Wir waren fast zuhause als mir etwas einfiel. „Mutter?" fragte ich vorsichtig. „Oui ma fille." ich überlegte wie ich es meiner Mutter erklären könnte. „ Das Mädchen der Cuthberts. Anne. Ich habe ihr angeboten ihr eines meiner Kleider zu geben. Sie hat keins, die sind wie meine und da ich weiß wie schwer es ist sich irgendwo einzufinden möchte ich ihr eines der Kleider von mir geben welches ich nie anziehe." ratterte ich alles runter. Meine Mutter blieb stehen drehte sich in meine Richtung und sprach lächelnd. „Ich mag es wie hilfsbereit du bist, nicht jeder hätte das getan wenn sie erfahren das Anne ein Waisenkind ist. Viele werden Vorurteilen möglicherweise auch über dich..." meine Mutter holte tief Luft und sprach weiter „Aus diesem Grund möchte ich das du gut auf dich und deine Mitmenschen wie Anne achtest und nicht zu voreilig Urteile schließt." ich nickte daraufhin nur und ließ mir ihre Worte erneut durch den Kopf gehen. Sie hatte recht. Die Menschen werden Anne sicher nicht direkt mit offenen Armen empfangen. Ich war mir sicher, dass sie auch mich verurteilen werden bezüglich meiner Herkunft. Ich war so in Gedanken das ich nicht merkte wie wir zuhause ankamen. Ich betrat das Haus und flüchtete in mein Zimmer. Ich durchkramte erst meine Kommode und dann die zwei Koffer die ich unter meinem Bett verstaut hatte. Schließlich fand ich das schlicht gehaltene Kleid mit Rüschen und Puffärmeln so wie Anne es sich gewünscht hatte. Es war plötzlich so still und so beschloss ich meine Sachen zu wechseln. Ich entschied mich letztendlich für eine schwarze Hose und eine hellblaue Bluse. Ebenso griff ich meine Mütze und lief die Treppe hinunter. „Mutter ich bin noch mal draußen an der frischen Luft." rief ich ins Haus. „Ist gut mein Kind. Sei bitte vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück." Schnell schnappte ich mir meinen Mantel und zog diesen noch während des Gehens an. Und lief zur Scheune. „Na meine Hübsche Lust auf einen kleinen Ausritt?" ich suchte nach dem Halsring. Als ich diesen befestigt hatte ritt ich los in Richtung Blythe Haus. Ich hatte gewusst das dort niemand aufzufinden sein wird jedoch wollte ich einfach nach der Ordnung sehen. Ich stieg vom Pferd und sah mich um. Ich lief um das Haus herum und dachte an die Begegnung mit Gilbert mir war es nicht bewusst jedoch musste ich anfangen zu lächeln. Ich sah mich um wobei mir auffiel das die Hintertür offen war. War etwa jemand im Haus? Nein, Gilbert und sein Vater waren erst abgereist. Aus Angst jemanden im Haus anzutreffen nahm ich die Axt die Gilbert zum Holz hacken benutzt hatte.
„Hallo?! Ist hier jemand?" schrie ich ins Haus und wartete. Ob ich hoffte das mir jemand antwortete? Eigentlich nicht jedoch war ich auch ziemlich naiv zu glauben wenn hier jemand eingebrochen war, dass dieser zurück rufen würde. Ich zog meinen Mantel enger um mich da ich zu frösteln begann. Fest umklammerte ich die Axt welche sich in meiner Hand befand und schritt weiter den Flur entlang. Mit einer Sache war ich mir sicher, man würde meinen Herzschlag bis nach Frankreich hören. Vorsichtig lief ich die Treppe nach oben doch auch dort war keine Person weit und breit worauf ich erleichtert ausatmete. Ich ging nach draußen um die Axt an ihren Ort zurück zu legen. Ich könnte rein theoretisch ein wenig aufräumen schließlich hatte ich es Mr. Blythe angeboten. Außerdem hatte ich auf der Suche nach einem Einbrecher alles schmutzig gemacht. Ich ging zu dem Kleiderständer und hing meinen Mantel an. Sofort wurde bekam ich eine unangenehme Gänsehaut da es sehr kühl im Haus war, da der Ofen nicht an war. Ob ich mir einen Pullover von Gilbert nehmen könnte? Ich würde diesen ja auch zurück bringen. Ich entschied mich nach dem Zimmer von Gilbert zu suchen fand es schließlich auch. Es war zwar schlicht aber hübsch. Ich fasste nichts von seinen Sachen an und lief auf die Kommode zu aus denen ich mir einen Pullover nahm und diesen über stülpte. Er war mir viel zu groß und glich wohl eher einem Kleid als einem Pullover doch sofort wurde mir wärmer. Ich lief auf seinen Schreibtisch zu und suchte ein Blatt Papier welches ich auch fand und schrieb in fein säuberlichen Schrift
„Hallo Gilbert,
Ich war hier her gekommen um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Als ich sah das die Hintertür offen war musste ich dies überprüfen und beschloss gleich ein wenige zu putzen. Ohne Ofen war es hier sehr kalt im Haus, weshalb ich mir einen Pullover von dir geliehen habe.Liebe Grüße
Louisé Rodriguez.PS: du bekommst deinen Pullover noch wieder."
Ich legte das ganze auf sein Bett und begann Ordnung im Haus der Blythes zu machen.

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Dr. Gilbert Blythe
Fiksi PenggemarAls das Mädchen Louisé Rodríguez mit ihrer Familie nach Avonlea zieht hätte sie nicht gedacht welche Herausforderungen sie dort erwarten. Als dann ihre Eltern bei einem tragischen Unfall versterben und ihr Bruder sie im Stich lässt wird sie Waise wi...