklich geholfen und ich mein, sind wir nicht alle schonmal verwirrt oder nervös wenn wir uns unbekannte durch den Tag führen müssen", damit zwinkert er erneut in meine Richtung.Was habe ich ihm getan, wieso stellt er mich den ganzen Tag über bloß. Erst vor Konrad, jetzt vor meinem Kurs und Konrad. Ich bin so freundlich zu ihm und er...
Als hätte ich nichts davon gehört starre ich auf meinen Tisch, neben mir höre ich Konrad leise „irgendwann bringe ich ihn um", murmeln und jetzt gerade finde ich das nichtmal die schlechteste Idee.
Noch nie habe ich so wenig von einer Biologie-Stunde mitbekommen, noch nie hat sie sich so lange angefühlt und noch nie war ich so schnell nach dem Klingeln außerhalb des Raumes.
Hauptsache Raus, hauptsache weg aus dieser Situation.
Ich sollte Kaih und Leni suchen, meine besten Freundinnen, vielleicht haben sie in den Ferien etwas erlebt.
Kaih war die ganzen zwei Wochen in Mexiko, aber eigentlich fährt sie da auch eh fast jede Ferien hin, ihre Familie lebt eben dort, egal, solange ich nicht mehr über meinen Tag nachdenken muss.——————
Schon vor der Cafetaria empfangen sie mich, Leni hält zwei Tabletts in der Hand.
Klöße, Bratensauce und Rotkohl, wenigstens das Essen enttäuscht heute nicht.„Wieso sitzt ihr nicht drinnen?" verwirrt schaue ich von Leni zu Kaih, eigentlich haben wir tolle Plätze, am Rand, an der Heizung, ich hatte mich auf einen warmen Rücken gefreut, irgendwie.
„Wir wollten in Ruhe und ohne neugierige Nasen von dem neuen hören, es saßen so viele Mädchen wie nie an unserem Tisch, alle wollen was von ihm hören, wir dachten wir retten dich, aber wow, er sitzt auch drinnen, wo hast du ihn kennengelernt? Er ist voll die Sahneschnitte. Verwandt seit ihr bestimmt nicht, ihn hättest du hoffentlich nicht geheim gehalten!"
Kaih hatte nie wenig geredet, nie, aber in diesem Moment schwappte eine Wortflut aus mir, die sogar mich überraschte,
„ Kaih, Kaih, ruhig!", lachte ich, „Lass uns erstmal hinsetzen, ich hab totalen Hunger und dann,", aber weiter kam ich nicht.Ein lautes Scheppern ließ uns alle umdrehen und zur Cafetaria gucken, ein Tisch war umgekippt, der an dem Arvid gesessen hatte, sein Tablett lag auf dem Boden und noch bevor ich verstanden hatte was gerade passiert...
// Cliffhanger Moment,
Ja ein neues Kapitel, mit dem ich irgendwie nicht so zufrieden bin, aber ich hab so viele Ideen die ich weiterführen möchte.Was glaubt ihr ist passiert?
Wie geht es euch aktuell?Wie immer gilt, ich mag Feedback und ich mag Bewertungen, also tut euch keinen Zwang an🦆
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Romy und Arvid
RomanceRomy wohnt seit 17 Jahren in ihrer kalten und verschneiten Heimat, dann zieht Arvid in ihre Nachbarschaft und die Tage fühlen sich weniger kalt an. Eine Geschichte über Liebe und Verzweifelung, Mut und Angst und vorallem eine Geschichte über Hoffnun...