Not like last Christmas ✔

16.

Song: Have Yourself A Merry Little Christmas - Sam Smith

Mein Arm fällt von Harpers Schultern, als wir den ersten Laden betreten, auf der Suche nach Geschenken für ihre Familie.
Ich glaube nicht, dass es von Anfang an ihr Plan war, Geschenke zu kaufen. Viel mehr will sie wahrscheinlich nicht so aussehen, als ob sie vor der angespannten Stimmung im Haus davonlaufen würde.

"Sollte ich deiner Familie nicht auch etwas schenken?", frage ich, als ich mich etwas überfordert zwischen Weihnachtsbaumkugeln und Lametta wiederfinde.
Darüber habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Ich kann unmöglich den sich bemühenden Freund spielen und mit leeren Händen dastehen.
"Wir schenken zusammen - aber keine Sorge." Harper dreht sich zu mir um, eine silberne Kaffeekanne in der Hand. "Du beteiligst dich natürlich nicht wirklich."

Ich bin überrascht, dass ich nach nur drei Tagen in Colorado dazu durchaus bereit wäre.
Die Kaffeekanne verschwindet zurück im Regal und ich nicke der jungen Frau bestätigend zu, als sie sich noch einmal prüfend zu mir umdreht.
Sie will sicher gehen, dass ich verstanden habe.

Harper zeigt mir den Ort, die sie den Großteil ihres Lebens Zuhause genannt hat.
Ohne sie wäre ich wahrscheinlich nie in die unscheinbaren Seitenstraßen abgebogen, in denen sich noch einige Geschäfte verstecken.
Immer in Sichtweite: Die Hänge der schneebedeckten Berge, die uns zu verschlingen scheinen.
Der Himmel ist von grauen Wolken verhangen. Nur für wenige Sekunden kann man blaue Streifen erblicken.

Meine Reiseführerin könnte recht behalten mit ihrem Neuschnee.
Wir kaufen Gewürze für Lauren und sündhaft teuren Kaffee für Phil, den ich in dieser Kleinstadt nie vermutet hätte.
"Der Vorteil, wenn man sich den Lebensraum mit Touristen teilt", erklärt Harper, als ich die Produktvielfalt im Delikatessenladen bewundere. "Mit ihnen kommen die ausgefallenen Spezialitäten der Großstadt in kleine Gemeinden wie Cripple Creek."

Ich kann beobachten, dass ihr die Menschen von außerhalb auf die Nerven gehen. Anders kann ich ihr Augenverdrehen und die angespannte Mundpartie nicht deuten.
Sie ist das Mädchen aus der Großstadt, das sich in ihrer kleinen Heimatstadt nicht mehr zurechtfindet.

Ich nehme ihr ihre Einkäufe ab und wir laufen die Hauptstraße so lange geradeaus, bis wir zweimal um die Ecke biegen müssen und in ein spärlich besiedeltes Wohngebiet am Stadtrand gelangen.
Die Häuser hier sind ein trauriger Abklatsch von den übrigen historischen Bauten in Cripple Creek.
Vorgärten werden von Bauzäunen abgegrenzt, der Asphalt wirkt neuer, die Fenster sind leer.
Dieses Bild zieht sich ein paar hundert Meter, bis die Häuser plötzlich einfach enden und sich der Highway 67 vor uns erstreckt.

"Jetzt hast du alles gesehen", sagt Harper theatralisch. "Das Ende unserer Tour."
"Ganz schön traurige Aussicht", kommentiere ich und wende mich den kahlen Bergen zu.
Unsere Umgebung ist eine einzige Palette aus Braun- und Geldtönen, die unter dem Weiß der Schneedecke hervorblitzen.

"Bei deiner nächsten Cripple-Creek-Tour solltest du diese Aussichtsplattform vielleicht nicht als großes Finale auswählen. Aber ansonsten hat der Rundgang fünf Sterne verdient", scherze ich und unternehme einen Versuch trotz Einkaufstüten Applaus zu geben.
"Falls du ein Empfehlungsschreiben von mir möchtest, um deinen nächsten Fake-Boyfriend etwas schneller von dir zu überzeugen... Nach diesem absoluten Highlight würde ich dir eins ausstellen."
Ich lasse mein Angebot ins Nichts ausklingen und warte auf ihre Reaktion.

Ein lautes Lachen hallt durch die Stille und Harper hält sich eine Hand vor ihr Gesicht.
"Ich glaube, dazu wird es in diesem Leben nicht mehr kommen", bringt sie zwischen zwei tiefen Atemzügen hervor. "Aber danke."
Ihr Lachen steckt mich an und dann ist da dieser seltsame Moment, in dem wir uns einfach gegenüberstehen und uns in die Augen schauen.

Der Wind zerrt an unserer Kleidung, die Plastiktüten schlagen gegen meine Beine, ein Auto passiert uns auf dem Weg in die Stadt und Schneematsch fliegt durch die Luft.
Doch wir stehen von all dem unberührt am Ende von Cripple Creek, umgeben von einer trostlosen Landschaft und starren uns in die Augen, bevor wir beschließen zurückzugehen.

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Hello my loves :)
Ich hoffe, ihr habt euren Samstag genossen!
Ich habe heute unseren neuen Wohnzimmerschrank aufgebaut (mit Hilfe natürlich! Weil 53 kg heben sich nicht leicht allein...). Er steht, ich bin zufrieden, alles ist heile geblieben.

Nur an die Bauanleitung haben wir uns nicht gehalten.
Die schrieb nämlich vor den oberen Teil des Buffets mit einem KABELBINDER - praktisch wie ein Bild - an der Wand aufzuhängen!!!!
Und die Autoren dieser Bauanleitung meinen das ernst. Ein Kabelbinder war in der Lieferung mit dabei!!!!!!

Sowas habe ich auch noch nie gesehen...
Das Dinge hätte gewackelt und es wäre überhaupt nicht sicher gewesen.

Naja, ich hoffe, ihr konntet heute ein bisschen die Füße hochlegen.
Habt ihr eigentlich schon Kekse gebacken?
Wenn ja; Welche Sorte??? :)

All my Love,
Lisa xoxo