Und schon wieder im Flugzeug zurück nach London. Langsam wird mir das ganze hin und her echt zu viel. Naja zum Glück bleib ich dieses mal etwas länger, zumindest bis zum nächsten Länderspiel wo ich wieder zurück nach Deutschland muss. Sam und Syd haben sich letztens noch ausgesprochen und sind jetzt zusammen. Bei dem Anblick von den beiden musste ich immer an G denken. Sie kann manchmal ganz schön zickig sein aber ich liebe sie trotzdem über alles. Während der Landung denke ich nur an sie und bemerke dies auch erst als das Flugzeug schon halb leer ist. Schnell packe ich meine AirPods weg und stehe auf. Leah wartet bereits auf mich beim Parkplatz. Als ich sie sehe falle ich ihr um den Hals. Ich mein so lang wie wir überhaupt keinen Kontakt hatten muss dass alles nachgeholt werden. Wir halten noch bei einer Eisdiele und fahren dann zu Leah nach Hause. G und ich haben am Handy beschlossen das wir bei ihr einziehen, ihre Wohnung ist groß genug für 3 Leute.
Bei Leah angekommen räumen wir erstmal die Sachen die ich dabei habe aus. G ist noch nicht da, ich weiß nicht genau wo sie sich rum treibt aber sie ist nicht da.
Nachdem wir ein paar Sachen verstaut haben legen wir uns auf die Couch und reden etwas. Wir vergessen die Zeit und als ich bemerke das es schon 22 Uhr ist frag ich mich langsam wo G bleibt. Ungefähr eine halbe Stunde später ruft sie mich dann an.Yn:„Hey, wo bist du? Ich vermisse dich."
G:„Ich komm heut nich."
Yn:„Hast du was getrunken?"
G:„Bisschen was, ich schlaf bei nem Freund."
Yn:„Wir können dich auch abholen, ich will nich das dir was passiert."
G:„Nein, ich muss noch arbeiten."
Yn:„Was für arbeiten? G du bist komplett durch, wo bist du?"
G:„Keine Ahnung im Club."
Yn:„Ich hol dich ab. Schick mir dein Standort."
G:„Wie heißt du?"
Yn:„Yn, wie viel hast du bitte getrunken das du nichtmal mehr meinen Namen weißt?"
G:„Bisschen was hald."Ich zieh mir eine Jacke drüber und ziehe Leah hinter mir her ins Auto. Sie muss fahren weil ich mich nicht wirklich traue mit ihrem Auto zu fahren. Beim Club sehe ich G schon draußen warten. Ich steige aus und umarme sie sehr lange.
Yn:„Alles gut?"
G:„Ja, können wir los?"
Yn:„Steig ein."
G:,,Wo fahren wir hin?"
Yn:,,Nach Hause."
G:,,Nein!! Ich muss arbeiten."
Yn:,,Du bist Fußballprofi, was musst du jetzt arbeiten?"
Leah:,,Yn, das hat kein Sinn. Ignorier sie einfach.Zu gegeben, sie stinkt gerade sehr stark nach Alkohol. Wieder zuhause tragen wir sie ins Bett, keine zwei Sekunden später schläft sie auch schon. Ich wollte mich eigentlich zu ihr legen aber der Gestank ist mir einfach zu viel. Am nächsten morgen, eher mittag wecke ich dann G auf.
G:„Guten morgen."
Yn:„Morgen, Tabletten?"
G:„Ja, bitte."
Yn:„Gestern war wirklich zu viel. Und außerdem habe ich mir meine Begrüßung etwas anders vorgestellt."
G:„Tut mir leid. Das musste einfach raus. Aber ich hab dich vermisst, sehr sogar."
Yn:„Ich dich auch."Ich halte ihr ein Glas Wasser und eine Tablette hin die sie auch schluckt. Dann gehen wir zusammen mit Leah in ein Cafe frühstücken. Wir sitzen am Tisch und haben gerade unsere Bestellung abgegeben. Gerade machen wir uns über G gestern, als sie betrunken war lustig. Mitten während dem Lachen stoppt Leah plötzlich und zieht eine Ernste Miene auf.
Yn:,,Hey,alles gut? Du guckst als hättest du einen Geist gesehen."
Leah:,,Da, da hinten ist Tim."Ich drehe mich genauso wie G unaufällig um und sehe wie Tim sich mit ein paar anderen Jungs an einen Tisch setzt. Ich drehe mich wieder weg und bin kreidebleich. G legt sofort eine Hand auf mein Bein.
G:,,Keine Angst, er kann nichts machen."
Leah:,,Wollen wir gehen?"
Yn:,,Und das Essen?"
Leah:,,Können die verschenken oder so."Leah geht schnell bezahlen und dann stehen wir auf. Im Augenwinkel sehe ich wie Tim auch aufsteht und uns agressiv hinterher läuft. Kann der Typ mich nicht einfach mal für ganz kurz glücklich sein lassen und nicht immer alles zerstören. Als ich hinter mir die Tür zufallen höre mache ich mich schon auf eine Ansage gefasst. Und die kamm auch. Ich bleibe stehen und drehe mich mit verschrenkten Armen zu ihm.
Tim:,,So sieht man sich wieder."
Yn:,,Ja echt toller Zufall."
Tim:,, Und frau Williamson ist auch dabei, fehlen nur noch eure Eltern dann ist die Famillie komplett.
Ach ne, stimmt ja, die gibts ja nicht mehr."
Leah:,,Halt unsere Eltern da raus."
Yn:,,Warum er hat doch recht."
Tim:,,Ich glaube du kommst langsam wieder zu verstand Yn. Weißt du, mich zu kündigen war ein riesen Fehler."
G:,,Ist ihr scheiß egal, komm wir gehen."Sie nimmt meine Hand und zieht mich hinter ihr her zum Auto. Ich sage einfach nichts und setze mich hinten auf einen Sitz. G neben mich. Leah kommt auch keine zwei Sekunden später und wir fahren zurück in unser neues Zuhause. Auf der ganzen Fahrt ist es mucks mäuschen still.
Wir gehen rein und setzen uns auf die Couch.Leah:,,Yn, können wir kurz reden?"
Yn:,,Ja,klar."Wir gehen ins Bad und lassen uns auf den Boden fallen.
Yn:,, Ist es wegen unseren Eltern?"
Leah:,,Ja ich, ich muss dir was sagen."
Yn:,,Was denn?"
Leah:,,Damals als du sieben warst, du weißt ja das es einen Autounfall gab."
Yn:,,Ja und weiter?"
Leah:,,Ich war auch im Auto."
Yn:,,Was? Warum hast du das nie gesagt?"
Leah:,,Warte. Ich weiß noch genau wie alles abgelaufen ist. Unsere Mama ist gefahren. Sie,...Sie wollte uns mit absicht umbringen. Ich saß hinten und hab nur gesehen wie Mama mit 200 in einen Baum gefahren ist. Papa hat noch versucht sie auf zu halten aber es war zu spät. Papa war nicht mehr bei Bewusstsein und Mama dachte gar nicht dran einen Krankenwagen zu rufen.
Mir ging es erstaunlich gut weshalb ich das übernahm. Ab dem Zeitpunkt weiß ich nichts mehr."
Yn:,,Le, ich weiß grad nich was ich sagen soll. Mum hat das mit Absicht gemacht?"
Leah:,,Ja sie wollte uns weg haben und nur mit dir Leben weil sie dich immer mehr geliebt hat. Die Polizei hat sogar eine Art Tagebuch von ihr gefunden in dem dass alles drin stand. Als ich dann im Krankenhaus aufgewacht bin hab ich sofort nach meinen Eltern gefragt. Dann wurde mir gesagt das Mama nicht lebensgefährlich bedroht ist aber Papa es leider nicht geschafft hat und schon am Unfallort tot aufgefunden wurde."Ihr steigen Tränen aus den Augen. Ich lege meinen Arm um sie und nicke ihr zu.
Leah:,,Oma hat mich abgeholt. Also Anna, von väterlicher Seite. Als sie gehört hat was passiert ist sind wir sofort gefahren. Ich habe die andere Familienhälfte und Mama nie wieder gesehen. Oma hat mir nur als ich 15 geworden bin erzählt das Mama lebenslänglich verurteilt wurde und jetzt im Knast sitzt. Ich mein mit 15 versteht man das aber mit 7 noch nicht so wirklich. Oma hat das Sorgerecht bekommen und wir dir immer erzählt das Mama auch tot ist."
Yn:,,Und du hast Mama wirklich nie wieder gesehen?"
Leah:,,Nein, will ich auch nicht ich mein sie wollte mich loswerden damit sie sich nur noch um dich kümmern muss. Das ist auch der wahre Grund warum ich keinen Kontakt mehr mit dir wollte. Es tut mir leid."
Yn:,,Muss es dir nicht. Le du bist so stark, du hast es geschafft mir das alles zu verheimlichen obwohl du sogar dabei warst. Es tut mir leid das Mama dich wegen mir töten wollte."
Leah:,, Du bist nicht Schuld, das habe ich mitlerweile gelernt."
Yn:,,Sorry das ich dir das jetzt sage aber kann ich Mama wieder sehen?"
Leah:,, Deine Entscheidung, dich liebt sie ja noch. Mich nicht und ich sie auch nicht. Ich will diese Frau nie wieder sehen."
Yn:,,Das kann ich ja verstehen. Ich will sie auch nur ein letztes mal sehen."
Leah:,, Nimm aber bitte G mit, zum aufpassen."Ich nehme ihre Hand und drücke sie fest zusammen.
Yn:,,Danke das du mir das erzählt hast. Glaub mir du bist die stärkste Person die ich kenne und ich liebe dich über alles."
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