Kapitel 8: Caesar ist dort und führt den Laden

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„Caesar ist gerade dort und führt den Laden“, sagte Jess und sah zu Rory.

„Caesar ist aber nicht Luke“, meinte Rory.

„Das stimmt wohl.“ Jess beugte sich zu Rory vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann müssen wir wohl woanders hingehen.“

„Müssen wir wohl“, sagte Rory und stand auf.

„Wir müssen nicht sofort los. Trink in Ruhe deinen Kaffee zu Ende“, sagte Jess und sab zu, wie Rory auf ihr Zimmer ging.

„Doch, denn ich verhungere“, gab sie an.

Jess wartete, bis sie ihre Kleidung wechselte und nach zwanzig Minuten, ging Rory aus dem Zimmer raus und ging dann, um ihre Schuhe anzuziehen. Jess folgte ihr und zog sich ebenfalls seine Schuhe an.

Dann verließen die beiden das Haus und gingen durch Stars Hollow, auf den Weg nach einem Café, in dem sie etwa essen könnten. Während Jess immer wieder das Gesicht verzog, dachte Rory darüber nach, wo sie etwa essen könnten.

„Rory, müssen wir durch diese dämliche Stadt laufen?“, fragte Jess sie. „Ich mag Stars Hollow nicht.“

„Hm?“, sah sie ihn an und bemerkte den Gesichtsausdruck. „Oh, na ja, ich wollte nur, dass wir was essen könnten.“

„Ja, ich weiß, aber diese ganzen Leute starren mich an. Das ist zum Kotzen. Ich mag diese Stadt nicht“, widerholte Jess.

„Sie sind alle friedlich, selbst Kirk. Die einzigen, auf die zu aufpassen musst, sind Miss Patty und Babette, weil sie gerne über alles Mögliche tratschen. Sobald einer der beiden etwas über dich erfährt, weiß es die ganze Stadt“, sagte Rory und Jess verzog das Gesicht.

„Na klasse, zwei Quasselstrippen. Als hätte die Stadt sowas nötig, die eh schon verkorkst ist“, sagte Jess dann etwas bitter.

„Hey, ich wollte in New York bleiben, aber du wolltest es mir leichter machen, also beschwere dich nicht am laufenden Band“, sagte Rory und Jess bereute seine Entscheidung.

„Das nächste Mal, wenn ich es dir leichter machen will, erschieß mich direkt“, sagte Jess dann trocken.

„Ich bin dir trotzdem wirklich dankbar dafür, dass du den Vorschlag gemacht hast. Meine Mutter und ich haben uns gestern Nachts noch unterhalten.“ Rory sah nach links und Rechts und ging dann über die Straße, wobei ihr Jess folgte.

„Ach, worüber denn?“, wollte Jess wissen

„Über Yale und ihren Tanz mit Luke auf Liz‘ Hochzeit. Allen Anschein nach haben die beiden ein Date. Das wird echt langsam Zeit, dass sie sich näher kommen“, sagte Rory und blieb stehen.

„Luke und Lorelai kommen sich näher? Wenn das nicht ein Anlass für ein Halleluja wäre!“, sagte Jess und scherzte ein wenig.

„Das ist wirklich ein Anlass für ein Halleluja, denn Luke will schon seit Jahren was von Lorelai, aber sie kamen nicht dazu. Anscheinend hat sich Luke nicht getraut, ihr seine Liebe zu offenbaren. Aber jetzt traf ihn der Mut und er sprang über seinen Schatten, um Lorelai auf ein Date einzuladen“, erzählte Rory stolz.

„Du scheinst auch eine Quasselstrippe zu sein“, sagte Jess und sein Mundwinkel ging minimal nach oben.

„Nein, aber du, wenn du es weiter erzählst“, sagte Rory und streckte ihren Arm aus, öffnete die Tür und die gingen hinein.

„Wo denkst du hin? Ich hab nichts besseres zu tun, als über die Liebe zweier Idioten zu sprechen. Das ist mein täglich Brot. Ich ernähre mich quasi nur davon“, scherzte Jess.

„So wie ich, die es dir erzählt hatte?“, hackte Rory nach.

„Nein, du gibt’s mir lediglich nur eine Information weiter, auf die ich lieber verzichtet hätte“, sagte Jess dann.

„Tut mir leid“, meinte Rory, aber ihr Gewichtsdruck sprach was anderes, nämlich das es ihr völlig egal wäre.

„Übrigens, wenn wir schon bei Informationen angelangt sind, habe ich auch eine für dich“, sagte Jess und Rory sah ihn fragend an.

„Schieß los“, gab Rory an.

„Luke hat nur deswegen Mut fassen können, weil er eines dieser CDs hatte. Du weißt schon, CDs wie, »Finde deine Herzensdame in so und so vielen Tagen«. Also eines dieser Liebescoaches. Aber was erzähle ich da? Das geht mich rein gar nichts an“, erzählte Jess.

„Was? Ach du meine Güte! Lass es nicht Miss Patty oder Babette wissen. Sie werden diese Tatsache überall herumerzählen, als wenn es heiße Brötchen wären“, sagte Rory dann.

„Wenn es mich jucken würde, würde ich es genau darauf auflegen lassen, dass die beiden diese Information erfahren, aber ich hab da etwas, dass mich von weiblichem Klatsch fernhält“, sagte Jess und Rory sah ihn an.

„Das da wäre?“, fragte Rory.

„Ein männliches Geschlechtsteil“, sagte Jess.

„Verstehe“, sagte Rory und beide setzten sich hin. Als Rory die Speisekarte nahm, sah Jess zum nächsten Tisch und nahm sich auch eine Karte. „Einen Kaffee und einen Teller Rührei mit Speck, bitte.“

„Für mich keinen Kaffee, aber dafür Pancakes“, ordnete Jess an. Die Kassiererin notierte sich alles und gab die Bestellung weiter.

„Eine CD also, die ihn coachen soll?“, fragte Rory.

„Er gab sie an mich weiter. Die solltest du Mal hören. Die ist gar nicht mal so affig“, sagte Jess.

„Ich verzichte freiwillig darauf, aber danke für das Angebot“, meinte Rory scherzhaft.

„Da will jemand keine stabile und glückliche Beziehung, wie ich sehe“, meinte Jess.

„Schon mal darüber nachgedacht, dass diese Kerle zu neunzig Prozent selbst Single sind? Das ist fast schon so, als würden zwei Leute, die nicht kochen können, sich gegenseitig Tipps geben, wie man Chili con Carne kocht“, machte Rory den Vergleich.

„Mir haben diese Tipps jedenfalls geholfen, denn als der Kerl mir Fragen stellte, ob ich ihr Gesicht sah, nun, da sah ich dich“, gestand Jess und sah nicht zu Rory.

„Du hast mein Gesicht gesehen? Wow, ist das jetzt süß oder beängstigend?“, scherzte Rory.

„Nenn es, wie du willst, aber ich für meinen Teil weiß, dass ich was für dich empfinde“, sagte Jess und Rory sah ihn überdachte an.

Dann schwieg sie.

Jess sah sie an. „Das tust du doch auch? Ich meine, etwas für mich empfinden, oder?“

„Jess“, sagte sie nur.

„Sag nicht Jess, sondern, ob du Gefühle für mich hast. Hast du welche für mich?“, wollte er wissen.

„Ich, nun–“, stotterte Rory.

„Wow, ich schütte dir mein Herz aus, aber du kannst es nicht erwidern?“, fragte Jess fassungslos.

„So ist es nicht gemeint, Jess!“, wollte sie es klarstellen, aber Jess fühlte sich beschissen.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt