Das erste was ich wahr nahm war das hämmern in meinem Kopf. Sind das etwa kleine Heinzelmännchen welche sich durch meine Ohren geschlichen haben?
Sie wollen mir sicher einen Denkzettel für die letzten zwei Tage geben. Ich habe schließlich nichts anderes getan als getrunken.
Schlecht für den Körper, schlecht für die Umwelt und schlecht für das Vorbild welches ich versuche zu sein.
Zumindest für Aiden und meine Schüler. Stellt euch vor ich hätte in dieser Bar einen meiner Schüler getroffen.
Das wäre nicht nur peinlich sondern auch echt traurig. Nichtmal meiner zukünftigen würde ich diese Art von mir zeigen wollen.
Betrunken bin ich wirklich am schlimmsten aber jetzt heißt es wohl hinnehmen, realisieren und verarbeiten.
Denn so sehr Avalen mich auch liebt kann sie knallhart sein was so viel wie heißt entweder das oder das.
Wobei sie mir glaube ich nichtmal diese Chance lässt. Nein wann immer mir etwas zu viel wird oder ich traurig bin nimmt sie mich einfach in den Arm bis ich anfange zu weinen und mich ihr schlussendlich hingebe und füge.
Becca hat einfach vollkommen recht. Avalen ist die Person die nichtmal lange braucht um meine mauern zum einstürzen zu bringen.
Deswegen versuche ich sie bei ihr gar nicht erst aufrecht zu erhalten und lasse mich meistens einfach in ihre arme fallen.
Aber diesmal ist einfach alles anders. Ich bin nicht traurig weil mir gerade mal etwas zu anstrengend wird.
Nein ich bin traurig weil mein Vater gestorben ist den ich die letzten zehn Jahre weder gesehen noch etwas von ihm gehört habe.
Ich würde es so gerne rückgängig machen können aber ich kann es nicht. Keiner kann die Vergangenheit ändern.
Mein Vater ist tot und ich muss endlich mal damit beginnen es zu realisieren bevor alles zu spät ist.
Heulen kann ich auch noch genug schließlich muss auch erstmal seine Beerdigung geplant werden.
Ich werde wohl eine Rede halten. Er war immer ein toller Vater bis zu seiner neuen Stelle die ihn arrogant werden ließ.
Er blieb Tag und nachts dort. Ich glaubte ihm als er mir sagte das er nie etwas mit einer anderen Frau als mit meiner Mutter gehabt hat.
Hätte er gelogen hätte er dieses Verräterische zucken an seinem linken kleinen Finger genau wie ich gehabt.
Ich kann es nicht kontrollieren. Es ist wie ein Lügendetekor der dir einfach von selbst verrät das ich Lüge.
Ich habe es von ihm. Das einzige denn sonst komme ich voll und ganz nach meiner Mutter was das äußerliche angeht.
Wie konnte es eigentlich soweit kommen? Wieso habe ich niemanden angerufen oder bin einfach im Krankenhaus geblieben?
Inzwischen ja da bereue ich einfach alles nur aber die Kopfschmerzen geben mir glaube ich somit alles was ich verdient habe.
Dennoch weiß ich das ich meiner Mutter auch einen besuch abstatten muss da ich ihr ja irgendwie die Schuld gegeben habe.
Ich weiß nicht wo, wann oder wie aber ich habe das meiner Mutter geschrieben. In welchen Zustand ich da war weiß ich selber nicht.
Und jetzt kommt mir auch nicht mit dem Zeug das man wenn man Alkohol intus hat die richtigen Dinge tut.
Nein. Meistens ja aber in dem Fall war es einfach nur meine trotzigkeit und meine Wut die mich dazu geleitet hat ihr sowas blödes zu schreiben.
Zögernd öffnete ich die Augen und stellte zu meiner Überraschung fest das das Zimmer komplett im dunklen lag.
Avalen hat also die Vorhänge komplett zugezogen. Nur einzelne Sonnenstrahlen fielen durch kleine Lücken aber nicht direkt auf das Bett.
Es war der Nachttisch auf welchen ein Glas Wasser stand und eine Aspirin. Das einzige was einem da eigentlich helfen kann.
Zweifelnd erhob ich mich und griff mit zittrigen Händen erst nach der Tablette und dann nach meinem Glas Wasser.
Nachdem ich beides zu mir genommen habe stellte ich das Glas wieder zurück und ließ mich auf meinem Rücken nieder.
Wie kann ich ihr das nur antun? Wie konnte ich bloß nur blöd sein und denken sie sei in genau solch einem Moment nicht gut für mich?
Becca hatte einfach vollkommen recht aber sie ist nicht hier. Zumindest verrät mir das die kalte Stelle auf dem Bett neben mir.
Leise schluchzend zog die meine Bettdecke über meinen Kopf und rollte mich zusammen um meine Ruhe zu haben. Ich kann gerade einfach niemanden gebrauchen.
,,Babe" Ich zuckte zusammen als plötzlich jemand die Bettdecke anhob. ,,Ich bin es. Wollte nur eben etwas kleines zu essen holen. Aiden schläft noch" Ließ sie mich wissen.
Wortlos nickte ich und sah wie ein verlorenes Kind zu ihr hoch als sie sich auch schon zu mir legte und mich einfach in ihre arme zog.
Ich weiß nicht wie lange es ging. Sekunden? Minuten? Stunden? Aber sie ließ es über sich ergehen.
Sie ließ alles über sich ergehen. Selbst als ich meinen Schmerz ins Kissen hinter ihr Schrie blieb sie ruhig und glitt mit ihrer Hand einfach über meinen Rücken.
,,Es tut mir so leid" Nuschelte ich schluchzend was sie inne halten und meinen kopf in ihre Hände nehmen ließ.
,,Babe dir muss nichts leid tun. Du hast gerade etwas schlimmes erleben müssen was ich leider nicht nachvollziehen kann aber ich bin da. Wir alle sind es" Flüsterte sie und glitt mit einer Hand in mein Haar.
,,Ich habe solchen misst gebaut. Ich bin so blöd. Wieso bin ich nicht direkt hierher?" Schluchzte ich und schrie verzweifelt schluchzend auf.
,,Weil auch du nur ein Mensch bist. Du hast jemanden verloren den du sehr geliebt hast. Ich denke da darf man mal ein wenig ausarten" Redete sie mir gut zu.
,,Becca hatte einfach so recht was dich angeht" Gestand ich schluchzend und ließ mich zögernd nun komplett auf sie nieder.
,,Becca? Deine ex Becca mit der du die ganze Zeit wohl unterwegs warst?" Zweifelte sie was mich schlucken ließ währen ich stockend die Luft ein atmete durch das ganze hektische weinen.
,,Ja. Sie hat mit mir eine wette gemacht und gewonnen. Ich sollte mich bei dir einfach fallen lassen so wie sie bei ihrer Frau. Ich habe ehrlich gesagt nicht daran geglaubt das kaum das du mich in deine Arme hast ich emotional werde und anfange zu verarbeiten aber so ist es" Gestand ich schluchzend.
,,Ich werde immer für dich da sein ebenso wie... Becca. Tut mir leid das ich sie so von unserem Grundstück gejagt habe aber ich war gestern irgendwie so... eifersüchtig" Murmelte sie und drückte ihre Lippen auf meine Stirn.
,,Ist okay. Becca versteht das sicher immerhin habe ich deutliches Misstrauen gegenüber mir von ihrer Frau gespürt auch wenn wir uns per Face time ein bis zweimal gesehen haben" Beruhigte ich sie wieder.
,,Ich denke du solltest weiter schlafen. Wir müssen... Mit deiner Mutter reden. Wir müssen die Beerdigung planen sie haben nämlich schon hier angerufen. Wir stehen das gemeinsam durch" Flüsterte sie seufzend und drückte ihre Lippen für einen kurzen Moment auf meine.
,,Und was ist dann mit Austra-"
,,Nein. Darüber werden wir weder heute noch morgen oder sonst wann in den nächsten Tagen reden. Wir fliegen aber nicht über Silvester" Fiel sie mir ins Wort.
,,Ich habe einfach so vieles kaputt gemacht. All unsere pla-"
,,Nochmal nein. Du hast sicher nichts kaputt gemacht wie gesagt reden morgen" Flüsterte sie als sie sich mit mir auf schon auf die seite drehte und mich wieder in ihre arme zog.
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Breaking promises to love | ✔️
RandomNach zirka 12 Jahren denkt Mila über ihre Gefühle für Avalen hinweg zu sein. Das denkt sie zumindest. Denn genau Jahre später muss sie erneut auf ihre alte Schule zurück weil die andere Schule kein Job Angebot für sie hat. Natürlich trifft sie dort...