Auch nachdem ich durch die Haustür getreten bin, spüre ich seine wärme noch an meinem Körper, seinen ruhigen Atmen und den Fahrwind der um mich schnellt.
Wie gerne hätte ich mich noch länger tief in diesem Gefühl gesuhlt, in die Gedanken, doch bevor ich die Haustür aufschließen konnte sprang sie auf und meine Mom stand vor mir, neben mir mein kleiner Bruder mit feixendem Gesichtsausdruck.
„Romy ist verlieeeebt", kreischt er los und riss mich aus meinen Phantasieen von Kindern, Motorrad fahrten und anderen Dingen die ich ungern ausschmücken wollen würden.
„Levin halt doch einfach mal den Mund" stöhne ich genervt auf und versuche mich an ihm vorbei zu drängen.
Das letzte was ich gerade gebrauchen konnte, war von meiner ausgequetscht zu werden, aber da hatte ich die Rechnung ohne meine Familie gemacht.„Hey, hey, hey Romy", säuselte sie schmunzelnd, „das Essen ist fertig, der Tisch gedeckt, komm es gibt Essen und damit haben wir viel Zeit über deine Motorradfahrt mit, ich würde vermuten Arvid, zu quatschen" sie zwinkerte mir vielsagend zu und mir blieb nichts über als mich geschlagen zu geben.
Also schlurfte ich in die Küche und warf mich an den Tisch, sogar mein Vater war schon da. Oder was hieß ‚sogar', er arbeitete zwei Tage die Woche von zuhause aus, es war nichts ungewöhnliches ihn beim Mittagessen sitzend zu haben.
„Wer war der Herr auf dem Motorrad, der so unverantwortungsvoll ohne Helm gefahren ist.." begann auch er zu sticheln, mit genau dem gleichen neckenden grinsen wie Mom.
„Aargh Mom, Dad, hört auf, meine letzte Stunde ist Entfallen, er hat mich mitgenommen, mehr nicht!" stöhnte ich und schaufelte mir Kartoffelpüree auf den Teller.
„Mehr nicht?" kicherte meine Mom wie eine aufgeregte Teenagerin und wackelte allwissend mit ihren Augenbrauen.
„Mehr nicht!" bestätigte ich gereizt, mit dem Mund voller Kartoffeln.
„Romy ist verlieeebt", begann Levin erneut gackernd zu singen und damit stand ich auf. Das konnte ich mir nicht weiter geben, also entschied ich mich in meinem Zimmer weiter zu essen um mich des Gespräches zu entwinden.
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Erst zwanzig Minuten später hörte ich zartes klopfen an meiner Tür und nachdem ich nicht wiedersprach, steckte meine Mom ihren Kopf durch die Tür.
„Hat es dir geschmeckt?" fragte sie vorsichtig.
Wie ich es hasste, ich wusste jetzt schon, dass ich überreagiert hatte und meine Mom schaffte es mit ihrer unerschütterlichen freundlichkeit und Güte mein Gewissen noch doller zu verschlechtern.Stumm nickte ich und brauchte einen kurzen Moment um mir ein, „Es tut mir leid, ich hab übertrieben..." abzuringen.
„Alles gut." lächelte sie und strich sich eine Strähne ihrer buschigen Haare hinters Ohr, „und Romy, lass dich nicht ärgern. Es ist etwas schönes verliebt zu sein, und..."
„Ich bin nicht verliebt, ich kenn ihn nichtmal, ich weiß nichtmal wo er früher gewohnt hat, oder irgendwas.." ich wollte es nicht, aber schon wieder zickte ich sie an.
„Okay" lachte sie beschwichtigend und hob ihre Hände, wodurch mir auffiel das sie mein Handy in der Hand hiel. „Und trotzdem würde ich meinen Satz gerne zu Ende führen. Also...und er hat dir trotzdem geschrieben, auch wenn es dir ja vermutlich egal ist. Du hast dein Handy unten liegen lassen," sie legte es auf meinen Schreibtisch und griff meinen leeren Teller, „also mach dir einen schönen Tag und wenn ich dich nachher irgendwo abholen soll, sag bescheid." zwinkerte sie, ehe sie die Tür schloss.
Am liebsten wäre ich schon zum Handy gehechtet, als es noch in ihrer Hand lag, aber wollte ihre These nicht noch bestätigen, also ging ich diesem Instinkt erst in der Sekunde nach in der sie die Tür schloss.
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Romy und Arvid
RomanceRomy wohnt seit 17 Jahren in ihrer kalten und verschneiten Heimat, dann zieht Arvid in ihre Nachbarschaft und die Tage fühlen sich weniger kalt an. Eine Geschichte über Liebe und Verzweifelung, Mut und Angst und vorallem eine Geschichte über Hoffnun...