Sonntag – Domina
Wir betraten das Haus. Mit wir waren ich, mein Kätzchen Lesley, Valentin, Adlayn, Ethan, Jeanne, Janisé, Benny, Julian, Lath, Prys und Mayer gemeint. Und natürlich Jackson, der Verräter oder auch bekannt als der Mörder meines Vaters.
Das Haus was wir beraten war Jacksons auch bekannt als Mörder meines Vaters wie ich bitter feststellte. Jegliche Unordnung war verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. Das hieß, dass er eigentlich nicht vorgehabt hatte, es jemals jemanden wissen zu lassen. Und außerdem hatten wir auch noch den Zwillingsbruder von Jackson eingesammelt, als wir ihm begegnet waren. Nur hieß er nicht Jackson, was auch sehr seltsam gewesen wäre. Sondern Twark.
Zwar war ich ihm gegenüber misstrauisch weil ich niemandem so ohne weiteres einfach traute, doch Ethan und Twark schienen sich überraschend gut zu verstehen. Auch wenn ich kein Wort verstand, was sie da vor sich hin quasselten, wie zwei aufgeregte Teenager, war doch zu erkennen, dass sie sich wohl für das Gleiche zu interessieren schienen.
Und jetzt betraten wir alle die heiligen Hallen. Oder unheiligen. Am liebsten hätte ich das Haus mitsamt Jackson darin in Flammen aufgehen lassen.
Wir alle, abgesehen von Jackson, suchten nach dem Gleichen. Ein Schloss für den Schlüssel. Die Frage war nur, was darin waren. Während wir suchten, hielten Lath, Prys und Mayer, Jackson fest. Nun... und vielleicht quälten sie ihn auch ein wenig. Oder mehr als ein wenig. Aber mir sollte es recht sein. Wir waren einmal Freunde gewesen. Aber das hatte sich ausgefreundet, als er beschlossen hatte meinen Vater zu töten und dann auch noch vorgehabt hatte Lesley zu töten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir nach allen Schlössern gesucht hatten, aber nicht das richtige fanden, sagte mein Kätzchen. »Ich glaube... ich würde noch einmal in die Bibliothek.«
Wir anderen folgten ihr, weil wir alle eine Pause brauchten und außerdem schon alles durchsucht hatten. Irgendwelche Schreibtischschubladen und und und. Nichts passte. Und als wir Twark fragten, meinte der, dass er den Schlüssel Jackson gestohlen hatte, aber auch nicht wusste, wofür er war. Er hatte nur gewusst, dass er wichtig war.
Und Jackson... hm, der wollte einfach nicht mit der Sprache herausrücken, egal was Lath, Prys und Mayer ihm auch antaten. Er gestand alles andere, aber das wollte er uns nicht erzählen.
Als wir in der Bibliothek angekommen waren, strich mein Kätzchen mit den Fingern über die Buchrücken und schien dabei nachzudenken. Mein Blick glitt über die großen Reihen an Büchern. Es würde ihn schwer treffen, wenn das alles zerstört werden würde. Und irgendwie... wollte ich das auch nicht. Die Bücher hatten es nicht verdient, ausgelöscht zu werden, nur weil Jackson ein Mörder war.
Deshalb rief Julian auch ein paar seiner Männer an, die das Ganze wegschaffen sollten. Aber erst, wenn wir dieses verdammte Schloss fanden! Normalerweise wurde nach dem Schlüssel gesucht, wir taten das genaue Gegenteil.
Ich runzelte die Stirn und ging zu meinem Kätzchen. Sie hielt inne, als sie mich sah und lächelte leicht. Ich strich ihr sanft eine ihrer Locken aus dem Gesicht. Und sogleich wollte ich sie küssen. Aber dafür hatten wir jetzt keine Zeit. Unsere Finger wanden sich irgendwie ineinander und gemeinsam gingen wir weiter.
Und da streiften wir ein Buch. Es fiel nach hinten. Ich ging in die Hocke, um das genauer in Augenschein zu nehmen. Und ja, das Buch war einfach nach hinten gefallen. Nachdenklich tippte ich das Buch daneben an. Und bemerkte da, dass diese Bücher in der Reihe keine echten Bücher, sondern nur Bücherattrappen waren. Lesley bemerkte es ebenfalls.
»Kommt mal.« Murmelte ich laut, aber gedankenverloren.
Die anderen stellten sich neben oder hinter uns und als auch sie bemerkten, was da los war, begannen wir alle Bücherattrappen nach hinten zu katapultieren. Bald schon war eine ganze Reihe frei. Eine recht hohe Reihe. Und ich bemerkte, dass man gut hindurchschlüpfen konnte. Also taten wir genau das und als wir auf der anderen Seite waren, stand dort eine große Tür. Sie war schlicht und schien mit der Wand zu verschmelzen. Nur dass sie angelehnt war, half dabei, sie zu erkennen. Auch hier gingen wir hindurch, ließen aber einen von uns draußen zurück. Wer wusste schon, ob die Tür nicht wieder zuging? Und bis Lath, Prys und Mayer kommen würden... nun, es würde jedenfalls länger brauchen.
Wir gingen einige Stufen nach unten. Und standen dann wieder vor einer Tür. Nur das diese geschlossen war. Mein Kätzchen holte den Schlüssel heraus und steckte ihn hinein. Er passte. War nur die Frage, ob... und sie drehte ihn im Schloss um. Es klickte. Und die Tür sprang auf. Und offenbarte, was dahinter war.
Als nächstes gab es keine Türe mehr sondern einen Raum. Einen dunklen Raum. Hier war alles Mögliche. Aber vor allem: Beweismaterialien. Und mir wurde dabei klar, als ich Jacksons Unterlagen durchsah, dass er wohl gefallen daran gefunden hatte. Hinter diesem perfekten, aufgeräumten Anwalt, versteckte sich ein verrückter, dem es gefallen hatte, die Drohbriefe zu machen und meinen Dad zu töten. Eine genaue Beschreibung des Todes, die ich nicht noch einmal wiederholen wollte, weil sie meine Wut nur noch befeuerte. Und wie er gedachte Lesley zu töten. Außerdem waren hier auch noch unzählige Computer, auf denen weiteres Material stand, das er sich irgendwie gestohlen hatte. Und... mein Laptop war auch hier.
Meine Wut verwandelte sich in Abscheu. Er hatte das alles wirklich geplant. Obwohl er mich auch nur hätte fragen müssen. Bei beidem. Ich hätte zwar mit Nein geantwortet jedes Mal, aber er hätte mich nicht gänzlich verloren. Natürlich wäre es dann etwas komisch gewesen, aber... das wichtigste: Es hatte ihm gefallen. Das konnte man erkennen. Aber vorallem, als ich sein verdammtes Tagebuch las. Was ebenfalls nicht wiederholungsbedürftig war.
Als wir den gesamten Raum durchsucht hatten, erfuhr ich leider noch etwas. Jackson hatte nicht nur meinen Dad getötet. Sondern in den letzten Jahren auch noch ein paar andere Menschen. Entweder sie waren ihm bei der Arbeit im Weg gewesen oder er hatte es einfach so gemacht.
Er hatte geübt, wie er in seinem kranken Tagebuch geschrieben hatte. Damit er meinen Vater so quälen konnte, dass es Schmerzen bereitete. Ich wurde immer schweigsamer. Ich hatte gedacht, er hätte meinen Vater getötet. Aber er hatte noch mehr Menschen getötet. Und das war wohl auch das Entscheidende, mit, dass er mein Kätzchen vorgehabt hatte zu töten, dass ich ihn verachtete und ihn nie wieder sehen wollte.
Ich schloss die Augen. Und als wir das Zimmer verließen, nahm mein Kätzchen wieder meine Hand und wisperte an meinem Ohr. »Ich bleibe bei dir. Für immer.«
Ich lächelte schwach, weil ich immer noch an dieses Zimmer denken musste. Voll mit Beweismaterialien und dem wahren Wesen Jackson Larrsons.
Wir gingen nach oben und wieder zu Jackson. Die drei schlugen Jackson gerade zusammen. Aber ich zeigte kein Mitleid. Und als ich auf ihn zutrat, ihn kalt betrachtete und ihm eine Ohrfeige gab, sah ich nicht kommen, dass Jackson plötzlich ein Messer an meine Kehle hielt. Ich war ganz erstarrt, der Wechsel der Situation war so surreal und ich konnte im ersten Moment nicht ganz begreifen was da gerade geschah. »Keine Bewegung oder ich töte sie.« Knurrte er, als die anderen eingreifen wollten. Unruhe brach aus und als ich zu meinem Kätzchen sah, sah ich die Angst in ihren Augen.
Ich schloss die Augen. Welch Ironie. Hätten wir ihn doch töten sollen? Vielleicht war es ein Fehler...
Ein Schuss zerriss die angespannte Stille. Ich spürte einen Blutstropfen über meinen Finger rinnen. Ein Streifschuss. Ein sehr, sehr leichter Streifschuss. Doch Jackson hatte es schlechter getroffen. Ihn streifte die Kugel keineswegs. Sie bohrte sich direkt in seine Halsschlagader.
Er riss erschrocken die Augen auf. Und schon floss das Blut rasend schnell aus der Wunde. Ein Mann erschien, mit einer Waffe, auf der Bildfläche. Wer war der denn?
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𝗦𝗪𝗘𝗘𝗧𝗜𝗘 - kleines, devotes Kätzchen (1) (girlxgirl)
Randomgxg: Band 1 der »Sweetie-Reihe« **Eine geheimnisvolle Frau mit einer düsteren Vergangenheit | Eine Tochter eines erfolgreichen Geschäftsmann** Domina. Mein Vater war noch nie damit zufrieden wer ich war. Er wollte eine Tochter die tat was er sagte u...