Fuck. Harry löste sich von mir und sah mich unsicher an. „Was hast du gerade gesagt?", fragte er mich. Ich merkte sofort die in mir aufsteigende Panik. „Was? Nichts. Ich hab nichts gesagt", erwiderte ich beinahe hysterisch und wollte gerade den Rückweg antreten, doch Harry zog mich zu sich zurück. „Bist du sicher?", fragte er. Ich nickte. „Ja. Total sicher. Können wir gehen?", fragte ich ihn und zog ihn bereits hinter mir her. Ich konnte das laute Ausatmen von Harry hören, bevor er mir folgte. Er hatte es offensichtlich nicht gehört. Das ist gerade nochmal gut gegangen.
Wir kamen wenige Minuten später am Wohnhaus an. Entgegen meiner Vermutung, Harry würde die restliche Zeit bei Zayn und mir verbringen wollen, schloss er seine eigene Tür auf. „Willst du nicht mit rüber kommen?", fragte ich, doch er schüttelte den Kopf. „Nein. Wir sehen uns später", sagte er kurz angebunden und schloss die Tür hinter sich, nachdem er seine Wohnung betrat. Ich blickte noch einen Moment auf seine Wohnungstür, doch als sie sich nicht noch einmal öffnete, betrat ich meine eigene Wohnung.
„Wo ist Harry?", fragte Zayn. „Der wollte in seine eigene Wohnung. Keine Ahnung", sagte ich und ging zu Zayn, der gerade das Essen in der Küche vorbereitete. „Ist irgendwas passiert?", fragte er mich irritiert. „Nein. Nichts. Alles gut. Lass uns das Thema wechseln", sagte ich hektisch. „Tommo?", fragte er nach, sah mich vorwurfsvoll an. „Mir ist da was rausgerutscht", sagte ich leise und vermied seinen Blick. „Was genau ist dir rausgerutscht?", hakte Zayn nach. Er würde nicht locker lassen. „Vielleicht hab ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe", gestand ich.
Zayn unterbrach alles, was er gerade tat und kam auf mich zu. „Du hast was?", fragte er mit aufgerissenen Augen. „Ich hab es geflüstert. Er hat es überhaupt nicht gehört", erwiderte ich. „Hat er nicht? Bist du dir sicher? Hat er etwas dazu gesagt?", löcherte er mich weiter. „Er hat mich gefragt, was ich gerade gesagt habe". „Und du hast es wiederholt?", fragte er. „Natürlich nicht! Ich hab ihm gesagt, dass ich gar nichts gesagt habe", antwortete ich ihm. Zayn verdrehte die Augen. „Was denn?", fragte ich nach.
„Louis. Er hat es gehört. Er hat es ganz sicher gehört. Und du redest dich sofort raus, als würdest du es nicht ernst meinen. Du bist echt ein Vollidiot", sagte er. „Danke?!", fuhr ich ihn an. „Bist du verliebt in ihn?", fragte er mich direkt. Er wusste, dass ich es hasste, wenn er mir keine Möglichkeit ließ, einer Frage auszuweichen. Ich zuckte mit den Schultern. „Louis William Tomlinson. Bis du verliebt in ihn?", fragte er noch einmal. „Können wir das bitte lassen? Ich weiß es nicht", sagte ich. Ich wusste es nicht. War ich verliebt, nur weil ich ständig an ihn dachte? Weil ich mich nur in seiner Gegenwart wirklich wohl fühlte? Weil ich mich nur allzu gern in seinen leuchtenden Augen verlor und seine Berührungen genoss? Ich war noch nie verliebt, woher sollte ich wissen, wie man sich fühlt, wenn man es dann ist.
„Und ich dachte, du wirst erwachsener, wenn du endlich mal flachgelegt wirst", sagte Zayn scherzhaft, doch ich schlug ihm sofort gegen den Oberarm. „Zayn!", fuhr ich ihn mit böser Miene an. „Tommo, ernsthaft. Der Mann ist über beide Ohren verliebt in dich und du bist es ebenso. Warum hast du es nicht einfach wiederholt? Es könnte manchmal so einfach sein, aber du machst es dir unnötig kompliziert", sagte er schon beinahe genervt. „Ich trau mich nicht", sagte ich kaum hörbar und ließ meine Schultern nach unten sinken. „Bitte?", fragte er nach. „Siehst du, in der Lautstärke habe ich es zu Harry gesagt. Er hat es nicht gehört", sagte ich und lief ins Wohnzimmer.
Harriet sprang sofort auf meinen Schoß und ich schloss sie in meine Arme. „Wenigstens gehst du mir nicht auf die Nerven", sagte ich zu ihr, während ich ihr über den Kopf streichelte. Zayn setzte sich neben mich auf die Couch. „Du weißt, dass du ein Idiot bist, oder?", fragte er und streichelte mir in der gleichen Intensität über den Kopf, wie ich es gerade mit Harriet tat. Ich kniff meine Augen zusammen und warf ihm einen verachtenden Blick zu. „Selber", sagte ich. „Sehr guter Konter, sehr schlagfertig", erwiderte Zayn, der weiter meinen Kopf tätschelte.
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Neighborhood | L.S.
FanficLouis verfolgt seinen Traum und studiert Kriminologie an der City University in London. Eine neue Stadt und neue Herausforderungen für den jungen Mann aus Doncaster. Es hätte so aufregend sein können, wäre da nicht sein Nachbar Harry, der ihm das Le...