Kapitel 24

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Mehrere große Ruderboote, jeweils gefüllt mit mindestens 15 Monstern schwammen auf den Strand zu.

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„Scheiße", murmelte Nikos und fuhr sich nervös durch die Haare.

Annabeth und die Athenehütte kamen die Dünen heruntergerannt, beladen mit Waffen, die sie sehr wahrscheinlich brauchen würden.

„Wo kommen die denn her?", fragte Annabeth und setzte sich ihren Helm auf.

„Ich weiß es nicht, aber es sind definitiv viele", meinte Nikos und machte sich kampfbereit. „Wo ist die Hermeshütte?"

„Die ist bei Zeus' Faust. Dort geht es auch richtig ab", meinte Annabeth und schnappte sich ein Schild.

Die Boote waren nun schon sehr nah und sie merkten, dass ihre Feinde mit Speeren auf sie werfen wollten.

„Wir müssen in Formation!", rief Annabeth und die Athenehütte bildeten zwei Reihen. Die vordere Reihe kniete sich auf den Boden und hielten ihr Schild vor sich. Die zweite Reihe stand nah an der ersten und hielt ihr Schild so schräg vor sich, sodass die erste Reihe auch von oben geschützt war.

Nikos hingegen verschwand hinter ein paar Bäumen und wollte erst reinspringen, wenn die Gegner an Land waren.

Die Boote blieben im Sand stecken und die Monster aus. Die Dracaenae warfen mit Speeren und Netze, Gorgonen flatterten auf die Halbgötter zu und ein paar bösartige Harpyen kamen auf sie zu.

Nikos warf sich auf die Menge, stach hier und da zwischen die Monster und ließ sie zu goldenen Staub zerfallen.

Auch die Athenehütte hatte sich nun aufgelöst und kämpfte gegen die Monster. Es kamen immer mehr aus den Booten und Nikos konnte sehen, dass auch immer mehr Monster mit ihren Booten angetuckert kamen. S

„Es sind zu viele!", rief Nikos Annabeth zu und auch sie sah besorgt aus.

Nikos zog Annabeth kurz beiseite, damit sie reden konnten.

„Wir brauchen etwas, womit wir verhindern können, dass mehr Monster kommen. Sonst schaffen wir das nicht", meinte Nikos und deutete auf den Horizont, wo man schon die nächsten Boote sehen konnte.

„Wäre Percy nur hier", murmelte Annabeth verzweifelt und schaute aufs Meer hinaus.

Genau, das war, was hier fehlte. Niemand hatte die Kontrolle über das Wasser hier im Camp. Keiner konnte die Wasserangriffe aufhalten, das wusste Krios auch. Nikos musste genau das Gegenteil beweisen, ohne dass er aufflog.

„Vielleicht können wir griechisches Feuer auf die Boote schießen, die noch etwas weiter auf dem Meer sind. Davon kriegen wir keinen Schaden", schlug Nikos vor und deutete auf eine kleine Anhöhe, von der man gut auf das Meer schießen konnte.

„Gute Idee, ich sage Leo Bescheid, dass er Pfeile mir griechischem Feuer bearbeiten soll. Die Apollohütte kümmert sich dann um den Rest", meinte Annabeth und rannte los.

Nikos stürzte sich wieder in den Kampf, schnitt mit seinem Schwert in die Monstermenge und erwischte dabei mehrere auf einmal.

Aus dem Augenwinkel konnte Nikos sehen, wie die Apollohütte mit mehreren Pfeilen und Bögen auf den kleinen Hügel stapften, um gleich darauf auf die Boote zu schießen, die auf den Strand zukam.

Die Pfeile, die die Boote trafen, führten zu Explosionen. Grüne Explosionen und Flammen ließen die Boote in tausend Teile zerspringen. Man konnte sogar teilweise sehen, wie Teile der Boote durch die Luft flogen und mehrere Meter weiter im Wasser aufkamen.

„Es funktioniert!", riefen die Apollo Leute in die Menge und sprangen freudig auf dem Hügel herum.

„Da kommen noch mehr, schießt die auch ab", schrie Nikos zurück und wurde von einer Empusa in den Sand gerammt.

Nikos stand sofort wieder auf und kümmerte sich um die wenigen Monster, die übrig waren. Dadurch, dass sie den Fluss der Monster gestoppt hatten, war der Rest schnell erledigt.

Nikos und die Athenehütte ließen sich erschöpft in den Sand fallen und ruhten sich erstmal kurz aus.

Die Sonne ging gerade auf und der Himmel sah einfach wunderschön aus. Nikos hatte diesen wunderschönen Sonnenaufgang im Camp vermisst.

„Braucht ihr noch Hilfe?", fragten Jason und Piper, die angerannt kamen. „Ach, anscheinend doch nicht"

„Wir sind hier fertig. Aber es sollten ein paar hierbleiben, falls noch welche nachkommen", meinte Nikos.

„Wir brauchen Verstärkung bei Zeus' Faust, am besten die Athenehütte und Apollohütte", meinte Jason. „Können Piper und ich noch kurz mit Nikos und Annabeth reden?"

„Klar, was gibt's?", fragte Nikos und stand auf.

Die Athenehütte und Apollohütte verzogen sich in Richtung Wald. Nun waren sie nur noch zu viert.

Nikos schaute Jason an und erschauderte. Jasons Augen wurden golden und grinste grauenhaft.

„Hey, Jason, was-" Nikos wich zurück und zückte sein Schwert. Sein Blick huschte zu Annabeth und Piper und auch bei Piper schien etwas nicht zu stimmen.

„Du dachtest wohl, du kannst uns entkommen?", fragte eine tiefe, roboterhafte Stimme.

„Nikos, das sind Eidolonen!", rief Annabeth ihm zu.

„Was jetzt?", fragte Nikos und er wurde immer nervöser, vor allem, als er sah, wie Jason sein Schwert zückte.

Es kam keine Antwort zurück. Piper hatte angegriffen, nun waren die beiden am Kämpfen.

Auch Jason griff nun an. Nikos konnte einfach ausweichen, aber er wollte nicht angreifen. Jason hatte eine große Ausdauer, das würde lange dauern, wenn nicht einer der beiden gewinnen würde.

„Jason, komm wieder zu dir!", rief Nikos, doch Jason reagierte nicht.

Nikos schaffte es nach ein paar schwerthieben tatsächlich, seine Klinge an Jasons Hals zu halten.

Jason bewegte sich keinen Zentimeter mehr, er war grinste nur frech.

„Töte mich doch, dann wirst du deinen Freund nie wieder sehen."

Der Eidolon hatte Recht. Nikos konnte und würde Jason nicht töten. Genau das nutzte der Eidolon aus.

„Komm, schlag zu. Ist doch nur Jason, du kennst ihn doch noch gar nicht so lange, Nikos." Dabei betonte er Nikos' Namen so komisch, dass ihm klar wurde, dass der Eidolon wusste, dass er Percy war.

Nikos wusste nicht, was er machen sollte. Annabeth und Piper waren am Kämpfen, er stand dicht an Jason und hielt ihm sein Schwert an die Kehle. Es bräuchte nur ein Muskelzucken, dann wäre er tot, aber genau das wollte er verhindern.

„Du bist einfach zu schwach, um zu gewinnen. Man muss Opfer bringen, aber dafür bist du einfach zu schwach", flüsterte Jason mit seiner tiefen Stimme. Dann hob er sein Bein, setzte seine Fuß an Nikos' Brust und schob ihn so fest weg, sodass Nikos durch die Luft flog und in den Dünen zwischen dem hohen Gras landete.

Nikos' verletzte Rippen machten sich wieder bemerkbar, er hatte zu viel Sand im Mund und er wälzte sich mit schmerzerfülltem Gesicht auf die Seite, um zu beobachten, was Jason nun vorhatte.

Jason nahm sein Schwert und ging leise, wie eine Katze, an Annabeth heran, die gerade mit Piper kämpfte. Nikos befürchtete das Schlimmste. Und er würde nichts dagegen tun können.

Jason stand nun hinter Annabeth, die nichts ahnte. Er hob sein Schwert über ihren Kopf, um sie zu erschlagen. 

Percy Jackson - I am BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt