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Song: Fields of Green - Meyta

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich eingeschlafen bin. Das kurze Gespräch mit Elliot hat mich so aufgewühlt, dass ich nicht zur Ruhe kommen konnte.
In meinen Gedanken wütete ich förmlich. Über seine Unverschämtheit und meine Dummheit.
Als ich aufwache, ist das Bett neben mir leer und die Sonne scheint bereits recht hoch zustehen.

Ich robbe über die Matratze und angle mein Handy vom Nachttisch, auf dem ein leeres Wasserglas und ein Stapel Bücher befinden, von dem ich mich nicht erinnern kann, sie dorthin gelegt zu haben.
Er hat meinen Wecker ausgestellt.

Das bedeutet, ich muss meinen Alarm verschlafen haben.
Ich wische über meine Augen und schwinge mit einem Ächzen die Beine über die Bettkante.
Das letzte Mal, dass ich meinen Alarm verschlafen haben, ist so lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann.

Elliot hat seinen Koffer gestern Abend noch ordentlich in die Lücke zwischen meinem Kleiderschrank und der Wand geschoben. Mein Koffer liegt offen vor meinem alten Schreibtisch, sein Inhalt zerwühlt.
Bei diesem Anblick überrollt mich die Realität. Sie reißt mich mit und lässt mich an meinem gesunden Menschenverstand zweifeln.

Ich habe verwirklicht, was ich mir in den Kopf gesetzt habe.
Unten in der Küche sitzen meine Eltern und halten wahrscheinlich gerade ein Pläuschchen mit dem jungen Mann, den sie für meinen Freund halten.
Sie wissen nicht mal, dass ich meinen Job bei The Bold Type verloren habe und jetzt Kinderkleidung zusammenlege und Plastiktöpfchen von Staub befreie.

Ich vergrabe das Gesicht in den Händen und atme so tief durch, wie es mir in meiner krummen Haltung möglich ist.
Dann stehe ich auf und gehe ins Bad.
Jeder Schritt, jede Bewegung, jeder Griff in den Hängeschrank und zum Wasserhahn sind in mein Unterbewusstsein eingebrannt. Das hier war einmal mein Leben.

Ich schaffe es gerade mal, meine Zähen zu putzen, da höre ich meine Schwestern die Treppe hochpoltern.
Holly kichert, während Nicole ungeniert die Tür aufstößt.
"Hey! Geht's noch", protestiere ich, aber keine der beiden geht darauf ein.

Im Gegenteil, sie entern den lang gestreckten, schmalen Raum und sperren uns darin ein.
"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Sonnenschein", lächelt meine ältere Schwester.
Sie hat ihre langen Haare zu einem aufwendigen Zopf geflochten, den sie sich wie einen Kranz um den Kopf gelegt hat.
Wo nimmt sie die Geduld her?

"Hast du gut geschlafen?", fragt Holly und gibt mir eine seitliche Umarmung.
"Ihr könnt hier doch nicht einfach so reinplatzen. Was, wenn ich auf dem Klo gesessen hätte?"
"Hast du ja nicht", erwidert Nicole kühl.
"Zum Glück", grinst meine kleine Schwester und ich gebe ihr eine Kopfnuss.

"Deine Augenringe sprechen jedenfalls für eine kurze Nacht", kombiniert Nicole. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das liegt an deinem Freund."
Die letzten beiden Worte gehen in einem Singsang unter.
Kurz fühle ich mich ertappt.

"Ich bin zu müde für euren Scheiß, ehrlich", murre ich mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen.
Ich möchte wirklich gerne für meine Schwestern da sein, aber... "Dafür ist es noch zu früh am Morgen."
"Früh?", gackern die beiden im Einklang.

"Es ist bald Zeit fürs Mittagessen und Grandma kommt zu Besuch, um dich endlich mal wiederzusehen. Du hast genau fünf Minuten, um dich anzuziehen."
"Aber erst wollen wir dich für uns haben und dich ausfragen." Hollys Augen glänzen, als sie das sagt.
"Ausfragen?" Ich hebe die Augenbrauen.

"Na, über Dexter, du Dummerchen!" Nicole gibt sich nicht die geringste Mühe, ihr Stimme auf einem diskreten Level zu halten.
Sollte Elliot sich gerade unten im Flur befinden, wird er sie gehört haben.
"Wieso hast du nie erzählt, wie heiß er ist?"

Not like last Christmas ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt