Kapitel 10: Ich hätte sie erwidern sollen

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Rory hatte sich längst beruhigt, sodass sie nur schweigsam da saß und in den See starrte. Wieso hatte sie seine Gefühle nicht einfach erwidert? Sie wusste, dass sie ihn liebte, aber er wusste es nicht, weil sie nicht den Mund aufbekommen hatte. Es ist wirklich wichtig, dass der Partner wusste, das Gefühle da sind, andernfalls wäre man nur gute Freunde. Gefühle sind die Trennung zwischen Freundschaft und einer Partnerschaft.

Jess war bestimmt verletzt gewesen, als sie seine Gefühle nicht erwidert hatte. Es erfordert Mut, vor einem Menschen sein Herz zu öffnen und ihm zu gestehen, dass man sich verliebt hatte. Aber Rory hatte es nicht erwidert, obwohl die Gefühle da sind. Wieso hatte sie so reagiert? Er zog sogar nach Stars Hollow, nur um bei ihr zu sein. Sie hatte ihn verletzt uns müsse sich dafür entschuldigen.

Als sie sich umdrehte, stand da Jess und sie starrte ihn an, stand auf und ging auf sie zu. Auch er ging auf Rory zu und als sie vor dem jeweils anderen standen, redete Rory darauf los.

„Es tut mir leid, Jess, ich hätte deine Gefühle erwidern sollen!“

„Nein, mir tut es leid, denn ich hätte warten sollen, denn Gefühle entstehen durch Zeit und Zweisamkeit“, sagte Jess.

„Wieso tut es dir leid? Ich hätte einfach nur was sagen sollen, denn ich habe dich dadurch verletzt“, gab Rory an.

„Nein, dir muss es nicht leid tun, denn ich hätte ahnen sollen, dass du Zeit brauchst, denn immerhin bin ich immer geflüchtet und habe dein Vertrauen dadurch verloren. Dass du es nicht erwidern kannst, liegt daran, weil du dich selbst schützen willst“, sagte Jess.

„Aber ich empfinde doch etwas für dich! Ich konnte es nicht sagen, weil ich mich überrumpelt gefühlt habe. Ich–“, sagte Rory.

„Stopp! Sag es nur, wenn es das ist, was du wirklich empfindest“, sagte Jess.

„Das ist genau das, was ich empfinde, Jess. Ich liebe dich“, sagte Rory und Jess legte seine Hände um ihre Hüfte, zog sie zu sich und küsste sie innig.

„Ich liebe dich auch, Rory“, flüsterte er in den Kuss hinein. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sahen sich tief in die Augen.

„Wirklich, Jess, ich brauche nur dich, um glücklich zu sein“, sagte Rory.

„Genau so geht es auch mir, Rory“, erwiderte er.

„Bitte, Jess, bitte. Bleib einfach in Stars Hollow, okay?“, bat sie ihn darum.

„Okay. Ich gebe dir mein Wort darauf“, sagte er und nahm sie in die Arme. „Ich will nicht weglaufen.“

„Ich verlasse mich auf dich, okay?“, sagte Rory.

„Mach dir keine Gedanken darüber, denn ich halte mein Wort immer ein“, sagte er.

Sie blieben so stehen, bis sie sich beide dann voneinander lösten. Jess nahm ihre Hand in seine.

„Miss Patty, oder wer auch immer, ist mir bis zum Auto gefolgt und sah zu, wie ich die Stadt verließ. Was meinst du, wie viele Bewohner es nun wissen, dass ich mich aus dem Staub gemacht habe?“, fragte Jess.

„Meine Mom wusste es auch bereits, dass du weg warst, also Pi mal Daumen… Die ganze Stadt?“, sagte Rory.

„Na, das ist ja erfreulich“, sagte Jess.

„Hey, wichtig ist nur, dass du diesmal zurückgekehrt bist, obwohl du geflüchtet bist“, sagte Rory und etwas Vertrauen wuchs in ihr heran.

„Ich hab total überreagiert, dabei hätte ich dir nur Zeit geben müssen“, sagte er.

„Schwamm drüber“, winkte Rory ab.

„Deine Mom weiß es also auch?“, hackte er nach.

„Und so ziemlich die ganze Stadt“, sagte Rory. „Sie war hier, aber ich habe sie wieder ins Dragonfly Inn geschickt.“

„Na, großartig. Irgendwie wird das nicht besser, meine ich“, sagte Jess.

„Hey, dafür hatte es sich gelohnt, denn, falls dir das nicht aufgefallen ist, lenke ich dich gerne in die Richtung, denn wir haben zum ersten Mal offen und ehrlich miteinander geredet, ohne etwas zu verheimlichen oder zurückzuhalten“, sagte Rory und lächelte.

„Das ist der Vorteil einer Coaching-CD, die du ja nicht hören möchtest“, sagte Jess und lächelte Stolz.

„Die muss ich mir mal zu Genüge tun“, gab Rory an.

„Ach, jetzt auf einmal doch?“, sagte er grinsend.

„Ja, denn sie bewirkt anscheinend Wunder“, sagte Rory und gab ihm einen Kuss.

Jess sah sie an und Rory schien zufrieden zu sein, denn endlich ist Jess nicht abgehauen. Er war zwar auf dem Weg, aber er ist zurückgekehrt und das fand sie mehr als nur schön. Sie ging los und er folgte ihr.

„Wir haben noch immer nichts gegessen“, sagte Rory und ihr Magen knurrte.

„Sieht wohl so aus“, sagte Jess.

„Gehen wir ins Dragonfly, denn dort gibt es bestimmt, um die Uhrzeit etwas Leckeres zu essen“, sagte Rory und Jess war auch dafür gewesen.

Die beiden brachen los, um in Lorelais Hotel etwas zu essen zu bekommen. Sie gingen lange und kamen dann bei dem Hotel an, traten dann in das Hotel ein. Kaum waren die beiden drin, sah sich Rory umher und sah Lorelai und Luke, wie die beiden sich küssten. Rory stieß Jess in die Seite und zeigte dann auf die beiden sich Küssenden. Jess sah ebenfalls zu den beiden.

„Es ist endlich passiert, Jess!“, flüsterte Rory und lächelte über beide Ohren.

„Alle Achtung, Onkel Luke hat es doch tatsächlich geschafft“, war auch Jess überrascht gewesen. „Komm, lass uns die beiden stören.“

„Was? Kommt nicht infrage, Jess!“, sagte Rory etwas lauter.

„Wieso nicht? Ist doch spaßig“, sagte Jess.

„Wir werden die beiden auf gar keinen Fall stören“, meinte Rory.

„Okay, aber wenn es hart zur Sache geht, ist eine Störung mehr als nur angebracht“, sagte Jess und sah wieder zu den beiden.

Auf einmal stand Kirk auf und fing an zu schreien und zu laufen.

„Bah, okay, ich muss–“, sagte Jess und hielt die Hand vor seinem Gesicht, um Kirk nicht gänzlich sehen zu müssen. Er drehte sich weg und marschierte davon.

Rory lachte und drehte sich wieder zu Lorelai und Luke um, sah aber dann ebenfalls den nackten Kirk und schüttelte sich vor Ekel. Sie drehte sich weg und lief Jess nach.

Als sie ihn erreichte, setzte sie sich zu ihm hin. „Und? Bist du öfter hier?“, fragte sie ihn

„Nein, aber zukünftig werde ich es sein“, sagte er.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt