Kapitel 19: Sookie St. James

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Während Lorelai im Dragonfly Inn arbeitete, kam auf einmal Michel zu ihr und überreiche ihr das Telefon.

„Wissen Sie, ich bin kein Laufbursche, der für Sie das Telefon bringt. Und wenn ich das schon mache, möchte ich gefälligst eine Gehaltserhöhung“, sagte Michel und ging wieder, als Lorelai das Telefon annahm.

„Halt, Michel, wer ist dran?“, rief sie ihm nach, aber er war schon aus der Hörweite.

„Dragonfly Inn, Lorelai am Apparat. Mit wem spreche ich da?“, sprach sie in den Hörer hinein.

„Wie konntest du das zulassen, Lorelai?“, brüllte Emily in den Hörer.

„Was meinst du?“, hackte sie nach.

„Wie konntest du das mit Jess zulassen?“, rief sie Emily erneut in den Hörer.

„Das mit Jess? Du musst schon genauer werden. Was habe ich mit Jess zugelassen?“, meinte Lorelai dann nur und blieb ruhig.

„Na, das Rory und Jess schon wieder ein Paar werden!“, sagte Emily aufgebracht.

„Ob die beiden ein Paar sind, geht dich nichts an. Rory liebt ihn und er liebt sie, da ist es doch verständlich, dass beide eine Beziehung führen“, war Lorelai immer noch ruhig.

„Lorelai, du verstehst das Ausmaß nicht!“, sagte Emily.

„Und ob ich das verstehen! Du und Dad seit mit dem Jungen nicht zufrieden. Ihr denkt, er ist nicht gut genug für Rory, aber sie sucht sich ihre Partner selbst aus. Da habt ihr rein gar nichts mitzuteilen. Ihr habt das nur zu akzeptieren!“, wurde Lorelai etwas wütend.

„Du weißt doch ganz genau, dass er einen üblen Einfluss auf Rory hat! Du hättest ihn mal sehen müssen, wir er sich hier benommen hatte, als wir ihn zu uns eingeladen haben! Dein Vater und ich wissen, dass er durch und durch kein guter Mensch ist, Lorelai!“, sagte Emily erbost.

„Aber Rory liebt ihn nun Mal und gegen Liebe kann man nichts machen. Selbst du bist machtlos dagegen, auch, wenn du dich nur zu gerne einmischen würdest und selbst das unterbinden würdest!“, sagte Lorelai.

„Lorelai, liebes, unsere Geste schauen schon“, sagte Sookie, als sie zu Lorelai ging. Da hob die Angesprochene einen Finger hoch, der aussagte, dass sie nur noch eine Minute benötigen wird, bis das Gespräch vorbei wäre.

„Er hatte ein blaues Auge, Lorelai! Er ist allen Anschein nach gefährlich für Rory!“, sagte Emily.

„Na und? Und wenn schon? Vielleicht wurde er überfallen oder musste jemanden in Schutz nehmen! Da passiert sowas schnell“, sagte Lorelai. „Wir reden später weiter. Ich bin mitten bei der Arbeit und kann mir jetzt keine Wutausbrüche oder hitzige Diskussionen erlauben. Bye, Mom!“, sagte sie und legte auf.

„Ich meine nur, Lorelai, denn die Gäste haben sich schon beschwert“, sagte Sookie dann vorsichtig.

„Gib den Gästen, die sich beschwert haben, kostenlosen Kaffee und Schokolade, für die, die keinen Kaffee mögen“, sagte Lorelai und versuchte ruhig zu bleiben.

„Wurde schon erledigt“, gab Sookie an.

„Bestens“, meinte Lorelai knapp.

„Probleme mit deiner Mutter?“, fragte Sookie vorsichtig.

„Ja, und wie ich die habe! Meine Mutter ist allen Ernstes gegen die Beziehung von Rory und Jess. Sie kann manchmal wirklich–“, die letzten Worte sagte sie nicht, sondern machte ein wütendes Geräusch.

„Okay, okay! Gehen wir lieber in die Küche. Schön in die Küche gehen“, sagte Sookie und führte Lorelai in Richtung Hotelküche. Als die beiden da angekommen sind, schnappte sich Lorelai eine Tasse und goss Kaffee hinein.

„Deine Mutter kann sonst wie unzufrieden sein mit Jess, aber das entscheidet sie nicht. Wichtig ist nur, was Rory denkt“, sagte Sookie.

„Das habe ich ihr genau so gesagt!“, meinte Lorelai wütend.

„Wenn Emily will, dass Rory den Jungen meidet, muss sie damit rechnen, dass Rory traurig werden würde. Ist sie denn glücklich mit Jess? Wenn ja, dann würde Emily zwischen ihrem Glück stehen und das würde auf Dauer Rory verletzen. Wenn Emily will, dass Rory glücklich ist, muss sie das akzeptieren“, sagte Sookie. „Ich hatte mal in meiner Jugend einen Philipp.“

„Phiipp?“, fragte Lorelai.

„Ja! Er war süß und charmant und einfach nur zum lieben. Und ich habe ihn geliebt, und wie“, sagte Sookie.

„Ein süßer und charmanter Junge namens Philipp, denn du Mal geliebt hast. Verstehe“, wiederholte Lorelai.

„Aber leider war meine Mutter dagegen. Und sie hatte es mir verboten, ihn zu sehen. Aber wir taten es heimlich und das hat uns beide sehr gestört, denn wir wollten offiziell zusammen sein, was wir dank meiner Mutter nicht tun konnten“, sagte Sookie.

„Oh, eine heimliche Romanze. Wie aufregend! Aber ist es nicht sogar noch schöner, wenn deine Mutter dagegen war und ihr es missachtet habt?“, fragte Lorelai.

„Oh ja, das war es und wie! Wir konnten kaum die Finger voneinander lassen!“, sagte Sookie und lächelte stark.

„Ah, verstehe, ihr habt es also wie die Karnickel getrieben“, meinte Lorelai mit einem schelmischen Lächeln.

„Was ich sagen wollte, ist, dass egal wer dagegen sein sollte, sei es du oder Emily, vielleicht auch Richard, die beiden würden sowieso ihr Ding durchziehen, auch wenn es heißt, dass sie es heimlich machen müssen. Dagegen kann man nichts machen“, sagte Sookie dann.

„Verstehe. Danke, dass du mir das erzählt hast, Sookie, aber das wusste ich schon. Ich und Christopher haben uns oft heimlich verdrückt und haben unser Ding durchgezogen“, sagte Lorelai dann.

„Dann weißt du ja, dass sie es genau so machen würden“, sagte Sookie dann.

„Aber ich will nicht, dass sie es verheimlichen muss. Ich will das nicht. Vielleicht ist Jess der richtige für sie, kann ja sein“, sagte Lorelai. „Ihre Großeltern sollten zu ihr stehen. Sie sollten ihre Vorurteile beiseiteschieben und sich für sie freuen.“

„Aber wenn sie es nicht machen, dann seiest du diejenige, die sich für sie und Jess freut. Und deine Eltern werden es auch irgendwann akzeptieren. Das müssen sie“, sagte Sookie.

„Danke, Sookie“, meinte Lorelai dankbar.

„Keine Ursache, Lorelai“, meinte sie.

Lorelai nahm noch einmal einen Schluck von ihrem Kaffee und Sookie machte sich wieder dran, das Mittagessen vorzubereiten. Als sie selbst merkte, dass sie noch das Telefon in der Hand hielt, verließ sie die Küche und ging zum Empfangstresen, um Michel das Telefon wiederzugeben, worüber Michel nicht erfreut war. Er nahm es ihr ab und legte es zurück.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt