14

376 18 1
                                    

4 Stunden später stehe ich zusammen mit Klara wieder vor dem Krankenhaus. Wir betreten das riesige Gebäude und fragen nach Georgia. Uns wird gesagt das die Op nicht ganz gut verlief aber mehr wissen sie auch nicht. Wir sollten zu ihrem Zimmer gehen und einen Arzt über genaueres fragen. Also tun wir das auch. Als wir das Zimmer betreten breche ich fast zusammen. G liegt mit einer Atemmaske und ganz vielen anderen Kabeln regungslos auf dem Bett.

Dr.:„Es tut mir leid das zu sagen, wir wissen selbst noch nicht woran es liegt aber Frau Stanway hat nach der Op schwer luft bekommen, wir haben ihr eine Sauerstoffmaske aufgesetzt, das hat nicht wirklich etwas gebracht und deshalb hatten wir keine andere Wahl als sie in ein künstliches Koma zu legen. Ich lasse sie jetzt alleine."

Ich setzte mich sofort auf den Boden neben das Bett und nehme ihre Hand.

Yn:„Es tut mir so leid, G vielleicht kannst du mich ja hören, ich hätte nicht gehen dürfen, ich hätte bei dir sein müssen. Es ist alles meine Schuld und ich wünschte ich könnte gerade mit dir tauschen. Bitte verlass mich nicht, ich brauche dich."

Ich bin so stark am weinen das ich kein einziges Wort verständlich rausbringe aber das ist mir gerade egal.

Klara:„Hey, das wird wieder. Du weißt doch wie sehr Georgia kämpfen kann."
Yn:„Klara, du weißt nichtmal wie sie den blauen fleck bekommen hat."
Klara:„Dann erklär es mir."
Yn:„So ein Typ wollte mich weg zerren aber G hat sich im in den Weg gestellt und behauptet wir wären zusammen, er hat sie geschlagen und ist weggerannt. Es ist alles meine Schuld."
Klara:„Nein ist es nicht. Niemand hat Schuld und das ist auch egal weil G es sowieso schafft."
Yn:„Und was wenn nicht? Ich kann nicht ohne sie, ich liebe sie."
Klara:„Ich weiß aber das hilft jetzt auch nichts. Komm las uns gehen."
Yn:„G alleine lassen? Auf gar keinen fall."
Klara:„Es bringt doch nichts heulend neben ihr zu sitzen."
Yn:„Das ist doch alles Scheiße man."
Klara:„Komm jetzt. Du schläfst bei mir."

Bei Klara zuhause lege ich mich sofort in ihr Bett und versuche zu schlafen. Das funktioniert natürlich nicht und ich starte die ganze Nacht wieder ins Leere. Als der Wecker am nächsten Morgen klingelt hab ich kein bisschen die Augen zu gehabt. Das hilft aber nichts, wir müssen zu unserer Besprechung.
Wir sind ziemlich die letzten und man kann mir ansehen das es mir echt beschissen geht.
Ziemlich am Anfang schlafe ich ein, es ist einfach alles zu viel, ich hab keine Ahnung wie es G geht, hab nicht geschlafen und jetzt diese Besprechung. Als Alex das sieht signalisiert er Klara das wir beide raus gehen sollen. Sie weckt mich auf und wir gehen in einen anderen Raum mit einer Liege wo ich direkt wieder einschlafe. Irgendwann kommt Alex und weckt mich auf.

Alex:„Yn, ich weiß das es dir nicht gerade gut geht aber du kannst auch nicht einfach während der Besprechung schlafen."
Yn:„Es tut mir leid, ich hätte gleich absagen sollen."
Alex:„Das wäre wohl besser gewesen, versuch heute nacht zu schlafen und wenn es geht dann komm bitte zum Training. Ich glaube Ablenkung tut dir gerade gut."

Ich nicke einfach nur und gehe dann mit Klara wieder ins Auto.

Klara:„Sollen wir noch beim Krankenhaus halten?"
Yn:„Nein. Ich kann sie nicht so sehen."
Klara:„Okay, die melden sich auch sicher wenn es was neues gibt."

Zuhause gammeln wir auf der Couch und gucken ein paar Serien. Aufeinmal klingelt mein Handy.

Dr.:„Hallo, ich wollte mitteilen das Frau Stanway wieder selbstständig atmet und wir eine erneute Op gleich durchführen werden."
Yn:„Oh, das ist gut, kann ich vorbei kommen? Ist sie wach?"
Dr.:„Sie ist wach aber nicht wirklich bei sich. Wir beginnen die Op jetzt, sie können aber gerne warten bis wir fertig sind."
Yn:„Danke."

Ich lege auf und stürme fast in den Gang um mir meine Jacke anzuziehen.

Yn:„Komm, G ist wach."

Jetzt springt auch Klara auf und in null Komma nichts stehen wir vor G's Zimmer. Sie wird gerade irgendwo anders operiert aber sobald das beendet ist wird sie hierher zurück gebracht. Nach 2 Stunden warten sehen wir endlich eine Krankenschwester, ein Bett wo G drin liegt zu uns schieben. Sie versichert uns das alles gut gelaufen ist.
Wir setzten uns ins Zimmer und warten darauf das G endlich wach wird.
Ich starre sie immer noch an bis sie aufeinmal ihre Augen öffnet.

G:„Yn?"
Yn:„Ich bin hier G, ich bin da."
G:„Kannst du mich umarmen?"
Yn:„Na klar."

Ich umarme sie mindestens eine Minute lang bis Klara dann auch mal dran ist.

Yn:„Ich hab mir solche Sorgen gemacht."
G:„Hey, hab ich dir nicht gesagt du sollt dir nicht immer die Schuld geben. Und wärst du da gewesen hätte das auch nichts geändert."
Yn:„Du konntest mich hören?"
G:„Jedes einzelne Wort."

Sie grinst mich frech an. Ich laufe rot an weil ich mich genau erinnern kann was ich zu Klara gesagt habe. Ich kann nicht ohne sie, ich liebe sie. Das waren meine Worte. Der Arzt kommt rein und sagt das wir heute Abend noch gehen dürfen.

G:„Kann ich dann mit zu dir?"
Yn:„Denkst du ich lass dich alleine?"
G:„Das war wohl ein Ja."
Yn:„Ich weiß das ich mich nicht drüber lustig machen soll aber deine Nase sieht mit diesen Pflastern oder was das ist echt lustig aus."
G:„Ich weiß, sieht furchtbar aus."
Klara:„Naja ich hab schon schlimmeres gesehen."
G:„Seid mal froh das da überhaupt was drauf ist. Ich glaube drunter sieht es deutlich schlimmer aus."

Wir reden noch weiter bis dann die letzten Tests gemacht werden und ich G dann mit nachhause nehmen darf. Klara setzt uns bei mir ab und fährt dann weiter zu sich.
Wir setzten uns an den Tisch und bestellen Pizza.

Yn:„Wir sollten reden."
G:„Über was?"
Yn:„Über uns."
G:„Nein sollten wir nicht, ich hab gehört was du zu Klara gesagt hast und ich weiß auch was ich fühle. Ich will aber auf den richtigen Moment warten."
Yn:„Dann heißt das du fühlst das selbe?"
G:„Themawechsel!!"

Georgia Stanway  x  ynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt