Vorsicht ist besser als Nachsicht

54 2 0
                                    

Zufrieden suchte ich im Fernsehen nach einem guten Film, während Jed in der Küche versuchte einem Italiener am Telefon unsere Bestellung mitzuteilen. Ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen.
45min später wurden die Pizzen endlich geliefert und wir konnten essen.
Gott roch das gut.
Entspannt saßen wir auf der Couch und aßen unsere Pizzen, während Pretty Woman lief.
Ich liebte diesen Film wirklich abgöttisch.
Julia Roberts hatte so gut darin gespielt.
Ihre Figur hätte ich auch sehr gerne.

Jed war die ganze Zeit super süß zu mir und ich fragte mich ob er eventuell der Richtige sein könnte. Ich hoffte es zumindest..
So einem tollen Kerl rannte man schließlich nicht jeden Tag über den Weg.
Wir kuschelten den ganzen Film über und er spielte ab und zu mit meinen Haaren.
So stellte ich mir einen schönen Chill-Abend vor.
Pizza, Couch, Freund - naja Fastfreund - und ein guter Film. Gegen 21 Uhr war ich so erschöpft und müde vom Tag, dass ich an Jeds Brust gekuschelt einschlief.
Aufwachen tat ich jedoch ohne die ihn.
Verwirrt hob ich den Kopf und gähnte erst einmal ausgiebig.
"Jed?", rief ich fragend durchs Haus, eine Antwort kam jedoch nicht. Ich stand auf, räumte schnell den Wohnzimmertisch auf und lief in die Küche. Dort lag ein Zettel.

Ich bin kurz beim Bäcker und hole uns Brötchen, ich hoffe du hast gut geschlafen.
Bis gleich.

Ich musste lächeln. Ich dachte schon er wäre einfach gegangen. Erleichtert atmete ich aus, ging schnell hoch und machte mich fertig.
Als es an der Haustür klingelte, polterte ich die Treppen hinunter und öffnete schnell.
"Guten Morgen. Nett das du uns Frühstück geholt hast." Ich lächelte Jed an.
Mit einer großen Tüte vom Bäcker trat er ein und lief direkt in die Küche, wo er die Tüte abstellte.

"Ich wusste nicht was genau du gerne isst, deshalb habe ich einmal Moon Brötchen, Nuss Schnecken, normale Weizenbrötchen, Vollkorn- und Sesambrötchen." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf während ich zwei Teller holte.
"Ich esse gerne Moon Brötchen, aber Vollkornbrötchen auch. Danke", ich lächelte nur noch mehr.
"Zum Nachtisch gibt es für jeden einen Donut", meinte er stolz und holte sie raus.

Es waren beides glasierte Donuts, der eine mit Erdbeerenglasur und der andere mit weißer Schokolade und dunkler Schokolade gemischt.
Ich nickte und holte Butter, Käse, Wurst und Frischkäse aus meinem Kühlschrank.
"Bedien dich", murmelte ich während ich schon einen Happen nahm und mit einem Messer zum Wohnzimmer lief. Jed folgte eilig.

Nachdem Frühstück zog ich mich für die Arbeit um, Jed war vorhin noch schnell bei seiner Wohnung und hatte sich dort fertig gemacht.
Zusammen gingen wir aus meinem Haus, ich wollte ihn zum Abschied umarmen doch er zog mich zu sich und küsste mich.
So wie ich eben war, wurde ich direkt rot und erwiderte.
"Ich fahre dich zur Arbeit. Ich will nicht, dass dich ein gewisser Killer irgendwo überrascht", bestimmte er und öffnete mir die Beifahrertür.
Lachend stieg ich ein und wir erzählten noch ein bisschen auf der Fahrt zum Restaurant.

Nachmittags lief ich aus der Hintertür des Restaurants und wollte mich auf den Weg nach Hause machen, als ich ein Auto direkt gegenüber des Ausgangs sah. Ein lächelnder Jed hatte sich an die Fahrertür gelehnt und sah mich an. Darf ich ihn bitte heiraten?
"Taxi gefällig?" grinste er mich breit an und öffnete mir die Tür. Lächelnd stieg ich ein.
Als wir losfuhren machte er leise Musik an und sah kurz zu mir rüber.
"Wie war dein Tag? Siehst ziemlich fertig aus."
Das hatte er gut erkannt, eigentlich war der Tag scheiße. Riesen Reservierung wegen einem Geburtstag und jeder hatte andere extra Wünsche. "Ja es war ganz okay. Sehr anstrengend ja, aber es ist gutes Trinkgeld dabei rausgekommen."
Er nickte zufrieden und fuhr los.

Zuhause hielt er vor meinem Haus an und sah zu wie ich ausstieg. "Kann ich dich alleine lassen? Ich müsste noch ein wenig weiter arbeiten Zuhause, bin noch nicht ganz fertig."
Ich nickte sofort und lächelte um ihn zu beruhigen. "Jaja alles gut, ich schaffe das. Danke fürs Fahren." Er warf mir einen Kuss zu.
"Falls etwas ist, ruf mich bitte an."
"Mache ich", sicherte ich ihm zu, kramte meinen Schlüssel heraus und ging ins Haus.
Zufrieden zog ich meine Jacke und Schuhe aus, legte den Schlüssel auf den Schuhschrank und checkte kurz mein Handy.

Ich nahm mir aus der Küche einen Apfel und wollte gerade zur Tür raus, als ich mit stark pochendem Herzen stehen blieb.
Langsam lief ich die 3 - 4 Schritte wieder zurück, drehte mich mit dem Apfel in der Hand zum Kühlschrank um und sah an die angehefteten Sachen. Da hing ein Zettel. Ein gelber.
"Du kannst mich mal", rief ich sauer durchs Haus, obwohl er mich sehr wahrscheinlich nicht gehört hatte.
Ich atmete tief ein und aus, nahm den Zettel genervt vom Kühlschrank und öffnete ihn.

Hast du dir einen Bodyguard zugelegt? Süß.
Wird mich aber von nichts abhalten, glaub mir.

Wiee kam er bitte in mein Haus. Wie?!
Er musste doch Jesus sein, um hier rein zu kommen. Oder wirklich ein Geist, die Maske hatte er ja schon. Mit dem Zettel in der Hand lief ich schnell raus und wollte ihn den Polizisten zeigen, die jedoch nicht aufzufinden waren.
Wo sind die denn? Die haben doch vor 30min erst die Schicht gewechselt.
Verwirrt sah ich mich um, es war aber weder ein Auto oder sonst etwas zusehen. Komisch.

Ich lief wieder ins Haus und überlegte was ich machen sollte. Was wenn der Killer noch hier war? Erschrocken stand ich von meiner Couch auf, nahm Handy, Schlüssel und meinen Geldbeutel und verließ das Haus. Es war einfach nicht mehr sicher, war es an dem Todestag meines Vaters schon nicht mehr. Ich hätte es verkaufen oder vergammeln lassen sollen.

Ich setzte mich ein Café und atmete tief ein und aus. Jetzt war ich auf jeden Fall erstmal sicher.
Ich bestellte mir einen Kaffee.
Er konnte mich ein wenig beruhigen und ich schrieb Jed eine Sms, dass er mich bitte abholen soll sobald es geht.
Ich legte mein Handy zur Seite, sah auf und erschrak. Da stand er. Ghostface. Auf der anderen Straßenseite und winkte mir mit einem Blutverschmierten Messer zu.
Was zum fick ?!

Ich stand panisch auf und sah mich hilflos um.
Hatte ihn denn sonst keiner gesehen?!
Ich sah mich im Café um, keiner schien so schockiert wie ich. Im Gegenteil. ICH war diejenige die verwirrt angestarrt und der komische Blicke zugeworfen wurden.
Schnell drehte ich mich zurück zum Fenster, doch da war niemand mehr.
Oh mein Gott, es passierte. Ich werde verrückt.
Ich schloß meine Augen, wartete kurz und öffnete sie wieder. Da war wirklich niemand.
Zögernd setzte ich mich wieder hin, um nicht noch mehr Blicke auf mich zu ziehen.

In love with a GhostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt