Kapitel 13

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Dann lehnte sie sich nach vorne, nahm mein Gesicht und drückte ihre Lippen an mein Gesicht. Sie küsste mich.

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Es war Jahre her, dass Percy Annabeth geküsst hatte. Er wollte sie wegschieben, doch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Er konnte seine Arme nicht heben, er konnte einfach nicht aufhören.

Nach etwa einer halben Minute löste Annabeth sich.

„Was- was sollte das?", fragte Nikos und musste sich erstmal von seinem Schock erholen.

„Du bist Percy", entschied Annabeth. „Du bist Percy."

„Nein, verdammt nochmal", versuchte Nikos Annabeth zu überzeugen.

„Dann zeig doch dein Gesicht. Zeig dein Gesicht und beweis mir, dass du nicht Percy bist", forderte Annabeth mich auf. 

„Okay. Hier." Nikos setzte seine Kapuze ab und es erschien das Gesicht von einem braunhaarigen Typen mit Mittelscheitel, welligen Haaren, waldgrünen Augen und einem strahlenden Lächeln.

„Du kannst mich nicht veräppeln. Du hast dich verwandelt", erkannte Annabeth.

„Nein, ich sehe wirklich so aus", beteuerte Nikos.

„Hol mal deinen Führerschein", bat Annabeth ihn.

Sie war wirklich schlau, das musste Nikos zugeben. So einfach konnte man sie wohl nicht reinlegen.

„Nein", antwortete Nikos einfach. Ohne Begründung.

„Siehst du, du bist Percy", behauptete Annabeth. „Bitte, zeig dich einfach. Ich muss Percy einfach was sagen. Ich will ihm oder dir erklären, dass das alles nicht unsere Schuld war."

„Es geht wirklich nicht", sagte Nikos. „Wirklich."

„Dann beweis mir wenigstens, dass du nicht Percy bist", bat Annabeth mich. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Nikos Herz fühlte sich an, als würde jemand sein Herz ausquetschen. Dieser Drang, sich einfach wieder in Percy zu verwandeln, war groß. Fast schon zu groß. Doch er war noch nicht bereit dafür, er konnte sich nicht einfach so jetzt hier zeigen. Er hatte einfach Angst.

Nikos antwortete nicht mehr. Tausend Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum.

Sollte ich es jetzt einfach tun? Dann ist es raus und vielleicht stimmt es, was Annabeth gesagt hat. Vielleicht kann ich dann ein glückliches Leben mit der Liebe meines Lebens leben, meine alten Freunde wiedertreffen und einfach ohne diese dämliche Kapuze herumlaufen, dachte Nikos sich. Doch er tat es nicht. Er hatte zu lange überlegt, nun waren schon etwa 3 Stunden vergangen, seitdem Luke ihn geweckt hatte.

„Wir sollten uns jetzt vielleicht eine Taktik überlegen, unsere Gegner zu erledigen. Wir können nicht einfach nur am Lagerfeuer sitzen und nichts tun", durchbrach Annabeth die Stille und schaute Nikos an, als wäre gerade eben nichts passiert.

„Vielleicht sollten wir das tun, ja", stimmte Nikos zu und blickte zu Annabeth hoch.

„Also, was wir bis jetzt wissen, ist, dass mehrere Wachen rund um die Uhr um das Lager platziert sind. Innerhalb sind, geschätzt, über 50 Feinde. Wir sind zu viert", fasste Annabeth zusammen.

„Genau. Unsere beste Chance ist es, in der Nacht zuzuschlagen. Es ist dunkel, also können wir uns vorsichtig anschleichen. Außerdem werden etwa die Hälfte von ihnen schlafen, was auch ein Vorteil ist. Bis die alle aufgewacht sind, das dauert", warf Nikos ein.

„Stimmt, aber was sind das überhaupt für Monster?", fragte Annabeth.

„Ich hab ein paar Empusen gesehen, aber es scheinen auch ein paar Halbgötter dabei zu sein. Ich glaube, es sind viele verschiedene", meinte Nikos und setzte seine Kapuze wieder auf. Endlich konnte er sein wahres Gesicht wieder aufsetzen, dieses falsche Gesicht aufzusetzen war anstrengend.

Percy Jackson - I am BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt