Die Tage bis zu den Sommerferien wurden kürzer, die Klausuren waren geschrieben, nur dem Abschlussjahrgang lag noch die mündliche Prüfung, welche kurz nach dem Schulball stattfinden sollte, bevor.
Die Tage wurden immer heller und wärmer, meine Haut brauner und das Leben leichter.
Den Großteil der Zeit verachte ich in der kleinen Innenstadt mit Kaih und Leni oder in unseren Gärten, manchmal gingen wir schwimmen, manchmal aßen wir Massen an Eis.Arvid sah ich ebenso häufig, nur häufte sich mein Gefühl, er würde immer abwesender sein.
Oft kam er zu spät, sah müde und abgekämpft aus. Auch hatte ich das Gefühl er würde immer weiter abnehmen, aber wenn ich ihn darauf ansprach murmelte er immer nur etwas von, ‚der Sommer sei so warm, da schlafe er schlecht' oder ‚bei der Hitze hat man wenig Hunger und kann sich schlecht komzentrieren.
Einmal stritten wir uns, weil ich versuchte sein Handy zu kontrollieren, aus Angst er trifft sich mit jemand anderem.
Die Zeit war komisch, aber meine Laune und das Wetter zu gut, somit hoffte ich es würde einfach eine Phase sein.
„Wie läuft es mit Arvid?" fragte Leni, an dem Nachmittag an dem wir uns entschlossen endlich Kleider für den bevorstehenden Ball zu kaufen.
„Ich kann nicht klagen!" schmunzelte ich schief, während ich ein dunkelblaues Kleid aus einer Kleiderstange zog, „Wie ist es mit Marvin?"
„Ich kann nicht klagen." erwiederte sie kichernd, die letzte Zeit war sie häufig aufgekratzt, wir sahen sie seltener, sie war zumeist bei Marvin, es lief so gut wie noch nie und es war spürbar, „wir haben es getan!" flüsterte sie uns dann zu, so leise dass die Kassiererin nichts von unserem Gespräch hörte.
Kaih quietschte auf, „Echt? Erzähl, wie war es? War er gut? War er sanft oder hart? Wie gehts dir? Hat es weh getan?"
Und Leni wurde nur noch hibbeliger, „Es war wunderschön, es war draußen, wir haben gezeltet letztes Wochenende und nachdem es nach unserem Abendpicknick dunkel wurde hat er im Zelt begonnen mich zu berühren. Er war so vorsichtig, ich hab mich so wunderschön gefühlt, er hat sich so viel Zeit genommen." schwärmte sie und ich lächelte.
So sollte es sein, so sollte man fühlen.
Kurz erinnerte ich mich an mein erstes Mal mit Konrad, rückblickend waren wir zu jung gewesen.Er hatte die ersten Male keinen hochbekommen, dann war er grob, obwohl er sein bestes gab.
Wir haben es einige Male probieren müssen ehe es geklappt hat und als es dann funktionierte war es schnell vorbei.
ICh nahm es ihm nicht übel, wir wussten nicht wie es besser geht, im Laufe der Jahre waren wir einfach so besser geworden.
„Was ist eigentlich mit deinem Sexleben?" holte Kaih mich aus meinen Gedanken.
„Sonst hast du doch immer erzählt, aber seit Arvid redest du nicht mehr drüber. Sind die Dinge die er tut so dreckig das du dich nicht traust sie auszusprechen?" grinste sie neckend und ich schüttelte den Kopf.„Nein, wir hatten nur einfach noch keinen Sex." und in dem Moment wurde es mir das erste Mal bewusst und Lenis und Kaihs Blicke bestätigten was ich dachte.
Wir hatten beide schon andere Partner und Partnerinnen gehabt, waren beinahe ein halbes Jahr zusammen und noch nie gab es die Anstalten miteinander zu schlafen.
„Wie?" flüsterte Leni komplett verblüfft.
„Ich weiß nicht, hat sich einfach nie ergeben." murmelte ich, beinahe ein wenig peinlich berührt.
Dabei war es ja nicht schlecht sich Zeit zu lassen, nein im Gegenteil, nur hatte ich mir nie bewusst Zeit gelassen.
„Es wird schon noch passieren." erklärte ich, vermutlich mehr um mich selbst zu beschwichtigen und meine Freundinnen spürten scheinbar, dass dieses Thema vielleicht nicht das beste war, so entschieden wir uns einfach weiter nach Kleidern, Accessoires und Schuhen zu schauen und nach vier Stunden hatten wir alles beisammen.
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Romy und Arvid
RomanceRomy wohnt seit 17 Jahren in ihrer kalten und verschneiten Heimat, dann zieht Arvid in ihre Nachbarschaft und die Tage fühlen sich weniger kalt an. Eine Geschichte über Liebe und Verzweifelung, Mut und Angst und vorallem eine Geschichte über Hoffnun...