Kapitel 22: Hähnchen süßsauer mit Reis

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Rory rannte durch das ganze Haus, auf der Suche nach einem Koffer, während Lorelai ihr müde dabei zusah. Als Rory in Panik geriet, realisierte Lorelai, dass sie ihr helfen sollte.

„Liebling. Schatz, was suchst du?“, fragte Lorelai sie.

„Nach dem blöden Koffer! Wo steckt er nur?“, sprach es Rory etwas wütend aus.

„Wieso siehst du nicht in deinem Zimmer nach, Rory? Da liegt er bestimmt“, sagte ihre Mutter.

Da drehte sich Rory um die eigene Achse und lief Schnurstracks in ihr Zimmer, um nach dem Koffer zu suchen. Als sie einige Geräusche hörte, ging sie in Rorys Zimmer und sah, wie Jess und Rory ihre Koffer packten.

Rory nahm sich immer wieder ein Kleidungsstück, starrte es lange genug an und legte es zögernd in den Koffer. Dann nahm sie es wieder heraus, starrte es erneut an und legte es danach erneut in den Koffer.

Jess hingegen nahm sich ebenfalls ein Kleidungsstück und legte es sofort in den Koffer hinein. Er dachte vielleicht zwei Sekunden nach, ehe er es in den Koffer legte.

„Faszinierend“, sagte Lorelai, als sie die zwei beobachtete.

Die beiden sahen gleichzeitig fragend zu Lorelai.

„Was ist faszinierend?“, wollte Rory wissen.

„Wie ihr beide euren Koffer packt“, sagte Lorelai und zeigte mit dem Finger auf Jess und dann auf Rory.

„Wie packen wir denn unsere Koffer?“, fragte Rory und wollte es wissen.

„Du, Rory, bist verunsichert und willst alles richtig machen. Und du, Jess, weißt, was du brauchst und verlierst keine Zeit. Du machst dir keine großen Gedanken darüber“, erklärte Lorelai.

Sie sah auf die Uhr und ging dann zu Rory hin, um ihr zu helfen. Als sie sah, dass Rory sich vier Bücher eingepackt hatte, musste sie was sagen.

„Rory, ich glaube nicht, dass du vier Bücher brauchen könntest“, wies sie ihre Tochter darauf hin.

„Doch, denn wir fliegen nach Europa und auf dem Weg dorthin, kann ich ein Buch lesen. Und wenn eines der Bücher langweilig ist, gibt es immer noch drei weitere Ersatz Bücher“, sagte Rory und Lorelai sah zu Jess, der auch ein Buch eingepackt hatte.

„Nimmst du auf den Weg auch ein Buch mit, Jess?“, wollte Lorelai wissen.

„Ja“, sagte Jess knapp.

„Und du glaubst, das reicht dir?“, hackte sie weiter nach. Sie sah zu, wie Jess noch ein paar Hosen in den Koffer legte.

„Ja, brauche keine zwei“, meinte Jess.

„Verstehe.“ Lorelai drehte sich wieder zu Rory um, die gerade dabei war, ihre Shirts einzupacken.

„Mom? Weißt du, wo mein Shirt ist? Das eine blaue da, das dir so gefallen hatte?“, fragte Rory und wühlte im Schrank herum.

„Ja“, sagte Lorelai.

„Klasse, wo ist es?“, hackte Rory nach.

„Ich habe es gerade an“, meinte Lorelai.

„Mom! Ich fasse es nicht, dass du meine Sachen anziehst! Ich wollte es auf der Europareise tragen“, sagte Rory.

„Rory, du hast doch so viele Sachen, die du anziehen kannst. Einen ganzen Schrank voll.“ Lorelai ging zu Rorys Kleiderschrank und nahm ein Shirt heraus. „Was ist damit?“

„Ich wollte mein Lieblingsshirt tragen, weil es mir gefällt mir dem Spruch über den Kaffee. Da steht: Ein Kaffee am Montag vertreibt Kummer und Sorgen. Oder zwei. Vielleicht Drei“, sagte Rory und Lorelai lächelte.

„Ja. Den Spruch mag ich auch“, sagte ihre Mutter.

„Da du mein Shirt genommen hast, nehme ich dein Shirt, obwohl meins besser ist“, meinte Rory.

„Welches Shirt?“, fragte Lorelai, denn sie wusste nicht, worüber Rory da redete.

„Das eine rote mit dem Gryffindor Symbol als Logo“, sagte Rory und Lorelai wusste, vom welchem Shirt sie sprach.

„Das kannst du gerne haben“, sagte Lorelai und sah zu, sie Rory das Zimmer verließ. Nach ein paar Minuten tauchte sie wieder auf und machte sich dran, weiter ihre Sachen zu packen.

Und nachdem sie alles eingepackt hatte, trug Jess seinen und Rorys Koffer vor. Kaum stellte er den Koffer ab, schon finden die beiden Frauen anzureden.

„Wo ist eigentlich Luke?“, wollte Rory wissen.

„Er ist bei Liz und TJ, weil die beiden einen Unfall hatten. Er eilte den beiden zu Hilfe, weil TJs Arm gebrochen ist“, erzählte Lorelai.

„Oh, und wir verschwinden auch. Was machst du dann in der Zeit, Mom?“, fragte sie ihre Mutter.

„Ich weiß es noch nicht. Vielleicht bestelle ich mir nachher was Leckeres zu essen“, sagte Lorelai dann und Rorys Magen fing an zu Knurren.

„Ich habe Hunger“, jammerte Rory.

„Wem sagst du das?“, sagte Jess.

„Geht mir genau so“, schloss sich Lorelai den beiden an.

„Und Luke ist nicht da. Wir haben ihn für viel zu selbstverständlich gehalten. Das haben wir jetzt dahin“, sagte Rory.

„So sieht es aus. Wir hätten ihn mehr achten sollen“, sagte Lorelai.

„Es gibt doch mehr als nur Lukes Dinner hier in dieser Stadt, oder?“, fragte Jess.

„Doch, klar gibt es das. Da wäre zum Beispiel Als Pancake World“, sagte Lorelai.

„Oh, da können wir doch was bestellen? Wie wäre es mit Chinesisch?“, fragte Rory.

„Chinesisch?“, hackte Jess nach.

„Ja, chinesisch. Wir bestellen immer chinesisches Essen bei Als Pancake World“, sagte Rory.

„Aber verkaufen die da nicht nur Pancakes?“, hackte Jess verwirrt nach.

„Nein, nicht nur. Al hatte keine Lust, Tag ein Tag aus nur Pancakes zu machen, weshalb er mal was anderes machen wollte. So kam es dazu“, erklärte Lorelai.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich aus so einen Laden etwas essen wollten würde, denn ich will keine Krankheiten abbekommen“, sagte Jess, aber Lorelai legte eine Hand auf seine Schulter.

„Da ist nichts dabei. Wirklich nicht. Al kann alles kochen, was er will“, versicherte Lorelai ihm.

„Na schön, aber wenn ich mutieren sollte oder mich verdopple bei der Menge an chinesischem Essen, ist es eure Schuld“, sagte Jess dann nur mies gelaunt.

„Ein zweiter Jess? Das wird nicht lustig sein“, sagte Rory.

„Ja, das Original ist schon kaum komisch, was wird dann aus dem zweiten?“, fragte Lorelai.

„Der zweite Jess wird – können wir jetzt endlich bestellen?“, fiel es ihm wieder ein.

„Da ist jemand mies gelaunt. Aber klar, gerne“, sagte Lorelai und nahm das Telefon, wählte eine Nummer und wartete ab. Als Al den Anruf annahm, sagte Lorelai: „Hey, Al, sie nehmen dreimal das Hähnchen süßsauer mit Reis“, bestelle Lorelai, fügte noch hinzu: „Wann ist es da? 30 Minuten? Großartig! Wir warten. Du weißt ja, wohin du liefern sollst. Wie immer.“ Nach dem Gespräch legte sie auf und die drei sahen auf die Uhr. Es war von der Zeit her machbar, dass Essen zu essen und dann auf Emily zu warten.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt