Bis das der Tod uns scheidet

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Nervös nippte ich an der Tasse und schreckte bei jedem auf, der etwas zu nah am Fenster des Cafés vorbei lief. Ich holte mein Handy raus und rief Jed an.
Kurz klingelte es, dann hörte ich auch schon seine Stimme. "Hey alles okay?"
Ich musste mich bemühen nicht panisch zu reagieren. "Ehm ich.. ich.. kannst du mich abholen? Beim Diamond Sky Café? Ich erzähls dir im Auto. Bitte.."
Ich hörte wie etwas raschelte, Schlüssel klapperten und eine Tür ins Schloss fiel.
"Ich bin sofort da, warte da. Ich beeile mich."
Ich legte auf und atmete erleichtert auf.
Es war wirklich toll jemanden zu haben auf den man sich so verlassen konnte.

Noch nicht mal 10min später kam Jed ins Café, scannte den Laden kurz ab und war erleichtert als er mich sah. "Hey ich habe mich echt beeilt. Was ist passiert?" Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und setzte sich mir gegenüber. Ich schüttelte jedoch den Kopf und zog ihn wieder mit nach draußen. Er schien ziemlich außer Atem. "Nicht da drin. Ich will niemanden erschrecken oder als Crazy abgestempelt werden."

Wir setzten uns in sein Auto und ich merkte wie sich sein neugieriger Blick durch mich hindurch bohrte.
"Also was ist los? Ich bin gerade mal 30min Zuhause und du rufst an. Ist etwas passiert?" er wirkte ziemlich besorgt.
"Ghostface.. er war da. Erst in meinem Haus und hat mir wieder einen seiner albernden Zettel hinterlassen, dann als ich im Café saß, stand er auf der anderen Seite der Straße. Nur für einen kleinen Augenblick, dann war er auf einmal weg. Aber ich könnte schwören er war da."
Ich war mir seehr sicher, diese Maske würde ich ja wohl überall wieder erkennen.

Jed schwieg für ein paar Sekunden, bevor er nickte.
"Alles klar, dein Stalker zeigt sich also schon in der Öffentlichkeit, dann ist es ernst. Du bleibst heute auf jeden Fall bei mir und schläfst in meiner Wohnung. Ich muss wie gesagt noch arbeiten, lasse dich aber auf keinen Fall alleine", meinte er ziemlich bestimmend.
"Okay", murmelte ich und überlegte.
Was meinte er mit 'dann ist es ernst'?
Heißt es meine letzten Stündchen schlagen gerade oder was soll das?

Nachfragen wollte ich jedoch gerade nicht, mir war nicht Wohl bei der Antwort, die ich eventuell bekommen könnte.
Wir fuhren also zu seiner Wohnung, er brachte mir einen kleinen Snack und etwas zu trinken und setzte sich in sein Büro.
Ich saß auf der Couch, trank meinen Kakao und schaute ein wenig Fernsehen. Etwas anderes konnte ich gerade nicht tun.
Auf einmal wurde ich ziemlich müde, ich versuchte zwar meine Augen offen zu halten, aber es klappte nicht. Ich legte mich auf die Seite, schaffte es noch den Fernseher auszumachen und schlief sofort ein.
Der Tag war anscheinend anstrengender gewesen als gedacht.
Ich bekam noch nicht einmal mehr mit, wie Jed mich spätabends zudeckte und dann in sein Schlafzimmer ging.

Am nächsten Morgen wachte ich recht spät auf.
Als ich auf die Uhr sah, zeigte sie 9:06 an.
Ach du heilige, wie lange habe ich bitte geschlafen?!
Ich hatte zwar heute frei, wollte aber nicht den ganzen Tag schlafen. Erstrecht dann nicht, wenn ich schon um 19 Uhr irgendwas eingeschlafen bin.
Ich setzte mich auf und rieb mir gähnend meine Augen. Ich sah mich um und hörte auf einmal jemanden in der Dusche leise singen.
Ich stand auf, lief etwas näher und lauschte durch die leicht geöffnete Tür.

Jed stand in der Dusche und sang irgendein Lied, was ich gar nicht kannte. Es hörte sich an wie etwas auf spanisch, konnte aber absolut nicht verstehen was. Schmunzelnd setzte ich mich wieder auf die Couch und wartete bis er fertig war.

"Guten Morgen", ertönte hinter mir eine Stimme. Ich drehte mich um, lief aber sofort rot an im Gesicht. Jed stand vor der Couch und hatte sich nur mit einem Handtuch bedeckt.
Amen.
Ich versuchte irgendwo anders hinzuschauen, als zu ihm. "Eh ja, Guten Morgen", stammelte ich vor mich hin. Er lachte und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf. "Tut mir leid, ich wusste nicht das du schon wach bist. Ich ziehe mich gleich um und dann können wir frühstücken gehe, sobald du auch fertig bist."
Ich nickte, drehte mich um und wartete bis der Herr endlich im Bad fertig war.
Und ich dachte ich brauch lange.

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt