„Ich bin Percys jüngere Schwester. Halbschwester, besser gesagt. Ich wurde erst geboren, nachdem Percy verschwunden ist. Ich möchte ihn unbedingt kennenlernen."
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Es fühlte sich an, als hätte ihm gerade jemand in die Magengrube geschlagen. Er hatte eine Schwester und er hatte es nicht gewusst. Eine Schwester, für die ein großer Bruder die Verantwortung hatte. Und er war nicht für sie da gewesen. Er hatte sie nicht beschützt.
Auch in Nikos Tränen bildeten sich langsam Tränen, zum Glück konnte man sein Gesicht nicht sehen.
„Also bitte, sagst du mir auch etwas?", bat Estelle ihn. „Bitte."
„Er- er ist auf der Erde. Im Moment", brachte Nikos hervor. War das ein zu großer Hinweis gewesen? Hatte er sich jetzt damit verraten?
„Was? Wirklich? Aber wir haben schon alles abgesucht. Jeden Quadratmeter dieser Erde", meinte Annabeth sehr überzeugt, die auf einmal hinter Estelle aufgetaucht war.
„Dann habt ihr wohl nicht gründlich genug geguckt", meinte Nikos schulterzuckend.
„Kannst du uns auch sagen, wo?", fragte Annabeth.
„Ich glaube, damit wäre Percy nicht einverstanden." Nikos gähnte. „Ich sollte jetzt in meine Hütte gehen."
„Warte", Annabeth hielt ihn am Ärmel fest. „Chiron hat mir gesagt, es gäbe eine Mission, die wir beide und noch zwei weitere übernehmen sollen. Kommst du morgen in meiner Hütte vorbei? Dann können wir darüber reden. Und bring am besten noch jemanden mit, der mit auf den Auftrag soll."
„Mach ich. Gute Nacht, euch", verabschiedete Nikos sich und verkroch mich in die Chaoshütte.
Diese Nacht war unruhig für Nikos, so wie jede Nacht eigentlich. Es war die erste Nacht seit langem auf der Erde.
„Percy, aufwachen! Es gibt Frühstück", meinte Bowie und schüttelte seinen Körper.
„Ja ja, ich komme", murmelte Nikos noch halb im Schlaf.
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Das Frühstück war wie immer lecker, er opferte einen Teil seines Essens an Chaos.
„Hast du schon jemanden ausgesucht?", fragte Annabeth, als sie an unserem Tisch vorbeikam.
„Ach stimmt, hab ich glatt vergessen", meinte Nikos und schaute seinen Trupp an. Wen sollte er am besten mitnehmen?
„Ich glaube ich nehme Bowie", entschied sich Nikos und Bowie schaute ihn nur fragend an.
„Was heißt, du nimmst mich?", fragte Bowie Nikos verwirrt.
„Erklär ich dir gleich. Wir treffen uns nach dem Essen in der Athenehütte, da können wir dann alles besprechen. Komm du etwas früher, Nikos, dann zieh ich dir die Fäden", meinte Annabeth und verschwand an dem Athenetisch.
Während dem Essen musste Nikos dauernd an Estelle, Sally und Paul denken. Sie hatten bestimmt ein Grab, sollte er sie besuchen gehen?
„Ich gehe schonmal vor, komm dann einfach nach", meinte Nikos zu Bowie.
Er ging zur Athenehütte, hoffentlich war Annabeth schon fertig mit Essen.
Nikos klopfte und Annabeth öffnete die Tür. „Komm rein."
Er setzte sich auf einen Stuhl, der mitten im Raum stand.
„Kann ich dich was fragen?", fragte Nikos und zog sich die Bommelmütze über den Kopf, sodass er den Pullover ausziehen konnte.
„Klar. Erzähl", meinte Annabeth und fing an, vorsichtig den Faden rauszuziehen.
„Percys Eltern. Ich nehme an, sie sind gestorben?", fragte Nikos und biss sich auf die Lippen. War es okay, so etwas zu fragen?
„Ja, Sally und Paul sind vor etwa 210 Jahren gestorben. Estelle war sehr traurig, Percy wäre es bestimmt auch. Die beiden haben ein Grab im Marble Cemetery. Ich und Estelle gehen sie eigentlich jedes Jahr besuchen."
„Wann ist es? Also ihr Todestag", fragte Nikos. Er überlegte, vielleicht wirklich mitzugehen, wenn Annabeth und Estelle hingingen.
„Beide im Juli. Wir gehen meistens am zweiten Samstag des Julis dorthin", meinte Annabeth.
Heute war der 19 Juni. Wenn sie von ihrem Auftrag früh genug zurückkamen, könnten sie es vielleicht schaffen.
„Kann ich- kann ich nächstes Mal vielleicht mitkommen? Percy hat mir etwas gegeben, was ich dort hinbringen sollte, meinte er. Ich würde ihm den Wunsch gerne erfüllen", meinte Nikos und wartete auf eine Antwort.
„Klar kannst du. Du kannst Percy auch gerne sagen, dass er an einem anderen Tag hingehen kann. Dann, wenn wir nicht da sind", meinte Annabeth. Der letzte Satz schien ihr schwerzufallen.
„Vermisst du ihn?", fragte Nikos und bereute, es gefragt zu haben.
„Ja." Ihre Stimme zitterte. Sie vermied Augenkontakt, doch ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen.
„Willst du mir erzählen, was passiert ist? Letztes Mal wurden wir ja gestört", fragte Nikos verlegen. War es komisch, dieses Thema jetzt anzusprechen?
„Na ja, ich habe dir ja erzählt, dass Percy wegen sämtlichen Zerstörungen im Camp beschuldigt wurde. Die Sache ist-" Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und Piper steckte ihren Kopf hinein.
„Wer ist das denn?", fragte Piper verwirrt und deutete auf Nikos. „Und wieso hat der ne Mütze auf seinem Kopf?"
„Das ist Nikos", meinte Annabeth.
Nikos hob seinen Kopf und schaute Piper an, dabei hob er seine Hand und machte das Peace Zeichen.
Hinter Piper erschien Bowie, auch er schaute Nikos überrascht an.
„Was ist denn mit dir los?", fragte er verwirrt.
„Annabeth hat mir meine Verletzung zugenäht. Sie musste noch die Fäden rausholen", erklärte Nikos.
„Na denn, was ist hier los?", fragte Bowie in die Runde und schaute dabei vor allem Annabeth an.
„Also. Chiron hat mir einen Auftrag gegeben. Es gehen normalerweise immer nur drei Halbgötter auf einen Auftrag, aber wir haben eine Ausnahme gemacht, diesmal kommen vier mit. Zwei aus dem Camp und zwei von euch", erklärte Annabeth.
„Ach so, und du hast uns beide ausgewählt oder wie?", fragte Bowie.
„Sie hat mich ausgesucht und gesagt, ich soll mir noch einen aussuchen", meinte Nikos schulterzuckend.
„Super, um was geht's?", fragte Bowie und stand freudig auf. „Ich war lange nicht mehr auf einem Auftrag."
Nikos trat ihm auf seinen Fuß. „Psst!"
„Du warst also schon mal auf einem Auftrag?", fragte Annabeth und zog eine Augenbraue hoch.
„Äh- ich... ich hab- ich bin-", stammelte Bowie vor sich hin. Er war definitiv aufgeflogen.
„So dämlich kann man doch gar nicht sein", stöhnte Nikos und vergrub sein Gesicht, mitsamt der Mütze, in seinen Händen.
„Wer bist du?", fragte Annabeth und kam Bowie nun schon gefährlich nahe.
Bowie schaute Nikos fragend an.
„Wenn du bereit dafür bist", meinte Nikos. „Mir macht es nichts aus."
„Ich bin's." Bowie zog seine Kapuze langsam herunter. Entblößte sein Gesicht. „Luke."
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Percy Jackson - I am Back
FanficPercy Jackson flieht aus den beiden Camps und startet ein neues Leben als Assassin im Universum. Er lebt dort ein tolles Leben, bis er auf eine Mission auf der Erde geschickt wird und für längere Zeit wieder ins Camp geschickt wird. Dort trifft er a...