Stöhnend rieb ich mir über die Stirn als ich langsam aus meinem Schlaf gerissen werde und öffnete meine Augen.
Schmerz Skala? Zehn von zehn. Definitiv. Meine Kopfschmerzen gleichen der Hölle würde mich aber wundern wenn es nicht so wäre.
Schließlich habe ich gestern noch mit Samy einiges getrunken und das war nicht gerade wenig.
Ganz zu schweigen von meinem Alkohol intus davor schon aber wo war ich denn hier bitte überhaupt?
Zweifelnd setzte ich mich auf und streckte mich erstmal ehe ich mich erhob.
Natürlich kommt mir das alles nur zu bekannt vor. Wie denn auch nicht? Schließlich bin ich hier schon oft ein und ausgegangen.
,,Na" Ich zuckte zusammen als die Frau meiner besten freundin zu mir ins Wohnzimmer trat. ,,Tut er weh? Dein Kopf?" Fragte sie grinsend.
,,Was mache ich denn hier? Und wo bitte schön ist Samy?" Zweifelte ich und nahm zögernd die heiße Kaffee Tasse entgegen.
,,Sie schläft. In unserem Bett. Linus ist auch gerade bei einem Freund. Kannst dir sicher vorstellen wie ich reagiert habe als ein Taxifahrer mich nachts aus dem Schlaf gerissen hat mit Linus der nicht mehr einschlafen wollte weil er sich Sorgen um seine Mutter und Patentante gemacht hat weil diese betrunken und nicht zurechnungsfähig waren" Merkte sie seufzend an.
,,Oh... Ich eh sollte denke ich langsam los. Ich meine ich muss nach drüben. Avalen sucht mich sicher" Murmelte ich und verzog mein Gesicht.
,,Wundert mich ja echt das ihr beide selbst in diesem Alter immernoch so viel trinken könnt aber morgens normal drauf seid bis auf ein paar Kopfschmerzen" Schmunzelte sie und schüttelte den Kopf.
,,Bin sehr glücklich darüber aber sag Samy das es mir leid tut. Das nächste mal sollte ich sie nicht mehr anrufen wenn ich mal wieder in einem tief bin und jemanden brauche der mit mir trinkt. Mileis wollte das eigentlich auch" Klärte ich sie zögernd auf und ließ mich wieder auf dem Sofa nieder.
,,Nein? Hey Samy und du seid beste Freunde. Ich möchte nur nicht das es zu oft vor kommt weil ihr beide wie gesagt auch Mütter seid zudem man nie aus Trauer trinken sollte" Seufzte sie, trat zu mir ans Sofa heran und ließ sich neben mir nieder.
,,Trauer?" Ich zog eine augenbraue hoch. ,,Was für eine Trauer denn? Habe ich was verpasst?" Versuchte ich abzulenken.
,,Nein. Nein so nicht Mila. Wir beide sind in den letzten Jahren auch zu sehr engen Freunden geworden deswegen ist es mir auch wichtig zu wissen wie es dir damit geht" Entgegnete sie was mich schlucken ließ.
,,Ja aber... Woher willst du denn wissen was passiert ist wenn ich weder euch noch jemand anderen was gesagt habe?" Zweifelte ich und stellte meine Tasse Kaffee beiseite.
,,Hör auf damit. Als du nicht nach Hause gekommen bist hat Avalen sich Sorgen gemacht und deine Mutter angerufen und ist zu mir gekommen. Oder eher Samy weil du ja die Person bist über die sie auch über alles redet. Deine Mutter war beim Krankenhaus und... Und man hat ihr gesagt das ihr ex mann vor stunden verstorben ist" Klärte sie mich auf was mich scharf die Luft einziehen ließ.
,,Ich bin so blöd" Ich lachte kurz und trocken auf. ,,Wie blöd ich doch bin" Wiederholte ich als sie mich auch schon in ihre arme zog.
,,Hör auf. Nochmal du bist nicht schuld. Ich weiß nicht was passiert ist oder wieso er gestorben ist aber... Es ist nicht deine Schuld" Flüsterte sie und glitt mit ihrer Hand über meinen Rücken.
,,Er ist einfach direkt vor mir gestorben. Ich wollte ihm Aiden vorstellen. Habe ihm ein Foto von Avalen und ihm gezeigt. Er hat sie sogar als meine Lehrerin erkannt" Murmelte ich schluchzend.
,,Ist gut. Hey wenn du möchtest kannst du hoch und Samy wecken. Du musst nicht mit mir reden auch wenn ich gerne für dich da bin" Ließ sie mich beruhigend wirkend wissen.
,,Ich weiß" Zögernd legte ich meine arme ebenfalls um sie. ,,Er hat nach Luft geschnappt, mein Handy fallen lassen und dann einfach in den Himmel gestarrt. Das war sein letzter Wunsch. Das wir beide nochmal dem Sonnenuntergang entgegen sehen. Ich habe ihm verziehen und er? Er sagt das es alles ist was er wollte ehe er einfach eingeschlafen ist" Klärte ich sie schluchzend auf.
,,Es tut mir unfassbar leid. Als mein Vater vor ein paar Jahren gestorben ist ist für mich auch eine Welt zusammen gebrochen aber du darfst jetzt niemanden von dir stoßen. Lass dir helfen und lass die Emotionen zu. Lass es einfach auf dich zukommen und alles wird gut" Murmelte sie seufzend und löste sich ein wenig um mich ansehen zu können.
,,Ich will das gerade nicht. Ich möchte nicht. Ich kann auch nicht zu Avalen gehen. Sie würde mich in den Arm nehmen und mich solange weinen lassen bis es nicht mehr geht. Wir wollen morgen nach Australien" Stellte ich klar und strich mir die Tränen weg.
,,Nein. Avalen hat gesagt das sie das verschieben wird. Du musst das auf dich zukommen lassen. Ich weiß wie sich das anfühlt und dieses Gefühl wird nie ganz weg sein vorallem weil ihr die letzten Jahre keinen Kontakt hattet ist es noch schlimmer aber bitte lass deine Emotionen frei raus. Ich war danach Boxen und habe eine Menge Gläser, Teller und andere Sachen kaputt gemacht. Es gibt da extra einen Laden" Flüsterte sie lächelnd.
,,Ich will das gerade nicht. Ja ich würde da gerne hin aber ich kann niemanden sehen allen voran nicht meine Mutter welche einfach gegangen ist" Stellte ich klar.
,,Deine Mutter? Bist du etwa sauer auf sie weil sie gegangen ist? Denkst du sie hat dich alleine mit ihm gelassen indem wissen das du ihn verlieren wirst?" Zweifelte sie.
,,Nein aber ich denke sie wol-" Setzte ich an aber das klingeln meines Handys welches auf dem Wohnzimmer Tisch lag ließ mich inne halten. ,,Becca..." Murmelte ich
,,Ja sie ruft seit gestern nacht schon an. Bin ran gegangen. Sie weiß was mit deinem Vater ist und würde dich gerne sehen. Sie ist mit ihrer Frau und ihrem Kind in der Stadt" Ließ sie mich wissen was mich schlucken ließ.
,,Ich eh... gehe dann eben ran" Murmelte ich während ich mich von ihr ab wandte, nach dem Handy griff und annahm.
Becca: Annika? Ist sie schon wach? Ich würde gerne mit ihr reden. Ich weiß ja wie gern sie ihren Vater hatte
Mila: Bin da
Becca: Hey... Habe mir sorgen gemacht. Habe es gehört tut mir unglaublich leid
Mila: Muss es nicht. Jeder verliert jeden irgendwann
Becca: Hör mal ich bin mit meiner Frau gerade indem Kaffee zu Besuch. Komm vorbei. Sie wird mit den kleinen gleich weg sein und dann reden wir beide mal alleine
Mila: Kleinen? Du hast noch ein Kind bekommen?
Becca: Hey ich hätte es dir ja gesagt aber die letzte Zeit hatten wir keinen Kontakt. Lass mich dir helfen
Mila: Okay ich komme in einer stundeMit diesen Worten legte ich auch schon auf und das Handy zur seite, sah wieder zu Annika welche mich zweifelnd musterte.
,,Ich... Werde mich jetzt mit Becca treffen. Sag Avalen nichts ja? Ich bin okay. Wir sind Freunde" Murmelte ich.
,,Hey dazu habe ich auch nichts gesagt. Sie hat geheiratet und hat Kinder. Du bist auch glücklich und keine Sorge meine Lippen sind versiegelt" Schmunzelte sie.
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Breaking promises to love | ✔️
RandomNach zirka 12 Jahren denkt Mila über ihre Gefühle für Avalen hinweg zu sein. Das denkt sie zumindest. Denn genau Jahre später muss sie erneut auf ihre alte Schule zurück weil die andere Schule kein Job Angebot für sie hat. Natürlich trifft sie dort...