Kapitel 1: Komm mit mir mit

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Ohne ein Wort zu sagen, verschwand Jess Mariano einfach aus Rorys Leben. Sie war das zuvor nicht gewöhnt gewesen, das sie jemand einfach so fallen lässt und schon gar nicht der Junge, in den sie verliebt war. Und jetzt stand er hier, vor ihr und verlangte etwas von ihr.

„Ich muss mit dir reden“, wiederholte Jess noch einmal. Dean wurde längst nach Hause geschickt.

„Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Du gehst doch sonst immer auch, ohne ein Wort zu sagen“, sagte Rory.

„Rory“, sagte Jess.

„Was willst du?“, wollte sie wissen.

„Das weiß ich nicht. Ich wollte dich nur sehen und mit dir reden. Ich habe gerade…“, fing Jess an, aber Rory unterbrach ihn.

„Was?“

„Komm mit“, sagte Jess.

„Was?“, fragte Rory.

„Komm mit“, widerholte Jess.

„Wohin?“, wollte Rory wissen.

„Ich weiß nicht… Weg!“, sagte Jess.

„Bist du verrückt?“, sagte Rory.

„Wahrscheinlich. Tu es. Komm mit mir mit. Denk nicht darüber nach“, sagte Jess.

„Das kann ich nicht“, sagte sie und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, um hineinzugehen. Jess folgte ihr.

„Du glaubst, du schaffst das nicht, aber du schaffst das. Du kannst machen, was du willst“, sagte Jess.

„Das ist nicht das, was ich will“, sagte Rory.

„Doch, genau das ist es. Ich kenne dich“, sagte Jess.

„Nein, du kennst mich eben nicht!“, sagte Rory etwas wütend.

„Schau, wir fahren nach New York. Wir werden arbeiten, wir werden zusammen leben, wir werden zusammen sein. Das ist es, was ich möchte. Das ist auch etwas, dass du möchtest. Ich weiß das“, sagte Jess.

Rory schwieg.

„Ich möchte bei dir sein, aber nicht an diesem Ort. Nicht in Stars Hollow. Wir werden neu anfangen“, erklärte Jess.

„Einfach so alles hinter sich lassen? Das kann ich nicht“, sagte Rory.

„Doch, du kannst es. Schau mal, deine Sachen sind schon gepackt. Sie sind alle in einer Kiste. Das ist perfekt. Du bist bereit, genau wie ich. Jetzt kannst du auf mich zählen. Ich weiß, dass du es vorher nicht konntest, aber jetzt kannst du es. Du kannst es“, sagte Jess und ging einen Schritt auf sie zu, packte sie sanft an den Armen und sah ihr in die Augen.

Rory erwiderte den Blick und sah ihm auch direkt in die Augen, schwieg aber nochmals.

„Schau, du weißt, dass wir zusammen gehören. Ich wusste es, als ich dich vor zwei Jahren zum ersten Mal gesehen habe, und du weißt es auch. Ich weiß, du empfindest dasselbe für mich“, sagte Jess und sah sie mit so viel Liebe an, die ein Mensch nur geben kann.

„Und du bist dir sicher, dass wir das schaffen?“, wollte Rory wissen.

„Natürlich bin ich mir sicher. Sonst wäre ich nicht hier. Was sagst du, Rory? Bist du bereit für ein Leben mit mir?“, wollte er von ihr hören.

Sie nickte, sagte dann: „Das bin ich, Jess.“ Sie näherte sich seinem Gesicht und er kam ihr entgegen und ihre Lippen berührten sich zu einem Kuss.

Als sie sich von dem Kuss lösten, sah Rory ihm in die Augen und er erwiderte ihren Blick, ehe Rory zu den Kisten sah.

„Und wie transportieren wir das alles?“, wollte sie wissen.

Er lächelte sie an, sagte ihr: „Dafür ist schon vorgesorgt.“ Er pfiff los und wartete dann ab, als Männer durch die Tür geschritten kamen, um die Kisten in den LKW zu räumen.

„Wo bringen die meine Sachen hin? Hey!“, rief Rory aus und Jess hielt sie zurück.

„In den Wagen. Da sind meine Sachen auch schon eingeräumt“, sagte Jess und Rory beruhigte sich wieder. „Komm mit. Schnapp dir aber etwas Leichtes, wie deine Tasche vielleicht und komm mit mir zum LKW.“

Rory gehorchte, schnappte sich ihre Tasche und ging mit Jess mit. Als sie draußen standen, sah Rory nochmal zu Yale und drehte sich dann zu Jess um. Als Jess in den Wagen einstieg, tat es ihm Rory nach und setzte sich in den LKW rein.

Nachdem alles eingeräumt war, fuhr der Fahrer los, denn es ging nach New York. Während sie im Auto saß, dachte sie über ihre Mutter nach, aber wie sollte sie ihr erklären, dass sie einfach von heute auf Morgen nach New York ziehen wird? Sie sah auf ihr Smartphone und dachte darüber nach, eher sie es aufklappte und Lorelais Nummer wählte.

»Wir sind es, wir sind nicht hier. Wir haben ein Leben, komm darüber hinweg«, ertönte es aus dem Lautsprecher.

Es war der Anrufbeantworter. Lorelai war anscheinend außer Haus.

Als Jess zu Rory fragend sah, sagte sie knapp: „Wollte meine Mutter erreichen, aber sie ist nicht da.“

Er machte wortlos eine Kopfbewegung, die aussagte, dass er es verstanden hatte.

Es dauerte viele Stunden, fast schon einen ganzen Tag und noch viel mehr Minuten, bis sie in New York ankamen. Und es dauerte nochmal eine halbe Stunde, bis sie in der Wohnung ankamen. Dort trugen die Packer die Kisten von Rory und Jess in die Wohnung und als alles eingeräumt war, öffnete Rory eine Kiste, um ihre Sachen richtig einzuräumen. Aber dann stellte sie fest, dass die beiden noch keine Regale hatten. Es stand nur ein großes Bett in einem der Zimmer.

„Na wenigstens haben wir ein Bett“, sagte Rory dann und Jess nickte.

„Luke hat mir noch einen Schrank geschenkt. Den kannst du haben“, sagte Jess und Rory sah zu, wie der Schrank in die Wohnung getragen wurde.

„Wir können ihn beide nutzen“, sagte Rory, aber Jess winkte ab.

„Nein, nimm du ihn ruhig, Rory. Aber mal was anderes, hast du Hunger?“, fragte Jess sie.

„Ja, und wie“, meinte Rory dann lächelnd.

Da ging Jess zur Tür und Rory folgte ihm, als sie gemeinsam die Wohnung verließen.

„New York ist ziemlich groß. Wo wollen wir denn was essen?“, fragte Rory.

„Weiß nicht. Vielleicht hier?“, sagte er und deutete auf ein Restaurant, nämlich das Trinity Place. „Ich weiß nicht, was die da bieten, aber wir können es ja herausfinden.“

„Hm. Ich weiß nicht. Restaurants sind nicht mein Fall“, gestand Rory und verzog leicht das Gesicht dabei.

„Oder vielleicht bei diesem Nacho Stand?“, fragte Jess und deutete zu eben diesem.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt