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Die salzige Brise der Meeresluft wehte durch mein rotbraunes Haar. Wir würden bald in Charlottetown ankommen und von dort mit dem Zug in unsere neue Heimat fahren. Die Möwen kreischten am Himmel während ich zurück zu Mutter und Vater ging. „ Ma mère? Combien de temps jusqu 'à Charlottetown?" fragte ich meine Mutter Ambre. „ Une heure." antwortete diese mit einem Lächeln im Gesicht. Mein Bruder Charles und mein Vater würden erst in einer Woche nachkommen da sie in in Spanien einiges zu tun hatten. Ich hatte es vergessen zu erwähnen doch meine Mutter ist Französin und mein Vater Spanier. Ich selbst spreche beide Sprachen bevorzuge jedoch Französisch. Da mir langweilig wurde begann ich ein Französisches Kinderlied zu singen. „Sur le pont d'Avignon. On y danse, on y danse. Sur le pont d'Avignon. On y danse tout en rond..." meine Mutter stimmte lachend mit ein als ich schon den Hafen sah. Ich begann meine Sachen zusammen zu packen und meinen Mantel zu, zu knöpfen. Im Gegensatz zu Spanien wo wir die letzte Woche bei Verwandten verbracht haben war hier in Kanada fast schon Winter und das obwohl es gerade Anfang Herbst war. Nachdem das Schiff im Hafen angelegt hatte liefen wir zum Bahnhof. Schnell fiel mir auf das viele der Menschen uns anstarrten. Meine Mutter musterte mich mit ihren blauen Augen. Schnell betraten wir den Zug da wir schon spät dran waren. Die Zug verlief ruhig doch auch dort wurden wir angestarrt. Ich war begeistert als wir aus dem Zug ausstiegen und den kleinen Bahnhof von Avonlea betraten. Ein älterer Mann mit einem Hut kam gerade mit einer Kutsche am Bahnhof an. „Bojour Sir. Sind Sie Mr. Andrews?" fragte ich höflich wobei mein französischer Akzent stark zum Ausdruck kam. „Ja der bin ich. Da wir zukünftig Nachbarn sein werden, bat mich ihr Vater Sie in ihr neues Heim zu geleiten." ich nickte stumm als er von der Kutsche stieg und unsere Koffer zu verlanden. Mutter und ich stiegen in die Kutsche und mit einem Blick machte sie mehr als deutlich was sie von diesem Mann hielt. Ich bestätigte das ganze mit einem Nicken und kicherte kurz. Ich sah mir die Landschaft genauestens an. Vor mir erstreckten sich weite Felder woran meist ein dichter Wald angrenzte. Ich schreckte kurz auf als die Kutsche ruckartig hielt. Ich sah aus dem Fenster und sah ein wunderschönes Backsteinhaus. An der Eingangstür erstreckten sich weiße Säulen in die Höhe die das Dach stützten.
Ich nahm meinen Koffer und lief staunend auf das Gebäude zu. Meine Mutter folgte schloss die Tür auf und lächelte mich an.
„Dein Zimmer ist die Treppe hinauf, links die zweite Tür." sprach sie worauf ich nickte und die Treppe erklomm. Mein Zimmer war schon eingerichtet da meine Eltern schon öfter hergekommen waren um Möbelstücke und ähnliches her zu bringen. Mein Zimmer war sehr hübsch. Gerade zu war ein großes Fenster daneben ein holzfarbener Schreibtisch. Mein Bett stand an der rechten Wand ebenso wie eine dunkle Komode während an der linken Wand mein Klavier stand. Ich zog mich schnell um entschied mich für eine dunkle Hose und eine weiße Bluse. Schnell schnappte ich mir eine Mütze die ich meinem Bruder geklaut hatte und setze sie auf so das meine rotbraunen Locken auf meinen Rücken fielen schnell schnappte ich mit noch meinen dünnen Mantel und rief ins Haus „ich sehe mir die Gegend an!" ich schnürte meine dunkelbraunen Stiefel und schloss die Tür als ich in Richtung der Scheune ging hörte ich bereits ein bekanntes wiehern. „Na mein Mädchen bereit für einen Ausritt?" fragte ich die Fuchsstute während ich sie sattelte. Ich stieg auf und galoppierte aus der Scheune in Richtung Wald.

Dr. Gilbert BlytheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt