Kapitel 23 - Mein Freund

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Ich ging zurück zu Zayn und sah ihn strahlend an. „Hab gehört, du liebst Harry?", fragte er mit einem sehr breiten Grinsen. Natürlich hatte es jede im Pub befindliche Person gehört. „Er ist jetzt mein Freund", sagte ich voller stolz. „Das haben alle hier anwesenden Personen im Livestream verfolgen können. Glückwunsch", sagte Zayn und reichte mir ein Bier, welches er in der Zwischenzeit für mich bestellt hatte. Wir stießen an und ich beobachtete meinen Freund, der gerade die Bühne betrat und zu mir lächelte. Ich wurde sofort rot.

Harry auf der Bühne zu sehen war so surreal. Er war unglaublich talentiert, hatte eine wunderschöne Stimme und konnte nahezu jedes Instrument spielen. Ich war in jeglicher Hinsicht beeindruckt von ihm. Mit Herzen in den Augen sah ich zu ihm, als sich plötzlich unsere Blicke trafen und sich meine Gesichtsfarbe erneut in eines sanftes Rot verwandelte. „Ihr seid lächerlich niedlich", sagte Zayn, der zwischen uns beiden hin und her schaute.

Während Zayn gerade sein viertes Bier hinunterstürzte, kämpfte ich noch mit meinem zweiten Glas. Der Auftritt kam zum Ende und Harry lief direkt zu unserem Tisch, nachdem er die Bühne verließ. „Du warst toll", sagte ich und nahm seinen Kopf in meine Hände und presste meine Lippen auf seine. Er zog mich sofort an sich. „Ich könnte mich daran gewöhnen dein Freund zu sein", sagte er mir mit mindestens großen Herzen in den Augen, wie ich sie zuvor hatte. „Bier?", fragte Zayn. Harry nickte und ließ sich auf der Bank neben mir nieder. Ich lehnte mich ungefragt an ihn, woraufhin er seinen Arm um mich legte und mich zufrieden anlächelte.

„Louis und ich sind zusammen", sagte Harry stolz, als Zayn mit den neuen Getränken zu uns stieß. „Nicht. Dein. Ernst", sagte er gespielt überrascht und reichte Harry sein Bier. Er setzte sich auf die Bank gegenüber von uns und ich sah, wie seine Augen allmählich glasig wurden. Zayn war niedlich, wenn sein Pegel stieg, denn er wurde super anhänglich, was er im Normalfall überhaupt nicht war. Gerade strahlten Zayn und ich uns gegenseitig an, als ich Harry's Hand auf meinem Oberschenkel spürte, die allmählich nach oben fuhr.

Ich riss die Augen auf und sah Harry an, der mir zufrieden zunickte. Zayn erzählte Harry gerade eine alte Geschichte aus unserer gemeinsamen Fußballzeit in Doncaster, doch ich hörte nicht zu. Ich konnte mich nur darauf konzentrieren, dass Harry gerade unter dem Tisch meine Hose öffnete und mit einer Hand in meine Boxershorts fuhr. Meine Hose wurde immer enger, als Harry meinen Penis umgriff und ihn zu massieren begann. „Lou, hörst du überhaupt zu?", fragte Zayn und ich nickte hektisch. „Ja, tolle Geschichte", sagte ich kurz angebunden.

Harry stieg komplett auf das Gespräch mit Zayn ein, während er mich weiter massierte. Ich zuckte kurz zusammen, woraufhin Harry mich irritiert ansah. „Alles okay bei dir?", fragte er und ich nickte erneut. Dieses kleine Arschloch. Er wurde immer schneller in seinen Bewegungen und ich presste meine Lippen krampfhaft aufeinander, um nicht laut los zu stöhnen. „Warum bist du so ruhig, Louis?", hakte Zayn nach.

Die Frage ignorierte ich, räusperte mich stattdessen lautstark, woraufhin Harry mir mit seiner freien Hand überheblich grinsend eine Serviette reichte. „Arschloch", murmelte ich mit zusammengekniffenen Augen, als ich das Sperma aus meiner Boxershorts wischte und meine Hose wieder schloss. Harry biss sich auf die Unterlippe und beobachtete mich aus den Augenwinkeln.

Nach insgesamt fünf Gläsern Bier für Zayn, vier Gläsern Bier für Harry und drei Gläsern Bier für mich, stürzten wir aus dem Pub. Das mit dem Laufen hat schonmal besser funktioniert, dessen war ich mir durchaus bewusst, als ich mich direkt auf die neben dem Eingang befindliche Bank niederließ. „Gute Idee mit der Pause", sagte Zayn und setzte sich neben mich. Für eine dritte Person war kein Platz mehr auf der Bank, weshalb Harry sich auf meinen Schoß fallen ließ und mir einmal quer über das Gesicht leckte. „Eklig", fuhr ich ihn lachend an, während Zayn die Augen verdrehte.

Wir riefen uns ein Taxi, da wir den Heimweg niemals ohne eines hätten beschreiten könnten. Es war vermutlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich ernsthaft betrunken war. Harry saß auf mir, lehnte sich an mich und ich knabberte an seinem Ohrläppchen. „Lass das", hauchte er mir entgegen und krallte sich in meinen Oberschenkel. Ich war mir nicht sicher, ob es an den kürzlich ausgetauschten Liebeserklärungen oder meinem Pegel lag, aber ich wollte ihn gerade mehr denn je.

Als unser Taxi ankam, platzierte Zayn sich auf dem Beifahrersitz, sodass wir die Rückbank für uns hatten. Ich war noch gar nicht ganz angeschnallt, da spürte ich Harry's Zunge bereits in meinem Mund. „Ich will dich jetzt", flüsterte er mir ins Ohr. „Zaynie, schläfst du heute in Harry's Wohnung?", fragte ich unvermittelt. „Was? Wieso?", fragte er und drehte sich zu uns. Als er uns nahezu aufeinander liegend auf der Rückbank sah, verzog er das Gesicht. „Eklig", sagte er leise lachend und drehte sich wieder nach vorne.

Dieser unglaublich attraktive und liebevolle Mensch neben mir war tatsächlich mein Freund. Das wurde mir in diesem Moment erst so richtig bewusst, als er gerade sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Ich tippte ihm auf die Schulter, weshalb er mich irritiert ansah. „Ja bitte?", fragte er. „Du bist mein Freund", stellte ich begeistert fest. Harry begann zu lachen und küsste mich erneut. Mein Herz wollte vor Freude gerade explodieren.

Langsam und sichtlich betrunken liefen wir die Treppen nach oben in Richtung unserer Wohnungen. „Tschüss Zayn", sagte Harry, als wir vor seiner Wohnung standen. „Ich kann euch beide überhaupt nicht leiden", sagte er und betrat die Wohnung, nachdem Harry die Tür aufgeschlossen hat. So wie die Tür sich schloss, zog mein Freund mich in seine Arme und drückte mich mit seinem Körper gegen die Wand. In meinem Körper stieg die blanke Hitze auf Er presste seine Mitte gegen meine und ich spürte seine Härte.

„Wollten wir nicht darauf verzichten, wenn wir getrunken haben?", fragte ich, während ich mit meiner Zunge über meine Lippen fuhr. Er beobachtete es genau. „Das zählte nur für das erste Mal und das hatten wir schon", sagte er und presste seine Lippen auf meine, zog sich jedoch sofort wieder zurück. „Es sei denn, du willst nicht. Dann hören wir sofort auf", sagte er mit einem beinahe panischen Unterton. „Entspann dich, ich will das", sagte ich. „Ich liebe dich, Lou", sagte er, gab mir einen kurzen Kuss und griff in meine Hosentasche, um den Schlüssel aus dieser zu holen.

Die Tür war noch gar nicht ganz hinter uns geschlossen, da begann Harry bereits, sich hektisch seine Kleidung auszuziehen. „Na du kannst es ja kaum erwarten", stellte ich fest. „Geht dir das zu schnell? Willst du dir Zeit lassen?", fragte er und unterbrach sofort das Ablegen seiner Kleidung. „Harry", sagte ich und ging auf ihn zu. „Ich weiß, dass ich es dir nicht einfach gemacht hab in letzter Zeit. Aber leg die Sorgen bitte für einen Moment ab und komm mit mir ins Schlafzimmer", sagte ich und zog ihn am Handgelenk hinter mir her. „Hast du Kondome?", fragte er, als er mich kurz vorm Schlafzimmer stoppte.

Ich schüttelte den Kopf. „Gib mir einen Moment", sagte er und verließ meine Wohnung. Er kam wenige Sekunden später zurück und hielt Gleitgel und Kondome in seiner Hand. „Auf einer Skala von 1 - 10, wie genervt war Zayn gerade von deinem Besuch in Boxershorts?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nicht mit einer Skala messbar", sagte Harry und zog sich nun auch die Boxershorts aus. „Komm, wir gehen spielen", sagte er und zog mich hinter sich her. Ich zog meine restliche Kleidung aus und wandte mich zu ihm. „Mein heißer fester Freund", hauchte er mir entgegen und verband unsere Lippen wieder miteinander.

Er fuhr mit einer Hand an meinen unteren Rücken, legte seine andere Hand an meine Wange und schob mich vor sich her, bis wir unsanft auf dem Bett landeten. Wir begannen beide zu lachen, es fühlte sich auf einmal alles so leicht an. Gerade noch Drama und plötzlich Wolke 7. Ich wusste nicht, womit ich das verdient hatte, aber ich hoffte, es würde niemals enden.

„Lass das niemals enden", sagte Harry, der scheinbar gerade meine Gedanken gelesen hat. „Hexe", sagte ich leise, woraufhin er mich verwirrt ansah. „Schon gut", sagte ich und winkte ab. „Ich wiederhole mich gern, du bist ein sehr eigenartiger Mensch", sagte er breit grinsend. Ich zog meine Mundwinkel gespielt nach unten. „Aber du liebst mich trotzdem?", fragte ich ihn. „Und wie", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht und einem Funkeln in seinen Augen.

Neighborhood | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt