Kapitel 18: Emily und Richard Gilmore

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Jess sah zu seiner Freundin, denn er musste ihr etwas sagen. Als er den Mund öffnete, um zu sprechen, klingelte urplötzlich Rorys Handy und sie griff in ihre Jackentasche und holte es heraus, sah auf den Bildschirm.

„Moment, es ist Emily Gilmore“, sagte sie zu Jess und er schloss den Mund wieder. Sie nahm das Gespräch an. „Hallo“, begrüßte sie Emily.

„Oh, Rory! Ich habe gerade die Reise nach Europa geplant und habe mir gedacht, dass ich jemanden doch mitnehmen könnte“, sagte Emily und lächelte.

„Wen möchtest du mitnehmen?“, fragte Rory.

„Dich“, sagte Emily.

„Mich?“, hackte Rory nach.

„Ja, dich. Das wäre doch eine schöne Unternehmung zu zweit, findest du nicht auch?“, fragte Emily.

„So schön es sich auch anhört, aber ich muss leider ablehnen“, meinte Rory. Sie sah zu Jess und sah dann wieder weg.

„Oh, verstehe. Ist es wegen Lorelai? Steht sie daneben und hört zu? Gib sie mir mal kurz?“, fragte Emily.

„Nein, es hat nichts mit meiner Mutter zu tun. Wirklich nicht. Und neben mir steht Jess“, gab Rory an.

„Jess? Der Junge, der mit einem blauen Auge bei uns aufgetaucht ist? Der Jess?“, wollte sie es wissen.

„Ja, genau der“, sagte Rory.

„Was will er von dir?“, fragte sie weiter.

„Nun, wir sind frisch wieder zusammen“, gab Rory an und nahm seine Hand. Da sah Jess sie fragend an.

„Geht es seinetwegen nicht?“, fragte Emily noch weiter.

„Nein, überhaupt nicht“, sagte Rory dann.

„Wenn es an ihm liegt, dann kann er ja mitkommen, wenn er es möchte. Ich lade euch beide ein, mich nach Europa zu begleiten“, schlug Emily vor.

„Wirklich? Das muss ich mit ihm abklären, ob er es wirklich will“, sagte Rory dann.

„Du sagtest doch, dass er neben dir steht, oder?“, fragte Emily.

„Ja, das tut er“, gab Rory an.

„Dann gib ihm das Telefon und ich rede mit ihm darüber“, sagte Emily.

„Oh, das ist keine so gute Idee“, wollte Rory das Gespräch verhindern.

„Wieso nicht? Ich möchte in ein paar Tagen aufbrechen und da wäre es doch verständlich, dass ich seine Antwort hören möchte. Also gib ihn mir, damit ich nachfragen kann. Ich muss wissen, ob ich ihn mit einplanen soll oder nicht“, sagte Emily und Rory sah Jess an und überreichte ihm dann ihr Handy. Jess sah sie an, dann blickte er auf das Handy.

„Tut mir leid, aber Emily will mit dir reden“, sagte Rory.

„Worüber?“, wollte er wissen.

„Über die Europa Reise“, beantwortete sie ihm die Frage. Er schnappte sich das Handy, schwieg jedoch.

„Hallo? Rory, sag doch was!“, rief Emily in den Hörer hinein.

„Hier ist Jess“, sagte er dann aber doch.

„Jess? Wie Sie bestimmt schon erfahren haben, möchte ich mit Rory eine Europareise mache. Aber leider will sie nicht ohne Sie verreisen. Das hat sie zwar nicht gesagt, aber ich kann es mir schon selbst denken. Darum möchte ich euch beide einladen. Na, wie wär’s? Sind Sie dabei?“, fragte Emily.

„Sie können mich duzen“, sagte Jess.

„Ich sieze jeden, der für mich fremd ist“, sagte Emily.

„Na dann“, sagte Jess.

„Ich habe noch keine Antwort erhalten. Sind Sie also dabei?“, fragte Emily nochmals.

„Von mir aus. Ich gebe Rory wieder das Handy“, sprach Jess und reichte das Handy an Rory weiter. Sie nahm es an sich, sagte aber noch nichts zu Emily.

„Du bist dabei?“, wollte sie von ihm wissen.

„Klar doch. So komme ich wenigstens aus Stars Hollow raus“, meinte Jess und sah über die Straße, ehe er wieder zu Rory sah. „Was ist? Deine Großmutter ist noch in der Leitung.“

Sie lächelte Jess an, sprach dann ins Handy: „Bin noch dran. Wann starten wir nach Europa?“

„In drei Tagen. Bereitet euch also vor. Ich werde euch bei Lorelai abholen kommen und dann fliegen wir nach Europa“, sagte Emily.

„Okay. Wir freuen uns schon. Bis dann“, sagte Rory und legte auf.

Als Emily klar wurde, was sie getan hatte, rief sie nach ihrem Ehemann. „Richard!“

Er kam aus seinem Büro heraus und sah sie an. „Was gibt es, Emily?“, wollte er wissen.

„Ich musste gerade Rory und Jess einladen“, sagte Emily aufgebracht.

„Welchen Jess? Und wohin musst du ihn einladen?“, hackte Richard nach.

„Na, Rorys festen Freund!“, sprach Emily.

„Rory hat einen festen Freund namens Jess? Und? Wie ist er so?“, fragte Richard.

„Du kennst ihn! Er ist dieser junge Mann, den wir schon einmal zum Essen eingeladen hatten, weißt du noch? Er kam mit einem blauen Veilchen an und weigerte sich uns zu sagen, wo er das bekommen hatte“, erzählte Emily.

„Ach, Jess! Grauenhafter junger Mann“, sagte Richard und verzog das Gesicht dabei.

„Und diesen Menschen muss ich nach Europa einladen. Mit widerstrebt alles, diesen Jungen einladen zu müssen!“, sagte Emily.

„Dann lad ihn nicht ein!“, gab Richard von sich.

„Aber wenn ich ihn nicht einlade, dann kommt Rory nicht und du weißt doch, wie gern ich mit ihr verreisen würde. Was soll ich nur tun, Richard?“, wollte sie seine Meinung hören.

„Ganz egal, wie du dich entscheiden wirst, ich stehe hundertprozentig hinter deiner Entscheidung, Emily“, sagte Richard nur. „Und wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich muss noch ein wichtiges Telefonat führen.“

„Das ist wirklich hilfreich, Richard!“, sagte Emily.

„Was erwartest du, Emily? Ich habe den Burschen nicht eine Sekunde ausstehen können. Eigentlich steht die Entscheidung längst klar, du willst sie nur nicht hören, weil du nur an Rory denkst“, sagte Richard.

„Aber natürlich, denke ich dabei nur an Rory, denn immerhin ist es unser Enkelkind! Jess ist nur eine lästige Hürde, die es zu beseitigen gilt“, sagte Emily.

„Emily, wenn es nach mir ginge, hätte ich ihr gesagt, dass sie mitkommen kann oder nicht, aber ihn hätte ich niemals eingeladen!“, sagte Richard dann und wurde langsam wütend.

„So einfach ist das nicht, Richard!“, beharrte Emily darauf.

„Und ob es das ist! Aber jetzt muss ich wirklich langsam das Telefonat führen. Emily, sag dem Dienstmädchen, dass sie nicht für mich decken soll. Ich bin nun gesättigt“, sagte Richard und beruhigte sich wieder. Er drehte sich um und ging wieder in sein Büro.

Emily sah noch ein Weilchen auf das Telefon, ehe sie danach griff, eine Nummer wählte und dann nochmals auf das Telefon starrte. Jedoch drückte sie die Nummer weg und legte das Telefon beiseite.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt