10. - {Kinder? Hochzeit?}

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Okay ich gebe zu das ich das trinken mit Björn vielleicht etwas übertrieben habe denn meine Kopfschmerzen sprechen dafür.

Ich bin eben auch nicht mehr 18 Jahre alt und sollte dementsprechend auch nicht mehr so viel trinken.

Aber was blieb mir anderes übrig um zu vergessen? Schließlich bin ich kein Vampir der eben mal seine Gefühle abstellen kann.

Geschweige denn das es Vampire gibt welche mich dazu hypnotisieren das passierte einfach zu vergessen.

Selbst dann wäre es aber egal weil ich Avalen in der Schule wieder sehen würde. Tag für Tag wie früher.

Das schreckliche ist das ich gestern an nichts anderes denken konnte als an unsere Zeit als ich Alkohol getrunken habe.

Meine Gedanken sollten wenn dann bei Freya sein. Das darf nicht passieren. Ich darf mich nicht wieder in Avalen verlieben.

Wieder. Wieder verlieben? Wer sagt denn das meine Gefühle überhaupt weg sind? Genau das ist ja das Problem.

Ich habe Angst vor mir selber und meinen Gefühlen weil ich mir nicht sicher bin was wäre wenn Avalen mich nochmal alleine erwischt.

War es überhaupt eine gute Idee sie zu treffen? Am besten sollte es öffentlich passieren weil ich selber nicht wusste was ich tun würde.

Alleine für diesen Gedanken müsste ich mir eigentlich schon eine Ohrfeige geben aber ich habe wirklich angst.

Mir ging es gut. Meine Mutter hatte recht. Ich kann mich noch genau an dem Abend erinnern als sie mich angerufen hat.

Ich saß am Fenster und sah auf London herab. Es regnete. Ich hatte mich immer gefragt warum ihre Stimme so belegt war aber sie sagte sie sei krank.

Jetzt weiß ich das es so war weil sie mich belogen hatte und ich hätte mit Avalen schon viel schneller wieder zusammen hätte können.

Schneller. Wie dumm bin ich eigentlich? Ich sollte einfach nur auf Abstand gehen und nur mit ihr reden wenn es um den Beruf geht.

Seufzend zog ich oben an der Haustür im zweiten Stock angekommen meinen Schlüssel hervor und öffnete die Tür.

Für einen Moment lauschte ich ob jemand da war aber da es so leise war bezweifelte ich das und trat ein.

Zum Glück hatte ich für heute einen freien Tag. Sie nannten es... Beweglicherferien Tag. Was das war wusste ich aber wieso direkt nach den Ferien?

Naja aber besser für mich denn in meinem Zustand sollte ich jetzt nicht vor der Klasse stehen und unterrichten.

Ganz zu schweigen davon das es sicher keinen guten Eindruck machen würde wenn ich da mit dem Kater gleich am zweiten Tag hinkommen würde.

Schnell zog ich meine Schuhe aus welche ich einfach achtlos im Flur stehen ließ während ich meine Jacke wenigstens noch an den Jackenständer hang.

,,Babe?" Ich zuckte bei dem Klang ihrer müden Stimme zusammen während sich die schiebetüren vom Schlafzimmer öffneten. ,,Hab mir Sorgen gemacht. Du bist gestern nicht heim gekommen" Murmelte sie seufzend.

,,Ja ich eh... Ich habe bei meiner Mom geschlafen weil Björn und ich noch was trinken waren" Erwiederte ich und trat durch den Flur direkt ins Wohnzimmer.

,,Und ist auch alles okay? Ich dachte gestern eigentlich wir essen schön und du erzählst mir von deinem ersten Tag" Zweifelte sie und folgte mir einfach.

,,Hör zu ich will dir nichts verheimlichen also... Meine ex ist anscheinend wieder an der Schule. Ich wusste davon nichts und habe sie gestern das erste mal auch wieder gesehen" Gestand ich und ließ mich auf das Sofa plumpsen.

,,Und... Und deswegen hast du so viel getrunken? Versteh mich nicht falsch aber du stinkst ein wenig" Schmunzelte sie und ließ sich neben mir nieder.

,,Ja irgendwie. Ich meine es waren 12 Jahre. 12 Jahre in denen ich mich gefangen und dich kennengelernt habe. Es kam einfach hoch" Beruhigte ich sie und griff nach ihrer hand.

Sie musste ja wohl kaum wissen das ich für einen Moment daran gedacht habe sie zu küssen. Nein das sollte sie nicht.

,,Und geht es dir jetzt ein wenig besser oder brauchst du vielleicht noch etwas Zeit für dich?" Zögerte sie zu fragen.

,,Ich denke wir müssen auch mal reden. Meine Mom meinte das zumindest und ich denke sie hat recht" Seufzte ich und setzte mich etwas auf.

,,Oh was ernstes? Ich meine ist alles okay" Zweifelte sie und gab mir eine Decke in welche ich mich sofort einkuschelte.

,,Zugegeben habe ich es vielleicht selber aufgeschoben weil ich angst vor diesem Thema hatte aber... Willst du überhaupt heiraten und kinder haben?" Fragte ich was sie hörbar laut schlucken ließ.

,,Ja" Sie nickte. ,,Ja und ob ich das möchte. Hätte ich dir sonst den Antrag machen sollen? Ich bin mehr als glücklich mit dir" Lächelte sie.

,,Und Kinder? Ich weiß ich habe das einfach so hingenommen als du mal gesagt hast das du keine möchtest aber ich könnte es mir selber nie verzeihen wenn ich meinen Träumen eine Familie zu haben nicht nach gehe" Murmelte ich und drehte meinen Kopf um ins leere starren zu können.

,,Nicht jetzt okay. Ich meine wir sind seit knapp drei Jahren zusammen, sind gerade gefühlt erst zusammen gezogen und... Die Verlobung ist auch noch nicht solange her" Merkte sie zweifelnd an.

,,Freya ich brauche eine klare Antwort. In meinen späteren leben sind Kinder da. Ich weiß nicht ob du das wirklich möchtest oder nicht aber wenn nicht dann... Keine Ahnung ehrlich gesagt" Stellte ich klar und griff erneut nach ihrer hand.

,,Nicht jetzt okay. Wie gesagt nicht jetzt. Ja ich möchte auch Kinder mit dir und meine Zukunft mit dir zusammen verbringen aber dazu braucht es ein wenig mehr. Ich meine drei Jahre? Lass uns erstmal heiraten und dann wieder darüber reden" Lächelte sie.

,,Ja ich denke das hört sich gut an" Murmelte ich lächelnd während sie sich zu mir rüber beugte und mir einen kurzen kuss gab.

,,Ja das finde ich auch und... Und wie war es deine ex wieder zu treffen? Geht es dir einigermaßen besser nachdem trinken gestern?" Zögerte sie zu fragen und rutschte näher zu mir heran.

,,Oh ja... Ich meine mir geht es viel besser. Ich denke das gestern hat mich alles nur sehr aufgewühlt und ich brauchte einfach mal ein wenig Pause. Ich meine 12 Jahre ist eine lange Zeit vorallem wenn man die Person geliebt hat aber wenn man plötzlich auf sie trifft dann ist das schon sehr komisch. Vorallem an dem Ort wo alles... irgendwie richtig angefangen hat" Seufzte ich und schüttelte den Kopf.

,,Das tut mir leid. Ehrlich. Ich weiß zwar nicht was du fühlst aber ich bin da damit du das weißt" Erwiederte sie lächelnd was mich schlucken ließ.

,,Danke das bedeutet mir sehr viel auch wenn das vielleicht nicht jeder verstehen kann" Seufzte ich und gab ihr einen kurzen kuss.

,,Ich denke du solltest wirklich duschen gehen" Murmelte sie grinsend und glitt mit ihrer warmen Hand unter meinen Pullover.

Lächelnd legte ich meine Hand in ihren Nacken und zog sie zu mir runter ehe ich meine Lippen auf ihre drückte.

Ich weiß das ich hätte die Wahrheit sagen sollen aber wie sagt man der Freundin das man eigentlich an jemand anderes denkt?

Genau eigentlich gar nicht aber vielleicht sollte ich mich wirklich mit ihr treffen damit ich mir auch sicher war wieso sie gegangen war schließlich hatte auch ich meine Fragen die beantwortet werden sollten.

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