Kapitel 11: Bitte, rede nicht darüber

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„Oh“, tat sie so, als würde sie ihn bemitleiden. „Armes Ding, du.“

„Hör auf damit. Das war schon schlimm genug, das Gemächt von diesem Typen sehen zu müssen“, sagte Jess bitterlich.

„Bitte, rede nicht darüber“, sagte Rory und verzog ihr Gesicht.

„Entschuldigung“, sagte Jess.

„Gehen wir nach Hause und schauen uns einen Film an?“, fragte Rory.

„Oder ins Kino“, sagte Jess. „Dieses Kaff hat doch sicherlich eins, oder?“

„Nur das kleine Kino, wo sie jeden Tag ein und denselben, alten Klassiker zeigen“, sagte Rory. „Wir haben viele Kassetten und wenn das nicht reicht, haben wir auch noch einen Laden, in dem man Kassetten ausleihen kann.“

„Kassetten, hm? Habt ihr auch eine Komödie, die tatsächlich auch witzig ist?“, fragte Jess.

„Das ist eine schwere Beleidigung, Mister! Wir Gilmore Girls haben ausschließlich gute Komödien zum Lachen“, sagte Rory.

„Da bin ich ja mal gespannt…“, sagte Jess.

„Wir können ja trotzdem zu dem Laden, denn er hat noch geöffnet. Falls dir unsere Filme nicht zusagen, haben wir immer noch einen Plan B, auf das wir zurückgreifen können“, sagte Rory.

„Doppelte Absicherung, alles klar“, sagte Jess und stand auf. Rory erhob sich ebenfalls, eher die beiden losgingen, um sich einen Film auszuleihen.

Als sie da ankamen, gingen die beiden rein und Jess sah zum ersten Mal, wie es drinnen aussah. Er ging um die Regale und sah sich die Filme genauer an, las sich sogar die Beschreibung des Filmes auf der Rückseite durch, aber irgendwie sagte ihm nichts zu.

Nach Zehn Minuten ging er zu Rory und sagte: „Gehen wir doch lieber zum kleinen Kino.“

„Müssen wir? Die spielen immer nur denselben Film, den ich bereits 100-mal gesehen habe“, sagte Rory und Jess sah nicht hin, streckte seine Hand aus und packte eine Kassette, um sie Rory zu zeigen.

„Von einer Skala von scheiße bis Halleluja, wie findest du die Kassette?“, fragte er, ohne zu wissen, was das für ein Film war.

Rory sah sich die Kassette an und sah dann zu Jess. „Das ist eine glatte drei.“

„Mh“, machte er das Geräusch und sah erneut nicht auf die Kassette und legte sie wieder zurück. Dann tat er dasselbe erneut. „Und diese?“

„Oh, wow! Das ist doch Pipi Langstrumpf! Meine absolute Heldin, als ich noch ein kleines Kind war“, sagte Rory und schnappte sich die Kassette, um sich die Rückseite durchzulesen.

„Na dann, wissen wir ja schon Mal, was wir anschauen werden“, sagte Jess.

„Hast du dir schon Mal Pipi Langstrumpf angeschaut?“, fragte Rory.

„Ja, sie war auch so etwas wie–“, fing Jess an und räusperte sich. „Ja, hab’s angeschaut.“

„Was denn? Pipi Langstrumpf war auch deine Heldin?“, fragte Rory.

„Ich sagte nur, dass ich es gesehen habe!“, sagte Jess und wurde verlegen.

„Das ist ja echt niedlich“, sagte Rory und lächelte stark.

„Bitte, können wir jetzt wieder gehen?“, murmelte Jess und schnappte sich die Kassette, stampfte dann davon. Rory lachte leise, folgte ihm aber dann nach draußen.

Als sie draußen ankam, stand Jess schon vor dem Laden und wartete auf Rory, als sie auf einmal einen Blick auf sich spürte, als sie Jess an der Hand berührte. Sie drehte sich um und starrte in das Gesicht einer ihr bekannten Person, nämlich war es Dean.

„Dean, was machst du hier?“, fragte sie ihn und Jess hörte es auch, was Rory gesagt hatte und drehte sich ebenfalls zu Dean um. Der angesprochene Dean stand nur da und sah verachtend zu Jess, ging dann bedrohlich auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. Jess hingegen sah ihn nur mit einer erhobenen Augenbraue an.

„Was willst du hier, Großer?“, fragte Jess.

Auf einmal holte Dean aus und schlug mit der Faust in Jess‘ Gesicht, was ihm eine blutende Nase bescherte, als sich sein Gesicht drei Millimeter verschoben hatte. Er sah Dean an und faste sich an die Nase, die in Strömen blutete und Rory sogar etwas ausrufen ließ. Die zwei sahen sich beide voller Hass an, als Jess seinen Kopf leicht drehte und dann dem Dean entgegensprang, weshalb Dean auf den Boden geworfen wurde.

„Leute, hört auf damit!“, schrie Rory und packte sich Jess‘ Arm, der ausgeholt hatte, um Dean eine zu verpassen, aber Rory hielt seinen Arm fest. „Hört doch auch damit!“

„Lass mich los, Rory, dann zeige ich ihm, wie ein Mann zu schlagen sollte!“, rief Jess aus und Dean sah, der seinen Blick erwiderte.

„Was ist? Hält dich Rory zurück?“, sprach er mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Sei froh, dass sie so einen Schlappschwanz wie dich verteidigt“, sagte Jess und wollte schon aufstehen, als Dean ihn wieder wütend anstarrte.

„Schlappschwanz, hm?“, sagte er und spuckte Jess ins Gesicht. Jess wischte sich mit der anderen Hand die Wange und packte Dean am Kragen, eher er seine Hand schnell nach vorne schoss, wobei Rory ihn nicht mehr halten konnte, nur, damit die Faust in Deans Gesicht landete und seine Nase knacken ließ, die bei dem Aufprall nachgab.

„Schluss damit, alle beide!“, schrie Rory und packte Jess an den Armen, zog ihn auf die beide und hielt ihn fest. Da sah Dean seine Gelegenheit und stand wieder auf.

„Jeder in Stars Hollow hasst dich, Jess. Jeder hasst dich. Du warst und bist hier nicht willkommen. Jeder redet schon darüber, dass du Rory fallen lässt, wenn es hart auf hart kommt, du Feigling. Aber ich bin ihr bester Freund. Du wirst irgendwann wieder abhauen, aber ich bin hier, ich bin bei ihr und bleibe es auch. Du bist nur eine kleine Ablenkung, aber die wahren Gefühle hat sie für mich übrig. Frag sie doch, wer ihr ein Auto gebaut hat? Ich werde auf Rory warten“, sagte Dean und packte sich an die Nase, die ihm wehtat.

„Ganz schön viele Worte für ein Einfallspiel. Warte ruhig auf Rory“, sagte Jess.

„Jess“, mischte sich Rory selbst ein.

„Was ist? Er soll ruhig auf dich warten, aber dann wird ihn das Warten ins Grab befördern, denn ich gebe Rory nicht auf. Du sagst, ich sei nur eine Ablenkung, aber du bist nur noch ein Wichtigtuer aus ihrer Vergangenheit. Wegen wen hat sie dich sitzen lassen? Meinetwegen. Gewöhn dich daran“, sagte Jess und sah Rory an, nahm ihre Hand und wollte schon gehen, aber die Worte brachten Dean auf die Palme, sodass er wutentbrannt auf Jess zulief und ihn erneut zu Boden zog.

[Einfach mal Ja sagen - Rory Mariano]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt