Kapitel 2: Ich habe wirklich Hunger

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„Nachos gehen immer, aber heute leider nicht“, sagte Rory dann und blieb stehen. „Oh Mann, ich mache es dir echt nicht einfach.“

„Was ist? Das ist doch kein Thema. Anscheinend ist das alles einfach nichts für dich. Das ist kein Beinbruch. Wir können auch in den Fastfood-Laden „Schnipper’s‘“ gehen? Wie wäre es damit?“, fragte Jess.

„Das hört sich echt super an!“, sagte Rory und freute sich darüber.

Sie sahen sich um, ob ein Auto kam, gingen über die Straße und steuerten den Fastfood-Laden an. Als sie beide vor der Tür stehen lieben, ging Rory zuerst in den Laden rein und Jess folgte ihr. Sie kamen am Tresen an.

„Bestell dir einfach alles, was du möchtest, Rory. Ich bezahle es“, sagte er zu ihr.

„Wir teilen uns die Rechnung“, sagte Rory und Jess war erst dagegen, überlegte es sich jedoch anders.

„Wahrscheinlich wäre das nicht verkehrt. Immerhin ist mir bekannt, dass ihr Gilmores viel bestellt“, sagte er nur.

„Wir haben nun Mal viel Hunger und ich hab noch rein gar nichts gegessen“, sagte Rory nur lieb.

Sie bestellte zwei Chickenburger, zweimal Chili Cheesenuggets, Hähnchennuggets und Pommes, zweimal Orion Rings und zwei Flaschen Coca-Cola.

Die Kassiererin tippte alles in die Kasse ein. Dann bezahlten beide die Hälfte, woraufhin sie eine Nummer bekamen und gingen zu ihren Plätzen, um sich zu setzen. Rory war schon enorm hungrig gewesen, weshalb sie es nicht abwarten konnte, bis das Essen da war.

„Ihr Gilmores habt echt einen Knall“, sagte Jess und meinte es nicht böse.

„Was denn? Wenn wir schon essen, dann richtig und nicht wie diese ausgemagerten Models, die Kalorien abwiegen“, sagte Rory und lächelte ihn an.

Er erwiderte das Lächeln und sagte: „Bei der Bestellung, die wir gemacht haben, würden die Models zehn Kilogramm mehr wiegen, was fast schon ihr nochmals Gewicht wäre“, scherzte Jess und Rory nickte.

„Ja, fast schon“, sagte sie.

„Dann bin ich ja beruhigt, dass ich kein Model abbekommen habe“, sagte Jess.

Nachdem ihre Bestellung zu Tisch getragen wurde, fing Rory sofort an zu essen und Jess tat es ihr gleich, denn er hatte auch etwas Hunger bekommen. Die beiden aßen, wobei Rory mehr aß als Jess und den Rest ließen die beiden sich einpacken.

Sie nahmen die Türen mit sich und verließen den Laden, als auf einmal Rorys Handy klingelte. Sie sah auf den Bildschirm.

„Oh, es ist Mom“, sagte sie und nahm das Gespräch an.

„Wo ist mein einziges Kind bloß abgeblieben? Ich dachte, heute wäre der letzte Tag in Yale? Wo steckst du?“, fragte Lorelai am Telefon.

„Hey, Mom. Ich muss dir alles in Ruhe erzählen. Jess war in Yale“, sagte sie und Jess sah Rory an.

„Jess? Was wollte er von dir?“, fragte Lorelai.

„Er wollte, dass ich ihn nach New York begleite und rate mal, wo ich bin“, sagte Rory.

„Nach New York? Wieso wollte er, dass du nach New York kommst? Wo steckst du?“, widerholte sich Lorelai fassungslos.

„Drei mal darfst du raten“, sagte sie.

„Ich bin nicht für sowas ausgelegt! Wo steckst du?“, widerholte Lorelai sich abermals.

„In New York! Jess will wieder von vorne anfangen und–“, sagte Rory und Lorelai fing an zu lachen. „Was ist daran witzig?“

„Ich dachte, ich hätte gehört, wie meine einzige Tochter nach New York verschwunden ist, was urkomisch ist. Ernsthaft, weg mit den Späßen. Wo steckst du?“, fragte sie noch ein einziges Mal.

„Glaub es mir oder glaub es mir nicht, ich bin in New York. Mit Jess!“, sagte Rory.

„Du hast also deine Sachen gepackt und bist nach New York? Wo lebt ihr? Wie kann Jess dir ein Leben bieten? Bei der kleinsten Krise verlässt er dich doch wieder. Wie wollt ihr euer Leben finanzieren und wie sieht es mit Yale aus? Wolltest du da nicht studieren?“, durchlöcherte sie ihre Tochter.

„Wir leben zusammen in einer Wohnung und meine Sachen stehen da bereits, genau wie seine Sachen. Wir sind vor kurzem erst hier angekommen und haben etwas zusammen gegessen. Ich weiß, dass das alles so überstürzt klingt, aber Jess weiß, was er macht, genau wie ich. Ich vertraue ihm“, sagte Rory dann und meinte es auch so.

„Aber ich vertraue ihm nicht!“, schrie Lorelai ins Telefon. „Rory, ihr habt euch erst wieder gesehen. Wo war er all die Jahre? Wo war dieser Jess? Er hat sich immer verdrückt, wenn es hart auf hart kam. Er wird dich nur verletzen! Nimm deine Sachen und komm nach Hause! Oder warte da, ich komme zu euch und hole dich wieder ab!“, sagte Lorelai.

„Mom…“, fing Rory an, aber Lorelai unterbrach sie sofort.

„Keine Wiederrede, Fräulein! Wie lautet die Adresse?“, schimpfte sie mit Rory.

„Nein!“, sagte Rory.

„Das meine ich ernst, Rory, wie lautet deine Adresse?“, wiederholte Lorelai sich.

„Nein! Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen treffen zu können! Also lautet meine Antwort auf deine Frage, dass ich es dir nicht sagen werde, ob es dir passt oder nicht!“, beharrte Rory darauf.

„Ist es deine endgültige Antwort?“, fragte Lorelai ihre Tochter.

„Das ist sie! Ohne Zweifel“, sagte Rory zuversichtlich.

„Fein!“, sagte Lorelai.

„Dann ist ja alles geklärt“, sagte Rory und wollte wieder auflegen.

„Was ist mit Yale?“, fragte Lorelai wieder.

„Was soll mit Yale sein?“, hackte Rory nach.

„Na, wirst du es noch besuchen?“, fragte Lorelai weiter.

„Mach dir um Yale keine Gedanken“, sagte Rory. „Ich muss dann auflegen, Mom. Bye!“

„Warte!“, rief Lorelai aus, aber da hörte sie schon, das Rory aufgelegt hatte.

Rory sah zu Jess und Jess sah zurück.

„Deine Mom?“, fragte er. „Was sagt sie?“

„Sie hat mit jede Menge Fragen gestellt, weil sie wissen wollte, wo ich bin, denn ich bin nicht Zuhause erschienen. Sie wollte wissen, wie du für mich sorgen kannst und so lauter Sachen“, erzählte sie ihm. „Darüber habe ich nicht nachgedacht.“

„Zweifelst du daran?“, fragte Jess.

„Nein, aber es wäre schon schön zu wissen, wie wir über die Runden kommen“, sagte Rory.

„Ich hab eine Arbeit, hier in New York, die mich gut bezahlt und wir haben eine Wohnung. Vorübergehend. Ja, es fehlen noch Möbel, aber wir haben schon Mal ein Bett und das ist das wichtigste, denn niemand will auf dem Boden schlafen“, sagte Jess.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt