Einbruch

53 2 0
                                    

In Gedanken versunken schloss ich unsere Haustür auf und lief hinein. Meine Schuhe und Jacke zog ich aus und räumte sie weg. Ich ging ins Wohnzimmer, doch niemand war da.
"Dad? Daaad? Ich bin wieder daheim. Hast du gehört was passiert ist? Dad?!"
Jed meinte doch er sei heimgefahren..
Ist er mit Mary unterwegs? Ich stieg die Treppe hinauf und wollte in mein Zimmer, als ich ein Blätter rauschen aus dem Zimmer meines Vaters wahrnahm.

Verwirrt machte ich die Tür auf und sah direkt auf das offene Fenster. "Wenn niemand hier ist, warum ist dann Fenster offen?" Ich dachte laut.
Ich schloss es, schaute aber nochmal kurz raus.
Es sah niemand auf den Straßen. Wen wundert es auch, seit den Morden traut sich das auch niemand. Seufzend zog ich die Vorhänge zu.
Als ich mich umdrehte und zum Bett sah, dachte ich ich müsste sofort kotzen.

Auf dem Bett lagen mein Dad und Mary, aneinander gekuschelt. Beide blutüberströmt und mit halb zerrissenen Klamotten. Mary hatte tiefe Schnittwunden an ihren Oberschenkeln und Bauch. Dad wurde die Kehle durchgeschnitten und hatte eine große Schnittwunde an der Stirn. Es war das reinste Blutbad. Ihm tropfte das Blut noch von der Stirn und rollte ihm die Wange hinunter. Ich schrie so laut das ich dachte meine Stimmbänder würden reißen. Ich stolperte rückwärts aus dem Raum und rannte die Treppe runter.

Ich schrie immer und immer wieder, öffnete die Haustür und rannte hinaus. Ich war so überfordert, was sollte ich tun? Wer war das? War es Ghostface?
Ich rannte die Stufen hinunter, über unseren Rasen Richtung Straße. Mein einziger Gedanke war "weg von hier", so schnell wie möglich und dann Hilfe rufen.
Ich hatte es fast geschafft, als jemand aus den Büschen rechts neben mir heraus gesprungen kam, mich packte und seitlich auf den Boden warf. Ohne wirklich atmen zu können, rappelte ich mich schnell wieder auf, rutsche aber auf dem nassen Rasen aus.
Fuck, Fuck, Fuck
Ich hörte wie sich die Person neben mir ebenfalls aufrappelte und und schaute sofort zu ihr.
Der schwarze Umhang hatte ihn schon verraten.

Angst und Panik stiegen in mir auf, ich krabbelte rückwärts so schnell ich konnte weg von ihm.
Er hatte sich wieder aufgestellt und schaute auf mich herab. Ich schüttelte den Kopf und krabbelte weiter. "Nein lass mich, geh weg.. GEH WEG" Tränen liefen mir die Wange runter und ich wusste nicht wohin.
Die Gestalt kam Schritt für Schritt auf mich zu, sein Messer hatte er nicht in der Hand. Ich stieß mit dem Rücken gegen einen Baum und konnte nirgendswo mehr hin.
Ghostface stand direkt vor mir und sah auf mich herab.
"Nein nein bitte lass mich, ich habe nichts getan.. ich will noch nicht sterben", schniefte ich laut und immer mehr Tränen flossen mein Gesicht entlang.

Er kniete sich vor mir hin und kam mir mit seinem Gesicht näher. Langsam legte er den Kopf schief und starrte mich durch seine Maske hindurch an. Ich hob meine Arme vor mein Gesicht und schloss meine weinenden Augen.
Ich schüttelte noch einmal den Kopf und bereitete mich auf mein Ende vor.
Ich hatte gehofft ich würde wenigstens 60 werden..

Alles war still. Nichts passierte. Keine Messerstiche, kein Aufschlitzen, kein Erwürgen.
Nur das Blätterrauschen im Wind und das leichte nieseln des Regens.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen, sah aber nur verschwommen. Mit meinem Ärmel wischte ich über meine Augen, um wieder besser zu sehen.
Ich schaute mich verwirrt um. Ghostface war fort. Egal in welche Richtung ich auch blickte, es war niemand da. Er.. er hat mich verschont..? Oder beginnen jetzt seine psycho Spielchen..
Direkt neben mir lag ein Zettel.

Wir sehen uns bald wieder

In der Ferne hörte ich die Sirenen der Polizeiautos, die schnell näher kamen.
Ist Ghostface deshalb abgehauen?
Ich stützte mich am Baum ab und stand langsam auf. Zitternd lief ich auf den Gehweg und blieb kurz vor den näher kommenden Autos stehen.
Mein Gesicht war komplett verheult, meine schwarzen Haare waren verzaust und erst jetzt merkte ich wie kalt mir war. Ich hatte ja weder Schuhe noch Jacke an.

5 Leute kamen auf mich zu, allesamt Polizisten.
Einer trat direkt vor mich und sah mich besorgt an. "Guten Tag Miss. Ist alles in Ordnung? Einer ihrer Nachbar hat Schreie gehört und die Polizei verständigt." Ich schüttelte den Kopf, gerade nicht fähig etwas zu sagen. Zitternd zeigte ich mit meinem Finger auf unser Haus, die Haustür stand immer noch offen. Sofort rannten 4 Männer mit gezogener Waffe hinein und sahen sich um.

Mein Vater war tot.. tot.. einfach tot. Ermordet.
Und Mary auch. Heute morgen hatte ich ihn noch in der Zeitung getroffen, jetzt war er weg..
Mir liefen schon wieder die Tränen, jetzt noch mehr als zuvor. Es wollte gar nicht mehr aufhören.
Ich schniefte noch ein paar mal, als der Polizist mich sachte nahm und zum Krankenwagen brachte, der gerade ankam. Wir setzten uns hinten auf die Fläche, wo ein Sanitäter nach mir sah. Es wurde der Puls, Blutdruck und noch ein-zwei andere Dinge überprüft.
Ich starrte dabei die ganze Zeit in die Leere und wusste gerade nichts mit mir anzufangen. Mir schwirrten so viele Fragen durch den Kopf und ich sah die Bilder aus meinem Gedächtnis immer wieder vor meinem geistigen Auge.
Wer tat so etwas? Und warum? Warum mein Dad?

Ich fuhr zusammen als auf einmal der Officer neben mir anfing zu reden. "Miss Carter? Würden Sie mir einige Fragen beantworten?"
Ich nickte wieder und drehte mich leicht zu ihm.
Er lächelte mich ermutigend an und irgendwie tat das gut. "Also, was genau ist passiert?"

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt