Dienstag.
Weiter nach rechts.« Wies ich Georg an, während meiner Gedanken immer wieder zu dem Vorfall schweiften. Und was Madette getan hatte. Nur so viel: Sie hat ihre gerechte Strafe erhalten.
Trotzdem könnte ich mich schlagen, wenn ich daran dachte, das ich es hätte wissen müssen. Wie Madette getan war. So anders ... Weil sie einen fiesen Plan ausgeheckt hatte. Und das Sahnehäubchen war, das sie Jackson in ihren Plan verwickelt hatte.
»Miss?«
»Was ist? Können Sie keine eigenen Entscheidungen treffen?« Blaffte ich Georg an, der auf meine Tirade hin das Gesicht verzog und zum Glück für ihn, die Klappe hielt, sodass ich genug Zeit hatte, weiter über die Geschehnisse nachzudenken.
Auf jeden Fall freute ich mich schon auf das Wochenende, auch wenn ich zugleich bei dem Gedanken die Augen verdrehte, da auch Personen mit dabei sein würden, die nicht in meinen Gunsten standen. Ich hoffte sehr für Valentin, dass es nicht allzu schlimm wurde. Wenn doch, würde ich mich mit meinem Kätzchen in einem schlechten Moment davonmachen.
Das stück Land, oben in den Bergen, zwei Stunden von hier entfernt, war mit einer Haupthütte ausgestattet und drei kleineren, nur zum Schlafen gedachte Hütten. Von außen sahen sie wie heruntergekommene Buden aus, doch von innen glänzte und blitzte es.
Gerade stand ich in meiner Villa und ließ alles für die kommende Party hier vorbereiten. Es würde aber eine exklusive werden. Die mochte ich am liebsten. Nur für VIPs. Very. Important. People (Sehr wichtige Leute). Damit meinte ich aber nicht irgendwelche Promis (das waren ja eh nur Neureiche, die es mit etwas Glück zu Reichtum geschafft hatten), sondern andere Chefs von Firmen. Da hätte ich einen guten Überblick. Ich hatte allen gesagt sie könnten es an andere reichen Firmenchefs weitersagen.
Wenn dieses beschissene Wochenende vorbei sein würde ... danach wäre es sehr schön, wenn ich ihren süßen Körper berühren könnte ... Ihre harten Nippel zwischen meinen Fingern zwirbeln, die Fingernägel hineinbohren und an ihrem Ohrläppchen knabbern. Vielleicht auch noch ein weiterer, delikater Kuss, mit Wein. Auch wenn ich mir sicher war, dass mein Kätzchen sich nicht einfach so betrank. Auf der Party bei Julian hatte sie wohl gemerkt, dass ihr Getränk ohne Alkohol war. Gefragt hatte sie nicht. Deshalb ging ich davon aus, dass sie insgesamt nicht nein zu ein bisschen Wein sagte.
Ich stellte sie mir schon auf meinem Bett vor, die Schenkel für mich geöffnet und die Lider flatternd und ihre Augen dahinter hervorlugend.
Bevor meine Fantasien endgültig in raue Lust und abartigen anderen Dinge abtauchen konnte, fragte Georg, ohne zu ahnen, was ich dachte. »Ich bin jetzt mit den Tischen fertig. Was soll ich jetzt tun?«
Ich öffnete die Lider, sah ihn genervt an und zog eine Augenbraue in die Höhe. »Keine Ahnung, was wollen Sie denn jetzt tun?«
»Freihaben?« Murmelte er wenig hoffnungsvoll.
Meine Augenbraue wanderte noch weiter in die Höhe. Das nannte sich engagiertes Arbeiten, also echt! Auch wenn ich ihn in einem gewissen Maße verstehen konnte, antwortete ich trotzdem hart und ohne Erbarmen. »Ich habe Ihnen den Auftrag gegeben, diesen Raum in einen Salon umzugestalten. Etwas dunkel, etwas hell. Und schöne Musik. Was daran ist so schwer? Ich kann auch gerne zu einer anderen Firma umsteigen, das wird ihrem Boss sicher gefallen. Noch mehr wird es ihm gefallen, wenn ich auf meinem Event klarstelle, wer hier für diesen Raum verantwortlich war. Sie werden nicht nur gefeuert sein, sie werden in diesem Bereich auch nie wieder einen Job finden, also fragen Sie nicht länger, tun sie einfach, was Sie für richtig halten!« Damit und einem bedröppelt aussehenden Georg, schritt ich hocherhobenen Hauptes aus dem Raum und hoffte für ihn, dass mir das Ergebnis gefiel. Langes rumgezimper hatte ich noch nie leiden können.
Ich lief zum anderen Ende meiner Villa, weil mir eine gute Idee kam. Eine sehr gute. Eine wundervolle Freundin (mit der ich nicht zusammen war) Carolina Finjé Belior war eine exquisite und besondere Frau. Sie wusste einfach nur mit einem Blick, was an wem gut aussah und an wem welche Schminke aussah, um so oder so auszusehen. Wenn es um Mode oder Schminke ging, gab es keine bessere. Sie war Französin und schien jeden mit ihrem excite-moi zu verzaubern. Excite-moi hieß ›errege mich‹ und das traf haarscharf zu. Wenn man sie ansah, wurde jeder, ob Mann oder Frau, schwach. Alle wollten sie betören, sie erregen und einfach ihre sein.
Auch wenn ich den Hype um sie verstehen konnte, gehörte ich nicht zu ihren Groupies. Wir waren reine Geschäfts-Kolleginnen. Denn wie ich hatte sie einen reichen Dad in einer Firma. Nur hatte sie im Gegensatz zu mir eine eigene Firma gegründet. Der Slogan: ›Toujours mon plaisir pour les yeux‹ (Immer meine Augenweide). Ihre Firma 'Stupéfiant' (Atemberaubend) wurde von Tag zu Tag beliebter. Jetzt hatte sie schon für England einen zweiten Sitzt ihrer Firma ergattert. Ich freute mich für sie. Und noch mehr freute ich mich, wenn sie mein Kätzchen zurechtmachen würde. Und das Ergebnis eben dessen zu sehen zu kriegen.
Jetzt rief ich genau bei ihr, Carolina Finjé Belior an. Dann konnte sie auch gleich zu meinem Event. Wir würden uns viel zu sagen haben. Ich tippte die Nummer. Nachdem es dreimal geklingelt hatte, ging sie dran. »Vous parlez à Carolina Finjé Belior, que puis-je faire pour vous?« (Sie sprechen mit Carolina Finjé Belior, was kann ich für Sie tun?) plapperte sogleich auf perfektem, umgangssprachlich freien Französisch.
Es nervte, wenn sie das tat, denn sie wusste eigentlich genau, dass ich es war, weshalb mich das einfach nur nervte. Verstehen konnte ich Französisch gut, sprechen genauso. Trotzdem sprach ich doch lieber in meiner Muttersprache.
Trotzdem erwiderte ich übertrieben nett zurück auf Französisch, noch schneller als sie zuvor, eine klare Provokation. Außerdem troff meine Stimme vor Sarkasmus: »Oh, je te parle? Je n'y aurais pas pensé!« (Ach, mit der spreche ich? Hätte ich gar nicht gedacht.) Ernst fügte ich hinzu, allerdings mit einem gelangweilten Unterton. »Qu'est-ce que c'est, ne vous ennuyez pas. J'ai une tâche pour vous. Beaucoup de choses vont sauter pour vous. Qu'en pensez-vous?« (Was soll das, nerve nicht. Ich habe eine Aufgabe für dich. Dabei wird viel für dich herausspringen. Was meinst du?)
Eine lange Pause. Ich dachte schon, sie hätte aufgelegt, doch dann antwortet sie auf Deutsch mit ihrem französischen Akzent, der schon viele Herzen hatte schmelzen lassen. »Um was geht es?«
Ich grinste siegessicher. Ich war mir sicher, ich hatte schon längst gewonnen, auch wenn sie noch nicht wusste, was ich ihr gleich sagen würde. »Deine Künste werden gebracht, spar' an nichts. Außerdem gibt es da eine kleine Gala, für VIPs, du bist herzlich eingeladen.«
Wieder eine, Pause, diesmal aber eine deutlich kürzere. »Oui (Ja) ... ich werde da sein.«
»Perfekt. Ich freue mich schon.«
Bevor ich auflegen konnte, fragte sie. »Geht es dir gut?«
»Jap.« Dann legte ich auf und schloss die Augen. Mal sehen, was noch passieren würde ...
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𝗦𝗪𝗘𝗘𝗧𝗜𝗘 - kleines, devotes Kätzchen (1) (girlxgirl)
Randomgxg: Band 1 der »Sweetie-Reihe« **Eine geheimnisvolle Frau mit einer düsteren Vergangenheit | Eine Tochter eines erfolgreichen Geschäftsmann** Domina. Mein Vater war noch nie damit zufrieden wer ich war. Er wollte eine Tochter die tat was er sagte u...