Blut. Tod. Verderben.Es war ein kalter Tag im Oktober.
Der Herbst hatte Einzug gehalten und war doch binnen weniger Tage bis in die dichten Täler mit ihren grünen Wiesen und prächtigen Feldern vorgedrungen.
Nun waren sie nicht mehr grün. Nicht mehr bunt.
Ein seichtes Braun und Rot lag zu seinen Füßen.
Blätter wirbelten unter ihm auf, als er seinem schwarzen Hengst die Sporen gab.
Mühsam war der holprige Weg, der doch von Steinen und dicken Wurzeln gesäumt war und sein Pferd doch hin und wieder ins wanken brachte.Seine Rüstung wog schwer auf seinen Schultern, sein Atem stieg in dichten Nebelschwaden auf und ließen ihn doch leer zurück.
Ein Bote hatte ihn ereilt.Blut. Tod. Verderben.
Das waren seine Worte gewesen.
Nunja, eigentlich hatte er noch um einiges mehr gesagt.
War seine Truppe doch im Laufe des Tages auf die Ritter der Tafelrunde gestoßen ...
Angewidert verzog er das Gesicht.Schweiß lag zu seinen Füßen.
Lachen an dunkelrotem Blut sammelten sich in den Senken und unterhalb der nun stillen Körper, die doch teils sehr unansehnlich von Speeren und Pfeilen durchbohrt wurden.
Crowley zog die Augen zu Schlitzen. Hatte er doch mehr als nur einmal den Befehl erteilt, die Truppen des König Artus in Ruhe zu lassen.Ein Befehl der zu damaliger Zeit zu vielen Diskussionen geführt hatte...Und vielen, wenn man es genau nehmen wollte 'mysteriösen' Todesfällen.
Ein kurzes Lächeln huschte über des Dämons Züge, musste er doch daran denken, wie der alte Sir Rudolphus ihn angefleht hatte, ihn zu verschonen....
Und doch hatte man ihn am nächsten Morgen im Burggraben zwischen einigen grünen Wasserlinsen und aufgeblähten Ratten aus dem Wasser gezogen.
Nein, unnachsichtig durfte man in diesem Berufsfeld mit Sicherheit nicht sein.Immerhin hieß es hierbei 'Auge um Auge, Zahn um Zahn' ....
Wer nachsichtig war, dem war sein eigenes Leben nichts wert.
Kopfschüttelnd stieg der Rothaarige von seinem Pferd.
Besah sich die Toten zu seinen Füßen etwas genauer und stuzte.Angst überkam ihn.
Dies war des Engels Truppe....
Den ganzen Tag über, hatte er das Gefühl gehabt, das etwas nicht stimmte.
Wenn nicht gar, dass etwas fürchterlich schief lief.
Und nun zog ein bekanntes Gesicht nach dem anderen an ihm vorbei....Tot, versteht sich....Der Bote war es schließlich gewesen, der ihn aus seinen Gedanken geschreckt hatte.
Er war nach oben gefahren, hatte sich wie von der Tarantel gestochen angekleidet und war schließlich ohne jegliche Begleitung den dunklen Mauern entflohen, durch deren Fenster zu dieser Zeit noch das goldene Licht der Sonne geschienen hatte.Blut. Tod. Verderben.
Drei Worte, drei winzig kleine Worte, denen er sonst wenig an Bedeutung beigemessen hatte.
Meist waren sie ihm auch egal gewesen...hatten sie ihn doch stets nie selbst betroffen.Doch nun, wo er die toten Männer sah, in ihren silbernen Rüstungen, wie leere Muscheln deren Inhalt man genussvoll hinausgeschlürft hatte, da lief ihm ein Schauer den Rücken hinunter und Wut kam in ihm auf.
"Herrgott, nun seht euch an! Was sollen nur eure Familien denken, wenn ihr nicht zu ihnen zurückkehrt?!"
Crowley runzelte die Stirn.
"Eure Frauen.....Kinder...?"
Der Schmerz in seiner Brust saß tief. Hoffte doch auch er, eine gewisse Person niemals auf dem Schlachtfeld verlieren zu müssen.Vorsichtig ging er in die Knie und fuhr dem Toten vor sich, mit der flachen Hand über das eingefallene Gesicht.
Nun waren auch seine Augen vor der Welt und ihrer Grausamkeit verschlossen...Ein Gebet wagte er jedoch nicht zu sprechen, war ihm doch nicht ganz geheuer dabei, was geschehen würde, würde seine Seite davon erfahren.
Als er sich wieder erhob, begann er damit, die toten Körper aufeinander zu stapeln.
13 zählte er am Ende, als er sich schließlich noch einmal umsah und die Stirn in Falten warf.
Einer zu wenig....
Einer zu wenig?!Wie zum Teufel war das möglich?
War es doch allseits bekannt, dass meist 14 Männer in einer Gruppe ritten.
Stirnrunzelnd sah er sich um.Nicht weit von den anderen entfernt, zog sich noch eine weitere Spur des roten Blutes bishin zu dem dichten Dickicht, dass etwas abseits des Weges lag.
Ein Hoffnungsschimmer erfüllte des Dämons Herz, hoffte er doch, dass er sich in seiner wagen Vermutung nicht irrte.
Mit schnellen Schritten ging er durch die hohen Brennnessel, durch die dichten Brombeersträucher und kam schließlich an einen Hang, an dessen Fuße etwas silbernes im Unterholz schimmerte.
Aziraphale?
Seine Bewegungen waren fast schon mechanisch, schränkte ihn seine Rüstung doch in vielerlei Hinsicht ein.
Doch als er schließlich am unteren Ende des Hügels angelangt war, konnte er nicht anders, als sich neben den anderen in das feuchte Gras sinken zu lassen und dessen leblosen Körper verzweifelt an sich zu ziehen.
Schluchzend wiegte er seinen Freund hin und her, hob ihn fest und spürte doch zu gleicher Zeit, wie dessen Atem träge aus dessen Körper wich.
Er war nicht tot....
Aziraphale war nicht tot!Zitternd sah er auf seinen Freund hinab.
Fragen über Fragen schwirrten in seinem Kopf umher und vernebelten ihm die Sinne.
Er war am Leben.....noch...Crowley zog lautstark seine Nase nach oben, ehe er auf den Blonden hinunter sah und dessen Körper samt Rüstung inspizierte.
"C-c-crow...."
"Psst, ist ja gut, ich bin da...alles wird wieder gut, dass verspreche ich dir."Traurig sah er auf des Engels Oberschenkel, in eben jenem doch noch immer einer der schwarzen Pfeile von Jonathan steckte....
Wenn er eben jenen in die Finger bekäme, dann würde er dafür sorgen, dass eben jener sein Lebtag nicht mehr glücklich werden würde.
Dunkelrot quoll das Blut aus des Engels Schenkel und färbte dessen weißen Umhang Rot.
"Oh, Engel....." langsam beugte sich der Dämon über seinen Freund.
"Das wird jetzt vermutlich etwas weh tun..."Schnell hatte die Schlange eine Hand um das Ende des Pfeiles gelegt und ihn mit einem kräftigen Ruck herausgezogen.
Keuchend hatte der Engel die Augen aufgerissen, war jedoch auch sogleich wieder in das bunte Laub zurück gesunken, als ihn die dunkle Schwärze wieder zu übermannen drohte.Zischend warf Crowley den Pfeil von sich und begann eilig damit, die Wunde mit einem Stück des weißen Umhangs zu verbinden.
"Das wird er mir nie verzeihen..." murmelte er leise, ehe er den Engel über die Schulter warf, diesen unbeholfen auf sein Pferd hiefte und schließlich entschlossen in Richtung seines 'Zuhauses' davon ritt.
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Shari_Seaborn
Biddeschön ^^
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Killer Queen
FanfictionWas passiert, wenn ein Dämon und ein Engel sich verbünden? Bricht Chaos aus? Die Liebe? Oder vielleicht doch etwas ganz anderes. Hier eine kleine ONS Sammlung von meinen Lieblings Husbands. Ein Nachfolger der 'Good old fashioned lover boy' Reihe...