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Song: Alma Mater - Bleachers

"Können wir reden?"
Elliots Gesichtsausdruck ist eine Palette aus unterschiedlichsten Emotionen.
"Kann ich mir erstmal was anziehen?", frage ich und deute mit dem Daumen hinter meine Schulter, die Treppe hoch.

Denn wenn ihr ehrlich bin: Mit Elliot reden, nachdem, was meine Schwestern und meine Granny gerade über ihn gesagt haben?
Ich ziehe die Alternative vor, mich oben in meinem alten Zimmer zu verkriechen.
"Ich kann mit hochkommen", schlägt er lässig vor, die Hände in den Taschen seiner Hose vergraben.

Bevor ich antworten kann, betrachte ich seine Hosenbeine mit einem intensiveren Blick. Sie sind aus einem undefinierbaren Stoff hergestellt. Eine Mischung aus Cord und Polyester?
"Keine Sorge, ich würde dir jetzt nicht beim Anziehen zugucken."
Als er das sagt, vergrößern sich seine Pupillen.

"Von mir aus." Ich gebe mir nicht mal Mühe, halbwegs freundlich zu klingen.
Kaum befinden wir uns oben im Flur, legt er los.
"Ich wollte mich entschuldigen, wegen gestern. Was ich gesagt habe. Beziehungsweise, dass ich so direkt über deine Familie nachgefragt habe... Das war nicht richtig."

"Ich würde es eher unsensibel nennen", entgegne ich und stoße die Tür zu unserem Schlafplatz auf. "Aber ich habe dir nicht den Mund verboten und ich kann froh sein, dass du nach diesem Überfall da unten noch vor mir stehst. Also..."
Also habe ich nicht wirklich die Position, um mit Steinen und Vorwürfen um mich zu werfen.

"Deine Oma ist niedlich."
"Ja, sie ist... speziell. Aber die beste Granny der Welt."
Ein Lächeln bringt seine Augen zum Strahlen.
Ich bücke mich zu meinem Koffer hinunter und wähle einen roten Rollkragenpullover, dazu eine gerade geschnittene, schwarze Jeans.

"Dennoch geht mich die Sache mit Dexter nichts an. Ich hätte dich nicht zu einer Antwort drängen sollen."
Für einen Augenblick zweifle ich seine Aufrichtigkeit an. Aber ein zweiter Blick in sein Gesicht legt mir offen, dass er seine Entschuldigung wirklich ernst meint.
Er hat nichts zu gewinnen. Er will sich einfach entschuldigen.

"Es geht dich schon etwas an", überlege ich laut und richte mich auf. "Immerhin ist er der Grund, warum du jetzt hier bist. Ich habe dich hierher gebracht, ohne dir genau zu erzählen, was vorgefallen ist."
"Er hat dich an Weihnachten sitzen lassen. Mehr muss ich gar nicht wissen."
Ich neige den Kopf leicht zu Seite und schmunzle.

"Aber du willst mehr wissen. Ich habe gestern Nacht einfach nicht cool reagiert. All das hier", ich blicke mich kurz im Zimmer um, "hat mich unter Strom gesetzt."
Mit meiner Kleidung in der Hand gehe ich zum Bett und setze mich. Elliot nimmt nach kurzem Zögern neben mir Platz.

"Die Geschichte ist nichts Bahnbrechendes. In meinem Leben vielleicht schon, aber sie ist nichts, worüber man ein Buch schreiben müsste. Zumal die Beziehung zwischen Dexter und mir sich durch nichts besonders ausgezeichnet hat. Wir waren zusammen, um zusammen zu sein. Macht das Sinn?"
Schwarze Wellen rauschen über einen ebenmäßigen Strand, als Elliot nickt.
"Ich weiß genau, was du meinst."

Ich fülle meine Lungen mit Luft und überlege, wie ich am besten weiter mache, ohne wie das zu bedauernde Mädchen mit dem gebrochenen Herzen dazustehen.
"An Weihnachten ist es Tradition, dass meine Freunde und ich uns am 25. alle zusammen in einer Wohnung einfinden und Geschenke verteilen. Meistens findet das Ganze abends statt, weil wir arbeiten müssen. Letztes Jahr war meine Wohnung dran und so kam es, dass Dexter auch mit von der Partie war."

Meine Finger rollen den Saum der Jeans ein. Ein nervöser Tick, den ich nicht ablegen kann.
Aus dem Nichts taucht eine elfenbeinfarbene Hand auf und legt sich über meine.
Ich kann ihm nicht in die Augen schauen.

"Wir haben die Geschenke ausgepackt, Wein getrunken und eigentlich war alles gut. Bis er mich zur Seite genommen hat und mir im Flur, bei angelehnter Tür gesagt hat, dass er sich trennen will. Wir sind danach einfach zurück zu den anderen gegangen und haben so getan, als ob nichts passiert wäre. Ich wollte den Abend nicht verderben."

"Dein Abend war doch verdorben. Dann darfst du den anderen auch den Abend verderben."
Ich wende den Kopf und trotz der alten Erinnerungen zucken meine Mundwinkel, als ich seine in Falten gelegte Stirn sehe.
"Ach ja?", lache ich verhalten.
"Ja! Das ist das gute Recht einer Person, deren Abend gerade ruiniert wurde. Einer für alle und alle für einen?"

"Leitest du das jetzt davon..." Ich verliere den Faden und blick ihn verwirrt an.
Seine warme Hand übt Druck auf meine kalten Finger aus.
"Weiter im Text. Ich wollte dich nicht unterbrechen."
Was soll ich dazu sagen?

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Hello friends :)
Einige von euch werden es sicherlich schon gesehen haben.... eine meiner Storys - Bodyguarded - wurde in das Wattpad Originals Programm aufgenommen!!!
Heute sind die big news endlich rausgekommen.

Ich kann es selbst noch nicht richtig glauben.
In der Geschichte steckt so viel Arbeit. Die letzten Monate waren voller langer Nächte und Excitment.

Falls ihr Lust habt, das Ganze genauer auszuchecken: Eine Leseprobe (die ersten 10 Kapitel) sind online. Dazu gibt es auch ein Info-Kapitel, in dem ihr alles Wichtige erfahrt.
Und am 13. Dezember ist das gesamte Buch erhältlich.
Ich freue mich wahnsinnig hihi :)))

Sicher, es wird nicht jeder verstehen, aber wenn man an diesem Traum - dem Schreiben - so lange arbeitet, wie ich (schon über 10 Jahre), ist das einfach ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Und auch eine Erleichterung.
Weil sich die Arbeit auszahlt und man "vorankommt". Denn das ist ein großer Schritt für ich.

So, genug für heute.
Es wunder mich, dass ich bei diesem Trubel, die Updates hier noch hinkriege.
Da seht ihr, wir wichtig ihr mir seid <3

Bis morgen

For ever with All my Love,
Lisa xoxo

Not like last Christmas ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt