Die Tage in England laufen super gut, die Mannschaft ist mega nett und auch das Fußball spielen macht im Moment einfach nur Spaß.
Mir ist es fast schon egal das ich im Viertelfinale gegen die Niederlande auch nicht spielen darf. Am Ende gewinnen wir mit 2:0 und stehen im Halbfinale. Genauso wie England, Spanien und Australien auch. Wir treffen auf die Spanierinnen.Kurz vor Spielbeginn bekommen wir mitgeteilt das die Lionesses gewinnen konnten und damit im Finale stehen. Und genau dahin wollen wir auch. Wir spielen super, ich von der Bank aus kann das ja gut beobachten. Im Sekundentakt fliegt ein Ball nach dem anderen in Richtung gegnerisches Tor. Wie aus dem nichts kommt Australien einmal vor und knallt das Ding eiskalt rein.
Man merkt die Wut in uns richtig an. Dadurch wird unser Spiel immer schlechter und wir lassen viel mehr zu. Kurz vor der Halbzeit fällt dann auch noch das 2:0. Zum Glück ist jetzt Halbzeit.Horst tätigt allerdings noch keine Wechsel, nimmt mich aber kurz auf die Seite und fragt ob ich spielbereit bin. Ich versichere ihm das ich immer bereit bin. Und genauso kommt es auch. In der 60. werde ich eingewechselt. Da fällt es auch schon 2:1.
Ein Tor noch, 90. Minute und wir werfen nochmal alles nach vorne. Selbst Merle ist mit im Strafraum. Genau von ihr kommt der Ball in meinen Fuß, ohne viel nach zu denken schieße ich. Und Tor. Jetzt ist es auch offiziell mein erstes Wm Tor. Alle rasten völlig aus. Das heißt jetzt Verlängerung.
Wir spielen wie ausgewechselt und kreieren wieder viele Chancen, so fällt dann auch das 2:3 und kurz darauf das 2:4.
Damit steht es auch fest. England gegen Deutschland im Finale.Wir feiern noch auf dem Platz und dann geht es weiter in die Kabine.
Yn:„Ey Leute, Finale!! Macht mal Musik an. Das muss gefeiert werden."
Laura:„Bin schon dabei."Jetzt geht auch schon die Musik an. Alle tanzen und schreien laut rum. Ich höre mein Hamdy nicht einmal klingeln. Irgendwann guck ich dann drauf und sehe einen Anruf von Leah.
Yn:„Ich geh kurz telefonieren, bis gleich."
In einem anderen Zimmer schalte ich erst ab und realisiere was gerade passiert ist. Mein Kopf dröhnt aber ich bin überglücklich.
Mein Handy klingelt erneut und diesmal gehe ich ran.Yn:„Hallo?"
Leah:„Jaaa, Finale!!"
Yn:„Jaaa, und ihr auch!"
Leah:„Ich bin so stolz auf dich."
Yn:„Danke Le, ich hab dich lieb."Ich höre eine Tür zufallen und ahne schon das es G ist.
G:„Und ich hab dich auch lieb."
Yn:„Ich dich auch, ihr seid die besten."
Leah:„Das heißt wir sehen uns im Finale."
Yn:„Das stimmt wohl."
G:„Kann ich bitte schonmal sagen, alles was in diesen 90 Minuten passiert ist nicht persönlich!"
Yn:„Ja ich weiß. Trotzdem grätscht mich niemand um!"
Leah:„Wir geben uns Mühe."
G:„Was machst du heute noch? Geht ihr feiern?"
Yn:„Weiß ich gar nicht und ihr?"
Leah:„Natürlich in Club."
Yn:„Wie cool! Hoffentlich machen wir auch irgendwas."
G:„Ich wünschte du könntest mit kommen."
Yn:„Ich vermiss dich doch auch. Also ich geh dann mal wieder."
Leah:„Tschüss."
G:„Tschau."
Yn:„Tschüss, passt auf euch auf."Nach dem Auflegen bleibe ich noch kurz sitzen gehe aber dann wieder zu den anderen. Fast keiner ist mehr da, alle schon im Buss.
Laura:„Alles gut?"
Yn:„Kopfschmerzen."
Laura:„Ohh, wollen wir zu fuß gehen?"
Yn:„Würdest du mit kommen?"
Laura:„Ja klar."
Yn:„Dann mal los."Wir gehen etwas während wir schweigen, es ist aber keine unangenehme Stille, das mag ich an Laura.
Yn:„Danke das du mit mir läufst."
Laura:„Mach ich doch gerne, mit Kopfschmerzen würde ich auch nicht gerne im Party Bus sitzen. Wie läuft es eigentlich mit G?"
Yn:„Ach keine Ahnung. Wir haben schon lange nicht mehr telefoniert. Jetzt gerade auch nur weil sie zufällig rein kam als ich mit Leah geredet hab."
Laura:„Aber du siehst sie ja im Finale wieder."
Yn:„Ich hab eigentlich gar keine Lust dadrauf, ich mein einer von uns wird am Ende traurig sein, dann kann man auch nicht wirklich reden."
Laura:„Und im Urlaub auch wieder. Mach dir kein Kopf, wir holen das Ding erst und dann kümmern wir uns darum."
Yn:„Danke."Ich nehme Laura in den Arm während wir weiter laufen. Der Weg zum Hotel ist weiter als wir dachten. Mittlerweile sind schon 40 Minuten rum und wir haben noch nicht mal die Hälfte. Aber an ein Taxi denken wir gar nicht. Mein Kopf brummt immer noch und ich will nur noch ins Bett.
Irgendwann noch mal fast eine Stunde später sind wir dann da. Wir klopfen am Eingang aber keiner macht auf. Also stehen wir jetzt nochmal Ewigkeiten draußen in der Kälte.
Wir geben es langsam auf und entscheiden uns zu Syd's Zimmer zu gehen und Schneebälle gegen das Fenster zu werfen.Laura:„Syd ist unsere letzte Chance. Die anderen schlafen alle schon."
Yn:„Warum geht den keiner ans Handy?"
Laura:„Sie wird das jetzt schon hören."Und tatsächlich. Das Licht im Zimmer geht an und Syd macht das Fenster auf.
Syd:„Was geht den bei euch? Es ist 2 Uhr nachts."
Yn:„Kannst du bitte aufmachen? Wir sind gelaufen."Syd läuft nach unten und macht uns die Tür auf. Wie man leicht an ihrem Pyjama erkennen kann hat sie schon geschlafen.
Syd:„Ihr seid echt wahnsinnig!"
Laura:„Yn geht's nicht so gut."
Syd:„Willst du bei mir schlafen?"
Yn:„Ja, gerne."
Laura:„Dann gute Nacht, hoffentlich geht's dir morgen besser."
Yn:„Gute Nacht Laura."Ich und Syd gehen zurück in ihr Zimmer, Klara schläft auf der anderen Seite des Raumes schon tief und fest. Wir legen uns sofort hin und ich kuschle mich an Syd.
Yn:„Weißt du eigentlich wie gut du kuscheln kannst?"
Syd:„Jap weiß ich."
Yn:„Gute Nacht, Danke das ich bei dir bleiben darf."
Syd:„Gute Nacht kleine. Weck mich auf wenn was ist."Ich schlafe schnell ein. Am nächsten Morgen wache ich als erstes in Syd's Armen auf. Klara im Bett gegenüber hat auch schon die Augen offen und lächelt mich gerade an. Sie winkt mich zu sich rüber, deshalb stehe ich vorsichtig auf und lege mich neben Klara.
Klara:„Hey, Guten morgen. Wann bist du gestern gekommen? Ich hab dich garnicht gesehen."
Yn:„Guten morgen Klari, so gegen 2. Ich hatte ein bisschen Kopfschmerzen."
Klara:„Und wie geht's dir jetzt?"
Yn:„Gut, bei Syd schlafe ich immer super."
Klara:„Kann ich verstehen."