"Es bringt nichts dich einzuschließen, ich kann die Tür auch gerne eintreten. Komm doch raus, dann wird hier nichts beschädigt."
Für einige Sekunden war er ruhig, gab er mir etwa Zeit zum Nachdenken? Als ich ob den Typ hier freiwillig herein lassen würde. Ich kauerte in einer Ecke im Schlafzimmer, direkt neben dem Bett mit einer Nachttischlampe in der Hand.
Auf einmal hörte ich, wie er von der Tür weglief.
...
Ist er gegangen? Lässt er mich in Ruhe?
Auf einmal trat Ghostface die Tür ein, die durch das Zimmer flog.
WTF wie hat er das bitte geschafft.Er kam in das Zimmer und sah sich um. Durch mein zittern, bewegte sich die Lampe in meiner Hand und wackelte recht laut. Sofort drehte sich sein Kopf in meine Richtung und er schaute mich an.
"Ich glaube du brauchst ein bisschen mehr um mich fertig zu machen." Ich hätte schwören können sein Grinsen rauszuhören.
Langsam lief er auf mich zu, Schritt um Schritt und hatte sein Messer in der Hand.
Die Panik stieg wieder und ich fing an zu schreien. Wild fuchtelte ich mit der Lampe in meiner Hand, damit er nicht näher kam. "NEIN! Komm nicht näher! I-ich habe die Polizei schon angerufen", schrie ich und starrte ihn böse an. Es war auch die Wahrheit, in der Sekunde, in der ich aus meinem Zimmer rannte, wählte ich die Nummer.In der Ferne konnte man die Sirenen schon hören, was mich erleichtert aufatmen ließ.
Ghostface legte den Kopf schief und betrachtete mich einfach nur. Wie creepy.
Als die Sirenen näher kamen, stand ich schleunigst auf und polterte übers Bett auf die andere Seite des Zimmers. Auf einmal seufzte er laut und drehte sich um.
"Wir werden wann anders Spaß haben, keine Sorge." Mit diesem Satz verschwand er aus dem Zimmer und vermutlich auch direkt aus dem Haus. Als die Polizisten mich oben fanden, erzählte mir einer sie hätten niemanden gesehen. Es konnte doch nicht sein, das ein Serienmörder einfach so in mein Haus spazieren konnte.Der Officer von heute Morgen, ich nenne ihn jetzt gerne 'den Officer meines Vertrauens' kam auf mich zu. Er postierte zwei Wachposten an meinem Haus, rund um die Uhr. Außerdem wurde das Schloss ausgewechselt - nur für alle Fälle.
Ich wollte auf keinen Fall noch einen ungewünschten Besuch von diesem Killer.
"Ich verspreche dir, wir tuen alles was wir können, aber dieser Mörder ist uns immer ein Schritt voraus." Er seufzte. Musste schon hart sein, so an der Nase herum geführt zu werden.
Aber was soll ich da sagen? Ich war ja anscheinend das Sahnehäubchen auf der Torte, warum auch immer.Als das alles erledigt war und dreimal mein Haus gründlich durchsucht wurde, legte ich mich auf die Couch und versuchte zu entspannen.
Es wird alles gut, es wird alles gut. Wenigstens will er mich anscheinend nicht töten.. oder noch nicht.
Ich versuchte mir Mut zuzusprechen, was aber wirklich sehr schwierig war. Er könnte jederzeit hinter mir lauern, mich auf die Arbeit verfolgen oder sonst was. Es fing an, dass ich mich in meinem eigenen Haus nicht mehr sicher fühlte. Selbst mit den Wachposten. Seine letzten Worte gingen mir die ganze Zeit durch den Kopf und verpassten mir eine Gänsehaut. Was will dieser kranke Typ von mir ?!...
Seit einer Woche hatte ich nichts mehr von ihm gehört, gesehen oder gelesen. Es war schon wieder, als wäre er vom Erdboden verschluckt.
Aber vermutlich versteckte er sich nur, da Polizisten Tag und Nacht auf Streife durch die Stadt fuhren und alles bewachten.
Gerade konnte ich jedoch nicht viel an Ghostface denken, gerade waren meine Gedanken woanders. Jed hatte mich vor 3 Tagen überraschend auf ein Date eingeladen, wozu ich zugesagt hatte. Ich wurde fast schon rot, wir hatten zwar bis jetzt noch nie massiv viel Kontakt, aber von schlechten Eltern kam der ganz sicher nicht. Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass ich heute Abend auf ein Date gehen würde.---------------------
Ich stand auf dem Friedhof vor dem Grab meines Vaters und Mary. Jede Woche besuchte ich sie, redete ein bisschen und erzählte von meinem Tag. Ich wusste sie konnten mich nicht hören oder antworten, aber wen hatte ich denn sonst? Es regnete leicht und der Wind bliss mir durch die Haare. Dafür das jetzt Mai ist, sehr unangenehmes Wetter. Ich hielt einen Regenschirm schützend über mich, ich musste gleich los zur Arbeit und wollte nicht, dass meine Frisur oder Make Up ruiniert werden.
Laut seufzte ich, als ich fertig erzählt hatte und mir bewusst wurde, dass ich gleich in die Realität zurück müsste. Doch dann hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Verwirrte drehte ich mich um und sah einen lächelnden Jed auf mich zu laufen. Mit ein wenig Abstand blieb er vor mir stehen und begrüßte mich.
"Guten Morgen, besuchst du das Grab deines Vaters?" Er sah zum Grabstein und nickte verstehend. "Ja.. " meinte ich traurig und seufzte. Ich wollte mich jetzt aber nicht runterziehen lassen, weshalb ich versuchte ein Lächeln aufzusetzen. "Und was machst du hier? Besuchst du auch jemanden?" Meine Neugier zeigte sich mal wieder sehr offensichtlich.
"Ja genau. Meine Tante ist vor 2 Jahren an Krebs gestorben und wurde dahinten beerdigt." Er deutete nach links, auf die 'Reiche-Leute-Reihe', jedenfalls nannte ich das so. Die Steine waren sehr aufwendig verziert, bei einigen waren Mini Rosenbüsche um das Grab herum angelegt und generell erkannte man einen deutlichen Unterschied zum Rest des Friedhofs.
"Oh mein Beileid, ich hoffe sie hatte bis dahin ein erfülltes Leben", versuchte ich ihn aufzumuntern. Jed schwieg für ein paar Sekunden, nickte aber dann. "Bestimmt.. ich kannte sie nicht so gut, meine Eltern hatten kein gutes Verhältnis zu ihr. Sie lebte hier seit sie 22 war und wurde deshalb auch hier beerdigt. Trotzdem ist 56 ein zu junges Alter um zu sterben." "Wohl war", antwortete ich.
Er drehte sich wieder zu mir und lächelte.
"Aber genug davon.. ich habe eine kleine Frage an dich." Er schien nervös zu werden, was mich nervös machte. "Ja was denn?" fragte ich neugierig. "Ich weiß das hier ist eigentlich kein passender Ort um zu fragen.. aber würdest du mit mir mal auf ein Date gehen? Ich finde dich sehr süß und nett." Verlegen sah er mich an.
Ich wurde ein wenig rot an den Wangen und wusste zunächst nicht, was ich sagen sollte.
Wollte ich das denn? Ja.
Kam direkt der Gedanke, ohne zu zögern.
1. Wäre das eine tolle Abwechslung zu meinem sonstigen Alltag und 2. fand ich ihn auch ganz toll. "Ja sehr gerne", ich lächelte ihn an.
Erleichternd nickte er. "Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Ich hatte befürchtet, du würdest Nein sagen. Dann hole ich dich am Samstag um 19:00 ab, in Ordnung?" Ich musste schmunzeln, hatte er schon etwas geplant?
"Das passt perfekt, bis Samstag dann. Ich freie mich." Gab ich offen und ehrlich zu, lächelte Jed noch einmal kurz an und lief dann zum Ausgang des Friedhofs. Ich konnte nicht ganz glauben das mich jemand nach einem Date gefragt hatte, einfach so aus dem Nichts.---------------------
Aber was zieht man da aaaan. Es lagen schon 3 Stapel Klamotten auf meinem Bett, die alle nicht passten. Doch dann erhaschte ich mein rotes Sommerkleid, mit ein wenig Ausschnitt. Im Gegensatz zu dem Tag an dem er mich fragte, strahlte heute die Sonne und wir hatten 25 Grad.
Da ist ein Kleid nicht verkehrt.
Schnell zog ich es an und suchte passende Schuhe heraus. Begeistert von meinem Outfit betrachtete ich mich im Spiegel und suchte noch passenden Schmuck heraus.
"Alles klar, das ist perfekt."Zufrieden suchte ich mir einen Mantel raus - falls es doch kalt wird - und wartete mit meinem Schlüssel und meiner kleinen Tasche in der Hand auf der Treppe, die Aufregung wurde immer schlimmer.
Lange musste ich nicht warten, nach etwa 5min klingelte es. Mit pochendem Herzen stand ich auf, richtete mein Kleid noch einmal kurz und machte dann die Haustür auf. Vor mir stand ein ein extrem gut aussehender Mann, mit leichten Locken im Haar, seiner Brille auf und einem eleganten Abendhemd. Ich starrte ihn vermutlich ein bisschen zu lange an, er schmunzelte nämlich und trat wieder einen Schritt zurück, damit ich die Tür hinter mir schließen konnte.
"Sie sehen wunderschön aus, Elizabeth", meinte er mit einem Lächeln im Gesicht. Ich wurde sofort rot, so ein Kompliment hatte ich schon lange nicht mehr gehört.
"Vielen Dank, aber ich dachte wir sind jetzt bei Du angelangt", meinte ich belustigt. "Du siehst auch sehr gut aus", fügte ich noch schnell hinzu. Verlegen nickte er und trat zur Seite. "Tut mir leid, das kommt bei mir manchmal automatisch. So jetzt bitte einsteigen schöne Lady."
Ich kicherte, lief zum Auto und ließ mir von ihm die Tür aufhalten. Ein richtiger Gentleman.Gespannt saß ich im Auto, während wir durch die Stadt fuhren. "Wo geht es denn hin", fragte ich neugierig. "Wir sind gleich da", kam als Antwort, die nichts verriet. Wir fuhren noch eine Weile, nach etwa 45min waren wir endlich da.
Als wir geparkt hatten und zum Eingang liefen, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Ein Springbrunnen stand dort und neben dem Eingang waren Palmen. Ein Kellner wartete an der Tür auf uns, wünschte uns einen schönen Abend und lief dann voraus. Jed hob die Hand leicht und deutete mir an, dem Kellner zu folgen.
Wir liefen durch eine riesige Halle, mit marmorierten Wänden und Säulen, überall standen Palmen und ganz viele einzelne oder größere Tische, an denen Paare oder große Gesellschaften sich angeregt miteinander unterhielten.Wir liefen jedoch an den ganzen Tischen und Kellner vorbei, die das Essen brachten, bis wir zu einer Seitentür kamen. Der Kellner machte diese mit Schwung auf und lief hinaus auf eine Terrasse. Auf der Terrasse waren 5 Tische mit jeweils 2 Stühlen, bei denen zwei Tische schon belegt waren. Ein Pavillon war aufgestellt, welcher mit einer Lichterkette geschmückt war. Am Eingang des Pavillons standen wieder zwei Palmen. Ich bemerkte wie Jed mich von der Seite angrinste, weshalb ich verwirrt zu ihm sah. "Sind wir hier wirklich richtig?" fragte ich leise.
Er schmunzelte, legte seine Hand sachte an meinen Rücken und führte mich weiter zu einem der freien Tische, an dem der Kellner meinen Stuhl nach hinten geschoben hatte. "Setz dich", flüsterte er mir ins Ohr und nahm selbst Platz. Ein bisschen skeptisch setze ich mich hin und wurde direkt mitsamt dem Stuhl an den Tisch gerückt.Ach du scheiße. Das musste ja ein ganzes Vermögen gekostet haben..
Vermutlich erkannte Jed meinen Blick, er schmunzelte nämlich wieder und schien ziemlich stolz auf sich zu sein. "Ja es war nicht leicht hier noch einen Tisch zu bekommen, aber ich habe mein bestes gegeben and here we are."
Es war irgendwie süß, wie stolz er auf sich war und noch viel süßer, dass er sich so viel Mühe für unser Date gegeben hatte.
Wir hatten zwar jetzt schon einige male geredet, uns sehr gut verstanden und ich hatte ihm ab und zu gewisse Blicke zu geworfen, einfach weil er gut aussah, aber das er mich wirklich wegen einem Date fragen würde, hätte ich nicht gedacht.
Wir bestellten jeweils etwas zu trinken, er ein Glas Wasser und ich einen Wein. Er musste ja noch fahren, war seine Ausrede. Auf jeden Fall war er verantwortungsbewusst. Das gefiel mir.Wir unterhielten uns wirklich sehr angeregt, erzählten dem jeweils anderen von unseren Interessen, unseren Hobbys. Er erzählte mir wie er in Roseville zu der Zeitung kam, ich erzählte ihm wie ich Kellnerin wurde. Es vergingen interessante 3h, in denen wir aßen, viel lachten und einfach quatschten.
Hach tat das gut, einfach nur zu reden, zu entspannten und sich absolut keine Sorgen machen zu müssen. Ich fühlte mich in Jeds Nähe wirklich sehr wohl, ein Gefühl was ich schon seit langem nicht mehr hatte.
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In love with a Ghost
TerrorGhostface. Treibt nun schon fast 3 Jahre sein Unwesen in verschiedenen Teilen von Kalifornien. Nachdem er für einige Monate verschwindet, taucht er auf einmal in Roseville auf und terrorisiert eine junge Frau, der einige Prüfungen auferlegt werden. ...