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Song: Home Is Where The Hurt Is - LANY

Jodie hat mich mit einem solch optimistischen Lächeln entlassen, als würde mir die Welt zu Füßen liegen. Als würde sich alles schon irgendwie wieder einrenken. Dabei weiß sie gar nichts von meinen Problemen.
Ich kann dieses kurz aufgeblühte, zuversichtliche Gefühl, das ihre warmen Augen in mir erweckt haben, allerdings nicht lange am Leben halten.

Egal, wie sehr ich versuche, positiv zu denken - an ein Wunder zu glauben -, alles, was ich gerade vor mir sehe, ist mein enttäuschtes Gesicht, das sich in meinem Handy spiegelt.
Ich lasse mich tiefer in die Couchkissen sinken und werfe den kleinen Bildschirm auf die gestrickte Wolldecke neben mich.

"Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht", erklingt es neben mir.
Ich hebe gar nicht erst den Blick.
"Du hast gut reden", gebe ich tonlos von mir und streiche meine Haare aus den Augen.
Izzy streckt ihren Arm aus und wickelt sich eine meiner dunkelblonden Strähnen um den Finger.

Straßenköterblond, denke ich, als die verwaschene Farbe in meinem Sichtfeld auftaucht.
Ich war noch nie ein Fan von meinen Haaren. In der High School hatte ich eine Phase, in der ich alle zwei Wochen eine neue Haarfarbe auf dem Kopf trug.
Seitdem sind meine Strähnen nicht mehr in ihren ursprünglichen, gesunden Zustand zurückgekehrt.

Meine beste Freundin legt ihren Kopf schief und sieht mich zu fünfzig Prozent belustigt und zu fünfzig Prozent bemitleidend an.
Anstatt nach meiner Schicht nach Hause zu fahren, wo ich mich ausschlafen sollte, um morgen für meine nächste Frühschicht fit zu sein, bin ich zu Izzy gefahren.

Ich halte es gerade einfach nicht aus, mit meinen Gedanken und diesem beklemmenden Gefühl in der Brust allein zu sein. Mir läuft die Zeit davon.
"Ich fliege in fünf Tagen nach Colorado", quengle ich. "Und ich habe noch immer niemanden, den ich als Dexter 2.0 vorstellen kann."
Verzweifelt werfe ich den Kopf nach hinten und schließe die Augen.

"Warum hast du vor ein paar Tagen überhaupt nochmal zugesagt?! Das wäre doch die Gelegenheit gewesen, deinen Eltern wenigstens eine billige Ausrede aufzutischen, wenn es schon nicht die Wahrheit sein kann."
"Ich habe Panik bekommen!" Ich versuche, ihren berechtigten Angriff mit den Händen abzuwehren. "Tu nicht so, als ob du noch nie Dinge gesagt hast, die dich tiefer in die Scheiße geritten haben, weil sich dein Gehirn verabschiedet hat."

"Gib mir noch mal dein Handy", fordert mich Izzy auf.
"Wozu?", lache ich verbissen. "Damit du dir die letzten drei Typen ansehen kannst, die dachten, ich will mit meiner Anzeige ein Rollenspiel einleiten?"
Ich reiche ihr dennoch mein Telefon.

Sie fixiert den Bildschirm, ohne mich für die nächsten Minuten zu beachten und kaut auf ihrer Unterlippe herum.
Ich genieße die kurze Pause von ihrer Aufmerksamkeit und konzentriere mich auf meine aussichtslose Situation.

Der Freitag ist so gut wie vorbei und bis jetzt hat sich noch niemand mit ernsthaftem Interesse gemeldet, der mit mir durch halb Amerika fliegen will.
Außer Greg, der keine Bilder in seinem Profil hat und beinahe ausschließlich mit einsilbigen Nachrichten geantwortet hat.

Vor zwanzig Minuten habe ich es ernsthaft in Betracht gezogen, mit ihm ein Treffen auszumachen.
"Wie wäre es, wenn du dich auf seiner Sugar-Mommy-Seite anmeldest?", fragt Izzy.
Mein Blick lässt sie zu weiteren Erklärungen ausholen.
"So abwegig wäre das gar nicht. Immerhin bietest du eine rundum Reise an, für die du eine Gegenleistung erwartest."

"Ich werde mich ganz sicher nicht als Sugar-Mommy ausgeben."
Ich bekomme ein Schulterzucken, bei dem die rot gefärbten Spitzen von Izzys braunen Haaren ihre schmalen Schultern berühren.
"Dann weiß ich auch nicht weiter", seufzt sie.

Not like last Christmas ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt