Nächtlicher Spaziergang

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Ich lief die Straße entlang. Es war schon spät abends, alles war stockdunkel und nur die Straßenlaternen schenkten mir ein Licht. Viel erkennen konnte man trotzdem nicht, da die meisten nur sehr schwach leuchteten. Ein bisschen unheimlich war es ja schon.

Ich hatte in meinem linken Ohr mein AirPod drinnen und hörte Musik über mein Handy.
Leise summte ich mit und war froh bald Zuhause zu sein. Als ich an einer der Laternen vorbei lief, hörte ich ein komisches Geräusch. Als wäre jemand ganz nah an einem Busch vorbei gelaufen oder dran hängen geblieben. Verwundert sah ich mich um, doch es war niemand da.
Vermutlich war es nur der Wind.

Ich ging weiter, hörte es aber ein zweites mal. Ich nahm meinen Kopfhörer aus dem Ohr, um zu orten von wo das Geräusch herkam. Ich stand direkt unter einer Straßenlaterne.
Ich schaute nach links. Nichts. Ich drehte mich nach rechts. Auch nichts.. Langsam bekam ich Angst. War das wirklich nur der Wind? Ich sah noch einmal hinter mich, doch da war immer noch niemand. Ich seufzte laut, steckte den Kopfhörer wieder rein und drehte mich um, um weiterzulaufen. Da stand auf einmal jemand. Ungefähr fünf Meter von mir entfernt. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Die Person trug einen schwarzen Umhang und eine weiße schreiende Maske. Er legte den Kopf schief und starrte mich an.
Ghostface.

Noch unfähig zu schreien oder etwas zu sagen, lief ich langsam Schritt für Schritt zurück.
Er richtete sich auf und kam mir Schritt für Schritt näher. Dabei zückte er sein Messer und kam weiterhin bedrohlich auf mich zu. Als mir endlich klar wurde was genau passierte, fing ich an zu schreien, drehte mich um und rannte so schnell ich konnte. Mein AirPod fiel dabei aus meinem Ohr, das interessantere mich gerade aber nicht.
Ich drehte mich immer wieder kurz um, um zu schauen ob er noch da war. Er folgte mir.
Panisch sah ich mich um, hoffte das jemand unterwegs war und mir helfen würde. Doch ich sah niemanden.

Ich spürte wie mich jemand versuchte zu packen, es aber noch nicht schaffte. Ich hatte das Gefühl mein Herz fiel mir gleich aus der Brust, so stark klopfte es.
Gerade als ich dachte er würde aufgeben, bekam ich einen Schuck von hinten. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Sofort
kniff ich meine Augen zusammen, mein Knie schmerzte extrem. Ich drehte mich auf dem Boden um und sah Ghostface direkt über mir stehen.

Ich wollte weg krabbeln, doch er setze sich auf meine Beine und verhinderte es. Panisch sah ich ihn und das Messer in seiner Hand an. Er wollte zustechen, doch schnell hob ich meinen Arm.
Ich schrie laut auf, als das Messer halb in meinem Arm steckte. Ghostface zog es schmerzhaft raus, sodass Blut meinen Arm herunterfloss und meinen Pullover in roter Farbe tränkte. Schmerzend hielt ich meinen Arm und Tränen bannten sich ihren Weg an meiner Wange runter. Ich sah zu ihm auf. Er hatte sein Messer mit beiden Händen erhoben wollte erneut zustechen.
Ich schrie so laut ich konnte, als das Messer auf mich hinab sauste...

...

Schweißgebadet fuhr ich hoch. Ich atmete schwer und sah mich hektisch immer wieder um.
Niemand war da. Ich lag noch auf der Couch, die Decke halb auf dem Boden.
Es war.. nur ein Traum? Ein Albtraum..
Ich brauchte einige Minuten um mich zu sammeln und klar zu kommen. Es hatte sich so echt angefühlt.. die Angst und Panik spürte ich immer noch in mir.

Ich sah schreckhaft zur Wohnzimmertür, als das Licht im Gang anging und jemand die Treppen herunter kam. "Ellie? Ellie Liebling ist alles in Ordnung?" Ich atmete erleichtert auf. Mein Vater kam nur wenige Sekunden später durch die Tür und sah mich erschrocken an.
"Was ist los? Du hast auf einmal geschrien." Er trug seinen Morgenmantel und sah ziemlich erschöpft aus. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er nach Hause kam.

"J-ja alles gut Dad.. es war bloß ein Albtraum, nichts passiert", es fühlte sich wie eine Lüge an. Aber es war doch nur ein Traum? Nichts weiter.
Er lächelte mich schwach an und nickte.
"Seit wann bist du eigentlich Zuhause? Ich habe die Haustür gar nicht gehört.." fragte ich ihn und stand auf. Meine Hände zitterten noch.
"Vor etwa einer Stunde. Du lagst so friedlich auf der Couch, ich wollte dich nicht wecken."
Ich nickte und sagte ihm Gute Nacht. Als er wieder rauf ging, bemerkte ich erst das der Fernseher noch immer leise an war, und irgendeine Show lief.
Ich sollte auch in mein Zimmer gehen und da weiter schlafen, überlegte ich und legte die Decke zusammen.

Ich schaltete alle Lichter aus, trank noch etwas und ging dann hinauf in mein Schlafzimmer.
Mein Bett war schön warm und gemütlich, doch wirklich schlafen konnte ich jetzt nicht mehr.
War mein Traum einfach eine Warnung?
Hatte es etwas zu bedeuten?
Waren die Zettel vielleicht sogar von ihm?
So viel schwirrte in meinem Kopf rum, einzuschlafen fiel mir schwer.

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt