Ich stieg aus, verabschiedete mich von ihm und lief schnell ins Haus. Meine nassen Sachen wechselte ich mit trockenen und ging die Treppen runter, zum Kühlschrank. Es hing ein gelber Zettel dort. Ich schüttelte den Kopf.
Nein nein nein. "Lass mich in Frieden", rief ich laut, als könne er mich hören.
Ich nahm den Zettel.Dreh dich um Häschen.
Mit Panik weiteten sich meine Augen, schnell drehte ich mich um. Da war niemand. Erleichtert atmete ich aus und zerriss den Zettel. "Du kannst mich mal."
"Dreh dich nochmal um", flüsterte er mir ins Ohr. Ich schrie sofort auf und rannte los, doch er hielt mich am Arm fest und zog mich zu sich um.
Langsam drehte er mich zu sich um sah mir ins Gesicht.
Voller Angst und Panik starrte ich in die gruselige, weiße Geistermaske. Ghostface hielt meinen Arm noch immer fest und kam mir ein kleines bisschen näher. "Dachtest du, du wärst mich los? Nur weil ich keine Lust habe dich durch ein Restaurant zu verfolgen." Es hörte sich so an, als ob er unter der Maske schmunzeln würde. "Wer bist du verdammt !?" Ich schrie ihn fast schon an und zerrte an meinem Arm.
Ich wollte einfach weg, einfach weg von dieser.. dieser Kreatur.
"Du willst wissen wer ich bin?", er beugte sich ziemlich weit vor, war mit seinem Gesicht nicht mehr weit von meinem entfernt. Mein Herz schlug so extrem, dass ich Angst bekam es würde mir aus der Brust hüpfen.Er legte seine Hand unten an die Maske und schob sie ein kleines bisschen nach oben.
Überrascht weiteten sich meine Augen.
Zeigt er sich mir? Weiß ich jetzt wer Ghostface ist?
Nun war ich so neugierig, dass ich mich noch nicht einmal wehrte.
Noch ein kleines bisschen schob er die Maske nach oben, bis er auf einmal anfing breit zu grinsen. Er zog sie schnell wieder runter und kam mir extrem nah. "Träum weiter, Kleine", flüsterte er mir ins Ohr. Er ließ mich los und verschwand aus der Küche.Ich stand einfach nur da. Hörte wie die Haustür auf- und wieder zuging. Ich war gerade unfähig mich zu bewegen.
Hatte ich gerade wirklich geglaubt er würde sich mir einfach so zeigen?
Und hatte er gerade wirklich die Haustür benutzt, nachdem er eingebrochen ist?
Dieser Typ...
Mein Herz pochte immer noch wie wild, ich musste mich erstmal hinsetzen und das verarbeiten. Gerade wusste ich nicht was ich denken sollte. Er ist ein Killer. Ein scheiß Killer, und ich stand nur da und wollte sein Gesicht sehen. Nicht mal, um es der Polizei zu sagen. Einfach um zu sehen, wie er aussieht. Um zu wissen wer er war, kannte ich ihn? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf, warum tötete er mich nicht? Er hatte doch jetzt genug Gelegenheiten, was hatte er vor.Vor dem Schlafen gehen, checkte ich noch einmal alle Türen und Fenster. Alles abgeschlossen. Gut. Beruhigt machte ich mich fertig und legte mich ins Bett. Um darauf klarzukommen, brauchte ich jetzt erst einmal eine Mütze Schlaf. Ich schaltete die Lampe auf meinem Nachttisch aus, drehte mich um und fand ziemlich schnell den Schlaf.
Viel Schlaf bekam ich nicht, immer wieder wachte ich auf weil ich im Schlaf sein Grinsen sah. Gott dieses scheiß Grinsen ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Um 6:00 gab ich es dann auf, stand auf und lief in meinem Pyjama runter in die Küche. Dort machte ich mir einen Kaffee und schaltete den Fernseher ein. Nichts neues in den Nachrichten.
Erleichtert atmete ich auf, er hat niemanden umgebracht.Mit der Kaffeetasse in der Hand lief ich raus auf unsere Terrasse, setzte mich hin und blickte in den Wald. Die Terrasse war hinten am Haus, es sah mich also niemand in meinem Schlafanzug.
Gemütlich trank ich die Tasse leer und überlegte dabei was ich jetzt machen sollte.
Ich muss auf jeden Fall gleich zur Polizei, sie müssen wissen das Ghostface noch frei rum läuft. Und mich gestern besucht hat..
Ich bekam Gänsehaut bei dem Gedanken wie nah ich einem Serienkiller gestern war.
Ich hätte nach einem Messer oder ähnlichem greifen sollen und es beenden..Irgendwie sauer auf mich selbst, das ich nichts getan hatte ging ich wieder rein und machte mich fertig. Ich schloss alles ab, schnappte meine Tasche und lief los. Es war gerade mal 6:33. Viel los auf den Straßen war es noch nicht.
Entschlossen lief ich zur Polizeistation. Hoffentlich sieht er mich nicht und fängt mich ab oder sowas.
Leichte Panik hatte ich schon, was wenn er dadurch sauer wird und sich doch dazu entschied mich umzubringen?
Nein Ellie, so nicht. Du gehst da hin, sagst es denen und dann ist alles gut. Auf der Polizeistation bin ich sicher.Ich hatte es zumindest gehofft.
10min später war ich da, bis jetzt noch kein Ghostface. Auch als ich hinein ging, hielt mich keiner auf. Erleichtert atmete ich auf und hielt nach dem Officer Ausschau, der an dem Tag, an dem mein Vater starb, mir zur Seite stand und mich tröstete.
"Elizabeth Hastings? Was machen Sie denn hier?" Und da war auch schon die Stimme des vermeintlichen Officers.
"Guten Morgen, ich muss Ihnen etwas wichtiges sagen. Unter vier Augen bitte." Ich nickte ihm zu und er verstand. "Kommen Sie mit in mein Büro. Hier entlang." Er führte mich in sein Büro und schloss die Tür."Also was gibt es? Wir haben in 5 Minuten ein sehr wichtiges Meeting, was ich nicht verpassen darf." Ich nickte. "Es dauert nicht lange. Es geht um Ghostface." Er horchte auf und schien sofort sehr interessiert.
"Er war gestern Abend bei mir auf der Arbeit. Ich habe wieder einen Zettel bekommen. Dann stand er auf einmal in der Tür bei unseren.. unseren Umkleidekabinen. Ich konnte ihm entwischen, bin durch das Restaurant gerannt und das war ihm anscheinend zu blöd."
Ich atmete einmal tief ein und aus, der Schock diesem Killer so nah gewesen zu sein, hatte sich tief in mich gebrannt."Als.. als ich Zuhause war, hatte er anscheinend bei mir eingebrochen. Auf einmal stand er in der Küche und hielt mich fest." Noch einmal atmete ich tief ein und aus. Der Officer sah mich besorgt an und legte seine Hand auf meine Schulter.
"Alles ist okay Miss, Sie sind jetzt in Sicherheit.
Oder du? Darf ich du sagen?", fragte er mich mit einem kleinen Lächeln. Ich war zwar keine 5 mehr, aber irgendwie beruhigte es mich.
"Ja", ich nickte.
"Alles klar. Also, Elizabeth. Du bist jetzt in Sicherheit, dir kann nichts mehr passieren. Hat er sonst noch etwas getan? Hat er dich verletzt? Bedroht? Hat er etwas gesagt?" Ich fühlte mich fast wie in einem Verhör, auch wenn ich wusste das er nur versuchte seinen Job zu machen.
Ich schüttelte den Kopf. "Er hat mich weder verletzt, noch bedroht. Nur etwas gesagt. Er meinte, dass er mich vermisst hätte." Ein sehr komisches Gefühl machte sich in mir breit, das alles dem Polizist zu erzählen. Von der Sache mit der Maske und wie nah wir uns kurz waren, erzählte ich nichts. Zu unangenehm und unwichtig schien es mir, um es noch einmal aufzugreifen."Gut okay.. ", er notierte sich etwas. "Und kannst du dir erklären warum er dich vermisst?
Und dir nichts antut oder gar schlimmeres?
Also.. ich meine jetzt im Gegensatz zu seinen anderen Opfern." Er räusperte sich schnell, vermutlich damit ich es nicht falsch verstand.
Wieder schüttelte ich den Kopf. "Nein."
Er hielt kurz inne, überlegte und kritzelte etwas auf sein Notizblock. "Alles klar..", redete er mit sich selber. Irgendwie war ich verwirrt, sagte er gar nichts mehr?
"Ja also.. i-ich wollte Ihnen das nur sagen, dass Sie wissen, dass Mike Miller unschuldigt ist. Er ist nicht Ghostface. Wie hätte er im Gefängnis und gleichzeitig bei mir im Haus sein." Ich lachte ein wenig, auch wenn mir das irgendwie nur noch mehr Angst machte.Der Officer sagte nichts mehr. Viel mehr hatte er sich extrem verspannt und hörte auf zuschreiben.
"Tut mir leid, ich muss jetzt zu diesem wichtigen Meeting. Vielen Dank für Deine Informationen, das hat uns viel geholfen", meinte er und stand auf. Er lief zur Tür, öffnete sie und wollte mich zuerst raus laufen lassen. Moment was? Was ist los?
"Officer.. Officer? Was ist los? Alles okay?"
Ich stand ebenfalls auf, lief jedoch nicht weiter. Ich blieb vor ihm stehen und wollte wissen worüber er grübelte.
Er schien mit sich zu kämpfen.
"Miss.. ich.. dürfte das eigentlich nicht sagen, das sollte erst in einer halben Stunde im Fernsehen veröffentlicht werden. Aber.. "
Er seufzte und schloss vorsichtig die Tür.
Oh Gott jetzt kommts."Mike Miller.. er ist heute Morgen während des Frühstücks aus dem Gefängnis ausgebrochen.
Keiner kann es sich erklären wie er das alleine geschafft haben soll, vermutlich hatte er Hilfe.
Was bedeutet, er ist zurzeit auf freiem Fuß.
Aber dank deiner Informationen, wissen wir das er sich hier in Roseville aufhalten muss. Dafür bin ich sehr dankbar." Er legte ein mitfühlendes Gesicht auf und legte seine Hand wieder auf meine Schulter. "Ich werde 2 Wachleute vor deinem Haus postieren, damit du sicher bist. Außerdem können sie Ghostface eventuell auf die Schliche kommen." Er nickte zufrieden und ließ meine Schulter los.Ich war sprachlos. Er.. er war frei? Mike Miller war frei? Dann ist er also doch Ghostface.
Meine Augen weiteten sich und ich starrte den Officer an. Was will dieser Dreckskerl von mir?!
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In love with a Ghost
HorrorGhostface. Treibt nun schon fast 3 Jahre sein Unwesen in verschiedenen Teilen von Kalifornien. Nachdem er für einige Monate verschwindet, taucht er auf einmal in Roseville auf und terrorisiert eine junge Frau, der einige Prüfungen auferlegt werden. ...