1. Trial

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Lang musste ich nicht warten, da tauchten auf einmal Feng und Claudette aus einem dunklen Nebel auf. Sofort stand ich auf und begrüßte die zwei.
"Ach Ellie, hallo. Schon gefrühstückt?", begrüßte mich Claudette und lächelte. Feng neben ihr schien ziemlich außer Atem.
"Guten Morgen ihr zwei, alles in Ordnung?" Die Frage war ziemlich auf Feng bezogen, die grinste. "Ja natürlich, ich bin gerade ganz knapp vorm Killer entkommen. Der Olle hat ja mal blöd geguckt als ich ihn geblindet habe."
Sie grinste breit und Claudette lachte.

"Er ist neu, sieh es ihm nach. Ärger ihn nicht zu sehr", sie verdrehte die Augen aber schien ziemlich stolz. Dann drehte sie sich zu mir und sah verwirrt aus.
"Warum bist du denn hier? Hast du dich verirrt oder willst du ein Trial machen?"
Ich nickte schnell. "Ich würde gerne mein erstes Trial machen. Kate meinte ihr seid gerade in einem und du.. du würdest es vielleicht mit mir gemeinsam machen", gab ich nervös von mir.
Um ehrlich zu sein, hatte ich ziemlich Schiss.
Ich könnte getötet werden in der Runde?!
Das tut doch weh..
Claudette nickte lächelnd und verabschiedete sich von Feng. Diese lief von uns weg Richtung Kantine.

Wir liefen näher ans Lagefeuer.
Die schwarzhaarige drehte sich zu mir um.
"Also.. du bist im Trial nicht alleine, ich bin so gut es geht bei dir und zeige dir alles. Wenn du Glück hast, sieht der Killer es dir nach, dass du neu bist und lässt dich entkommen. Wenn nicht ist das überhaupt nicht schlimm, du kommst wieder hierher. Welchen Killer wir bekommen, wissen wir erst wenn wir auf der Map sind. Solange wir hier am Lagerfeuer sind, können wir Opfergaben ins Feuer schmeißen, die haben verschiedene Effekte. Manche bringen dich auf eine bestimmte Map, andere lassen mehr Truhen auftauchen und wieder andere geben dir mehr Blutpunkte, das kommt immer auf die Opfergaben drauf an. Fürs erste würde ich eine mit mehr Blutpunkten ins Feuer schmeißen, dann hast du auch bei einem schnellen Tod etwas von der Runde", sie schmunzelte, holte etwas aus ihrer Tasche und warf es in die Flammen.
Sofort lodernden sie auf und schwarzer Nebel fing an sich um uns herum zu bilden.

Claudette zog mich noch einen Schritt näher an das Lagerfeuer und direkt wurde ich vom Nebel verschlungen. Mir wurde schwarz vor Augen und ich hatte das Gefühl ich würde fallen. Als ich die Augen aufschlug, war ich auf einer Farm gelandet mit einem riesigen Maisfeld. Überall standen große Fässer, Holzpaletten oder komische Wände. Ich sah mich verwundert um und lief nach links. Was war das denn alles hier?

Ich hörte jemanden meinen Namen rufen, drehte mich nach rechts und sah Claudette direkt auf mich zu rennen. "Gut das wir uns so schnell gefunden haben, manchmal tauchen wir auf komplett anderen Teilen der Map auf", meinte sie etwas außer Atem. "Dann kann ich dir jetzt direkt alles zeigen."
Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich, zu einem großen Generatoren ähnlichem Kasten.
Sie setzte sich dran und fing an dran rum zu rütteln. Ich setzte mich dazu und machte ihr einfach mal nach.

"Wir müssen 5 von diesen Dingern fertig machen, den Fortschritt siehst du auf einer Leiste über dem Generator. Anschließend können wir die Ausgangstore öffnen und entkommen."
Ich nickte. Klang ziemlich einfach, was konnte daran schon so schwer sein?
Ja.. 2 Sekunden später hörte ich jemanden schreien und sah in der Ferne jemanden auf dem Boden liegen.
"Der Killer ist aber flott", stellte Claudette fest und wir beeilten uns den Generator fertig zu machen. Währenddessen wurde der Survivor, der auf dem Boden lag, aufgehängt in unserer Nähe.

Ich hatte eine Art Herzschlag in meinem Kopf, der ab und zu lauter wurde oder auch mal ganz verschwand.
"Diesen Herzschlag den du spürst, der sagt dir wie nah der Killer ist. Übrigens ist es der neue Killer, der-" Plop.
Ein komisch rosafarbenes Etwas war einen Meter vor mir gelandet und explodierte leicht.
Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten und sah mich um. Von wo kam das denn?!

Claudette lachte ein wenig. "Der Killer kann kleine Bubblen auf uns schießen, die uns verletzen oder auch zu Boden bringen können. Pass also auf, wenn er zielt und versuch auszuweichen."
Ich nickte und folgte ihr. Der Killer war zum Glück hinter jemand anderem her. Wir rannten zum nächsten Generator und waren zur Hälfte durch, als der Herzschlag auf einmal viel doller war als zuvor. Claudette schrie "Achtung!" und rannte nach links war, als ich ihn sah.

Okay sie haben nicht gelogen als sie meinten es sei ein sehr hässliches Wesen.
ACH DU SCHEIßE.
Ich nahm die Beine in die Hand und rannte los, Claudette hatte ich überhaupt nicht mehr im Blickfeld. Einfach weg hier. Der Killer rannte mir leider hinterher. Ich war gar nicht so schlecht, ich rannte mit dem Killer um eine große Scheune in der Mitte der Map und sprang immer wieder durch ein Fenster. Als ich jedoch das vierte mal um die Scheune sprintete und durch das Fenster wollte, war es blockiert. Ach du Schande.

Panisch wollte ich nach rechts ausweichen, doch der Killer war direkt hinter mir und holte aus. Es traf mich direkt und ich schrie auf vor Schmerz.
Gott tat das vielleicht weh. Jetzt war das Fenster auf einmal wieder frei und ich kletterte schnell drüber. Währenddessen wurde ein weiterer Generator gemacht und Claudette saß wieder an unserem. Ich sprintete zu einer dieser Holzpaletten, vorhin hatte ich einen Survivor beobachtet, wie er die Palette auf den Kopf des Killers schlug und ihn damit für einige Sekunden bewegungslos machte, das wollte ich jetzt auch versuchen. Ich erreichte gerade noch so die Palette und schmiss sie mit voller Wucht runter, als der Killer versuchte nach mir zuschlagen.

Gerade rechtzeitig, es traf ihn und ich rannte direkt weiter. Hah! Ich bin gut.
Doch leider erwischte das komische Wesen mich bei der nächsten Palette wodurch ich zu Boden fiel. Panisch sah ich mich um, was würde jetzt passieren? Oh mein Gott ich würde jetzt sterben.
Doch als der Killer mich auf seine Schulter hob, kam Claudette von der Ferne her gesprintet, hob eine Taschenlampe in die Luft und blendete den Killer anscheinend, da er mich los ließ.
Sofort rannte ich los und drehte mich kurz dankend zu der schwarzhaarigen um.
Sie hat mir mein Leben gerettet!

Der Killer rannte mir jedoch weiterhin hinterher, währenddessen machte Claudette unseren Generator fertig und die anderen zwei machten den vierten. Jetzt nur noch einer. Doch dann ging ich wieder auf den Boden und diesmal hing er mich auch auf. Ich hatte noch nie in meinem Leben so laut geschrien, obwohl es gar nicht so weh tat. Passierte das automatisch für das Spiel? Damit der Entitus mehr Vergnügen hat? Ich wusste es nicht.

Da hing ich also, wie so ein Fisch an der Angel.
Die anderen Survivor saßen gerade zu dritt am letzten Generator und machten ihn fertig, bevor ein Junge zu mir kam und mich vom Haken holte. Schnell heilte er mich und wir rannten zum Ausgang, welcher von Claudette aufgemacht wurde. Das Trial verlief gar nicht so schlecht.
Der Killer schien wirklich noch recht neu, verstand die Paletten und die komischen brechbaren Wände noch nicht ganz und war generell etwas verwirrt. Verständlich. Wäre ich auch als neuer Killer ohne jemanden wie Claudette zu haben, die einem alles zeigt. Also ich wäre überhaupt nicht glücklich ein Killer zu sein. Der Arme.

Ich folgte den anderen durch eine Art Tor und nach wenigen Metern verschwanden sie auf einmal.
"Huch? Was ist das denn?"
Ich hielt an und traute nicht ganz. Doch als ich den Herzschlag wieder vernahm, machte ich doch schnellen Prozess und rannte weiter, bis mich wieder dieser gruselige Nebel umhüllte.
Ich verlor das Bewusstsein und hatte wieder das Gefühl zu fallen, bis ich auf einmal direkt vor dem Lagerfeuer und Claudette wieder auftauchte. Die grinste mich nur breit an und kam auf mich zu.

"Wooow das lief super! Ich hätte nicht gedacht, dass du auch nur länger als 10 Sekunden durchhalten würdest. Vermutlich weil der Killer selber noch neu ist.. jedenfalls bin ich stolz! Das war eine gute Runde. Und wie du merkst, ist das alles auch nur halb so wild." Sie war wirklich stolz auf mich, was mir ein gutes Gefühl verlieh.
Ich war immer noch verwirrt über die Gesamtsituation, lächelte aber.
"Ja das lief gut. Hat sogar etwas Spaß gemacht.. mit dem Killer herum zu rennen und er bekommt dich nicht ist ein gutes Gefühl", gab ich ehrlich zu, was die schwarzhaarige zum Lachen brachte.
"Glaube ich dir", antwortete sie.

"Jetzt möchte ich aber mal etwas essen und du solltest dir auch eine Pause gönnen. Wir bekommen in den Trials zwar einen ziemlichen Ausdauerboost aber anstrengend ist es trotzdem." Ich nickte und zusammen liefen wir zu den Hütten. Ich ging in meine Hütte und Claudette vermutlich zur Cafeteria.
Laurie war nicht da, deshalb holte ich den Notizblock und einen Stift aus meinem Zimmer, setzte mich aufs Sofa und fing an zu zeichnen.

...

Nachmittags machte ich noch einmal ein Trial mit Feng und Meg, welches jedoch nicht so gut lief. Der Killer war ein sogenannter Hillbilly der uns sofort auf den Boden schlagen konnte mit seiner Kettensäge. Anfangs war er zwar noch ganz nett zu mir und ließ mich 1-2x liegen, hob mich dann aber auf und letztendlich starb ich am Haken. Was, wie ich herausfand, auch überhaupt nicht schlimm war. Man spürte eher eine Art kitzeln wenn der Entity einen verschlingt und dann wachte ich genauso wie in meinem ersten Trial wieder beim Lagerfeuer auf, ohne irgendwelche Verletzungen oder so. Ich fand es also gewöhnungsbedürftig aber nicht schlimm.

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt