Serienmörder

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Am nächsten Morgen wachte ich mit leichten Kopfschmerzen auf. Schnell zog ich mich an und warf mir eine Tablette ein. Ich sah in das andere Schlafzimmer, doch mein Dad war schon weg.
Wie immer. Trotzdem war die Hoffnung da, nicht alleine frühstücken zu müssen.

Unten in der Küche bereitete ich mir mein Müsli zu, setzte mich auf einen Stuhl und tippte auf meinem Handy herum. Den Fernseher hatte ich leise im Hintergrund laufen, vielleicht kam ja etwas interessantes. Ich nahm einen Bissen, als die Nachrichten kamen.

Das übliche Zeug mal wieder. Das selbe was jeden Tag in den Nachrichten kam. Ich wollte gerade ausschalten, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte.
Es wurde noch einmal über die Morde von vor 6 Monaten geredet, die endlich ein Ende hatten. Über 2 Jahre gab es in ganz Kalifornien immer wieder zahlreiche Morde, jeder einzelne aufgeschlitzt, erstochen oder erwürgt. Und direkt am nächsten Tag gab es Bilder und Artikel davon in allen Zeitungen. Die meisten dieser Artikel waren recht detailliert und es wurde sehr auf Ghostface eingegangen. Fast so, als hätte jemand besessenes oder der Killer selber die Artikel verfasst. Das die Welt ja mitbekam was er tat.. Den Gedanken hatte die Polizei auch schon, so bekam man mit. Doch wirklich nachverfolgen wer diese Artikel schrieb, geling ihnen nicht.

Viele Opfer hatten vor ihren Toden ausgesagt, jemand würde sie verfolgen. Ein Mann in einem schwarzen Umhang und einer weißen Maske. Man nannte ihn Ghostface, wegen der Form seiner Maske. Sie sah aus wie ein schreiendes Gesicht. Und so schnell wie er kam, verschwand er auch wieder. Wie ein Geist..

Ich schaltete den Fernseher aus und aß mein Müsli zu Ende. Zum Glück hatte das vor einem halben Jahr sein Ende gefunden, auch wenn die Polizei Ghostface nie fassen konnte.
Trotzdem wollte ich mir mit dem Gerede darüber in den Nachrichten nicht meinen Morgen vermiesen.
Ich legte die fertige Wäsche zusammen, spülte das Geschirr und machte mich fertig.
Ich zog meine Schuhe und Jacke an, nahm meine Schlüssel und ging los. Draußen wurde es langsam kälter. Die tollen 30 Grad im Sommer waren schon längst Geschichte.
Der Wind drückte von allen Seiten auf mich ein und ich zitterte schon ein wenig. Ich hasste die kalten Jahreszeiten.

Auf der Arbeit angekommen, lief ich durch den Hintereingang rein und in die Umkleidekabine.
Ein Zettel hang am Spind. Ich nahm ihn ab, öffnete und laß.

Weißt du wer ich bin?

Verwirrt darüber was da stand, warf ich den Zettel weg. Was zum..
Erlaubt sich einer meiner Kollegen ein Spaß mit mir?
Ich verdrehte meine Augen. Ich zog mir meine Arbeitsklamotten an, richtete meine Haare und begann mit der Arbeit.

...

Mit zwei Säcken beladen lief ich durch die Hintertür raus aus dem Restaurant, auf ein paar Container zu. Müll rausbringen war echt nervig.
Ich schmiss die Säcke in die verschiedenen Container, machte den Deckel zu und wollte gerade reingehen. "Buh." Ich schrie auf und drehte mich erschrocken um. Vor mir stand Jed Olsen und kicherte leise. "Entschuldige, ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist."
Ich atmete erleichtert durch und spürte wie mein Herz sich wieder entspannte. Ich winkte ab. "Alles gut.. wegen den Nachrichten heute morgen bin ich einfach etwas empfindlicher als sonst."
Er nickte verständnisvoll. "Ich habe dich hier draußen gesehen und wollte Hallo sagen. Arbeitest du hier?" fragte er neugierig und lächelte mich charmant an. "Eh ja, seit 4 Monaten jetzt schon. Ich brauche etwas Geld um mir ein Auto zu leisten" antwortete ich verlegen.
"Na dann einen schönen Abend dir noch. Ich muss dann weiter, bin verabredet", er wirkte etwas aufgeregt und winkte mir zum Abschied.
Ich lief zum Hintereingang wieder hinein und arbeitete weiter.

Daheim angekommen tauschte ich meine Jeans gegen eine Jogginghose und mein T-shirt gegen einen bequemen Pullover. Appetit hatte ich nicht wirklich, also mummelte ich mich auf der Couch in eine Decke ein, machte den Fernseher an und schaute meine Serie weiter.
The Walking Dead. Ich hatte die ganzen Staffeln immer noch nicht durch, obwohl ich das jetzt schon 2 Monate anschaute.

Als mir die Lust zur Serie vergangen war, schaltete ich um auf das normale Program.
Gerade fingen die Nachrichten an. Die Frau vor der Kamera sah ziemlich besorgt aus.
Verwundert legte ich mein Handy auf den Tisch vor mir und hörte zu.

"Liebe Mitmenschen von Roseville, heute morgen wurden zwei Schülerinnen der Redwood High tot in einem Park gefunden. Beide starben an mehreren Stichwunden in Brust, Bauch und Beinen. Wer es war, weiß man noch nicht. Die Polizei hat leider noch keine genauen Angaben. Sie warnt davor alle Türen zu verriegeln und nachts nicht alleine raus zu gehen."

Als kurz Bilder von den Opfern gezeigt wurde, erstarrte ich leicht. Die zwei waren ein Jahr unter mir gewesen, bevor ich von der Schule abging. Ich kannte sie nicht wirklich, nur hier und da mal ein flüchtiger Blick. Aber ich wusste das die eine Lesley hieß, sie machte bei meinem Dad mal ein Praktikum. Die Armen.. Ich konnte mir gut ausmalen, wie sich ihre Eltern und Geschwister jetzt fühlen mussten. Bei dem Tod meiner Mutter wollte ich gar nicht mehr aufhören zu weinen..

Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Schnell stand ich auf, um zu überprüfen, ob alle Türen verschlossen waren. Beruhigt lief ich zurück zur Couch und legte mich hin. Schnell zog ich die Decke über mich, suchte mir irgendetwas lustiges im Fernsehen und versuchte mich damit etwas abzulenken.

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt