Honigwein IV

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⚠️Smut Anspielung ⚠️

"Musst du denn wieder gehen?" hatte der Blonde leise gefragt, ehe er sich noch einen weiteren, sanften Kuss von dem Rothaarigen Teufel geraubt hatte.

Crowley schwieg... Kannte sein Engel doch die Antwort.
Und selbst wenn er sie nicht laut aussprach, so sprachen seine Augen doch Bände.
Aziraphale nickte, verstehend.

"Nun gut, dann ist hier wohl Endstation, nicht wahr?" hatte er nervös gefragt und sich fahrig durch die blonden Locken gestrichen.
Etwas, dass er nur tat, wenn ihm etwas sehr unangenehm war...

"Ja."
Krächzte Crowley leise und löste vorsichtig des Engels Hand aus dessen Haaren.
Ertrug er doch dessen verzweifelten Anblick nicht...

Des Engels Blick wurde weich, ehe er einen kleinen Kuss auf des Dämons Handrücken hauchte und zu ihm aufsah.

"Oh, Crowley, nichts wehrt für immer.... Wir werden uns wieder sehen, dass weißt du doch."

Crowley lächelte traurig.
Wusste er doch, dass dies durchaus der Wahrheit entsprach.
Selbst wenn es Jahre dauern sollte, sie würden wieder zueinander finden.
"Da hast du allerdings recht, Engel."

Der Blonde hatte noch einmal gegähnt, ehe dessen Augen immer schwerer geworden und schließlich ganz zugefallen waren.

Crowley unterdessen hatte es an jenem Abend nicht über das Herz gebracht, seinen Engel auch nur für eine Sekunde, aus den Augen zu lassen.
Hatte er doch verzweifelt versucht, sich jede noch so kleine Regung, jeden noch so kleinen Herzschlag und jedes Flattern dessen Augenlider genauestens einzuprägen.

Und als sich die ersten Strahlen der Sonne schließlich gülden durch das Fenster gebrochen hatten, hatte er sich leise erhoben, seinen Mantel über die Schultern geworfen und wehmütig auf des Engels entspanntes Gesicht zurück gesehen.

Langsam hatte er die Hand gehoben, hatte ihn noch ein letztes Mal berühren wollen, ehe die Realisation ihn kaltherzig übermannt und er seufzend die Hand zurück gezogen hatte.

"Wir werden uns wieder sehen, Engel." hatte er leise geflüstert, ehe Aziraphale unruhig geworden war und die Augenbrauen tief in das Gesicht gezogen hatte...

Sein Zeichen zu gehen...
Schnell hatte er sich umgedreht, die Augen auf das Ziel vor sich gerichtet und war hinaus in die dichten Nebelschwaden und das Rot der aufgehenden Sonne verschwunden.

Nicht wissend, dass der Engel doch wach genug gewesen war, um des Dämons Selbstzweifel und den verletzten Blick zu sehen, der ihm dieser, bevor er gegangen war, noch einmal zugeworfen hatte.

...

"Nein, nicht gehn!" rief der Rothaarige mit einem Mal lautstark aus und fuhr doch unweigerlich aus den roten Kissen, auf eben jenen er gerade noch seinen Kopf gebettet hatte.
Schwer atmend schloss er die Augen und ließ sich zurück in das durcheinander an Laken fallen.
Schon wieder dieser Traum...

Ein Knoten hatte sich in seinem Hals gebildet, einer der Sorte, die man nicht einfach so hinunter schlucken konnte.

War er etwa wirklich Schuld daran, dass sie sich nicht mehr gesehen hatten, seit eben jenem Moment?
Schuld daran, dass er den Engel doch selbst nicht mehr zu erkennen vermochte, wenn dieser wirklich vor ihm stand?

Schnell schüttelte der Rothaarige seine wilde Mähne.
Nein, er würde seinen Engel immer wieder und überall erkennen.
Da war er sich sicher!

Crowley starrte an die Decke des Zeltes, hatte er doch das seltsame Gefühl, dass er nicht mehr allein war.

Killer QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt