Breaking promises to love | ✔️

90. - {Letzter Abend vor der Abreise}

,,Also... Aiden ist im Bett, wir sind alleine und können schlafen gehen. War ja stressig genug die letzten Tage" Lächelte Avalen und ließ sich neben mir auf dem Sofa nieder.

,,Hmm" Ich drehte meinen Kopf zu ihr. ,,Einfach emotional. Ich denke aber ich kann langsam abschließen was nicht heißt das er vergessen bleibt" Erwiederte ich als sie ihre Hand auf meine Wange legte.

,,Das soll er auch nicht Babe. Schau mal wir haben im Garten extra was kleines aufgebaut" Erinnerte sie mich.

,,Das stimmt... Dieser Ronald... Ist der vorhin dann eigentlich einfach gefangen oder was war da los?" Zweifelte ich was sie schlucken ließ.

,,Hör mal ich wollte als du mir den Brief vorgelesen hast das die Trauerfeier irgendwie toll wird. Ich wollte vermeiden das sowas nochmal passiert und habe ihn deshalb gebeten einfach Abstand von dir zu nehmen. Wann er gegangen ist keine Ahnung aber er war noch da. Wenn du möchtest kannst du dich ja mit ihm treffen?" Schlug sie zögernd vor.

,,Nein" Ich schüttelte den Kopf. ,,Das kommt nichtmal in Frage. Er hat meinen Vater alleine gelassen. Weder brauche ich so jemanden an meiner Seite noch will ich so jemanden kennenlernen" Stellte ich klar.

,,Das kann ich verstehen aber ich fand du und deine Mutter habt das alles wirklich toll gemacht. Ich meine... Die Trauerfeier war wirklich schön" Murmelte sie lächelnd und strich mit ihrem Daumen über meine Wange.

,,Denkst du das? Tut mir Übrigens leid das wir dein haus dafür in Beschlag genommen haben aber meine Mutter hat eine Wohnung die für die Gäste einfach viel zu klein gewesen wäre" Merkte ich seufzend an und glitt mit meiner Hand durch mein Haar.

,,Schon vergessen das ich es euch sogar angeboten habe? Außerdem was heißt denn hier mein haus? Das ist unser haus" Erwiederte sie und lehnte ihre Stirn gegen meine.

,,Danke... für diesen Moment draußen. Ich wusste nicht ob ich ihn dir wirklich vorlesen soll. Ich meine ich habe ihn zwar aufgeschrieben aber einer der intimsten Momente zwischen meinem Vater wollte ich nicht alle wissen lassen. Ich weiß ja das es dann irgendwie unnötig ist das aufgeschrieben zu haben aber ich dachte daran und schrieb" Flüsterte ich seufzend.

,,Ich fand die Textzeilen sehr schön. Ehrlich. So schöne Momente hat man selten und dein Vater war ein guter Mann. Das darfst du nie vergessen. Er hat wahrscheinlich hunderten das Leben gerettet in seiner ganzen Zeit als Arzt. Er war ein toller Vater auch wenn er das nicht immer gezeigt hat. Er war... In einer guten Zeit auch ein guter Ehemann der euch beide geliebt hat" Erwiederte sie lächelnd.

,,Danke einfach das du für mich da bist. Ich weiß ich habe nie viel über ihn geredet vorallem weil wir beide uns in der Zeit kennengelernt haben in der es eher semi zwischen meinem Vater und mir lief aber ich habe ihn dennoch geliebt und ich weiß auch das er mich geliebt hat. Wir haben einfach... Zeit gebraucht. Wohl zu viel Zeit wenn man bedenkt das ich für ihn hätte da sein können" Brummte ich.

,,Nein" Sie umgriff mein Gesicht mit beiden Händen und löste ihrer Stirn von meiner. ,,Hör auf dir die Schuld für irgendwas zu geben. Einzig und alleine schuld aus meiner Sicht ist Ronald der ihn alleine gelassen hat anstatt wenigstens seine Familie für ihn anzurufen. Er hat alles falsch gemacht aber sicher nicht du. Er hätte es sein können er dein Vater vom trinken ab bringt. Keiner weiß ob der Krebs daher kommt aber dann hätte er seinen Job noch gehabt und hätte vielleicht mehr gekämpft. Ich meine du hast ja selber gesagt das er sagte das er sich sogar für alles die Schuld gibt aber wenn man ehrlich ist ist jeder in manchen Momenten einfach arrogant, egoistisch und einfach nur ekelhaft. Ich kann nicht seine Gedanken lesen und fragen wieso er euch alleine gelassen hat aber was ich sagen kann ist das auch ich so war als ich dich mit einem billigen Brief verlassen habe. Ich hasse mich bis heute dafür weil ich nichtmal um uns gekämpft habe sondern einfach gegangen bin aber was ich damit sagen will ist das niemand perfekt ist aber trotzdem ein guter Mensch sein kann" Redete sie auf mich ein.

,,Av du warst weder egoistisch noc-"

,,Doch. Doch das war ich denn indem Moment habe ich einfach nur an mich gedacht und nicht an uns beide. An dich die sowieso schon viel Stress hatte wegen dem lernen. Ich weiß noch unser schöner intimer Moment im Kino. Ab da dachte ich alles würde wieder gut werden und ich habe mir das alles nur eingebildet aber ich bin geflüchtet weil ich angst hatte und nur an mich gedacht habe... Ich kann das nie wieder gut machen weil 12 Jahre vergangen sind in denen wir so glücklich hätten werden können" Fiel sie mir sofort ins Wort.

,,Babe wir sind beide noch recht jung und haben viel zeit vor uns. Wir hätten Aiden nicht und auch wenn ich nicht wirklich an Gott glauben mag und jedes Wochenende in die Kirche gehe denke ich das es seine Gründe hat warum wir gerade hier sitzen und du damals gegangen bist. Die Aktion war scheiße. Ist ja so als würdest du über WhatsApp schluss machen aber du hast nichtmal zwei Wochen gebraucht und ich war wieder bei dir trotz Verlobung. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben und da hat auch deine blöde Entscheidung nichts dran geändert" Merkte ich lächelnd an was sie schlucken ließ.

,,Schon komisch hm? Ich meine erst die Sache mit Becca. Ich habe um dich gekämpft und kaum waren wir glücklich habe ich dich verlassen. 12 Jahre später bist du verlobt und wieder Kämpfe ich" Flüsterte sie lächelnd.

,,Hör mal falls du darauf hinaus willst zu flüchten kannst du dir das von der backe schmieren. Entweder du tust es oder du nimmst mich am 20.02 zu deiner Frau und bist somit an mich gebunden" Stellte ich grinsend klar und gab ihr einen Kuss.

,,Na wenn das so ist... Koffer sind ja eh schon gepackt... Ich denke ich bleibe aber du kannst ja nicht ohne mich" Grinste sie und funkelte mir entgegen.

,,Ich nicht ohne dich?" Ich lachte kurz aber trocken. ,,Wie bitte? Sorry aber wer kämpft denn hier um wen?" Fragte ich grinsend.

,,Jaja ist klar" Murmelte sie während sie sich langsam erhob und nach meiner Hand griff um mich mit hoch zu ziehen.

,,Freue mich wenn wir morgen schon im Flieger sitzen. Auf jeden Fall möchte ich mal in den dschungel" Lächelte ich.

,,Ich habe mal nachgeschaut und da werden jeden Morgen solche Führungen angeboten also wenn du möchtest können wir gerne mal dran teilnehmen aber es soll auch ein himmlisches Restaurant dort geben" Merkte sie lächelnd an.

,,Da gehen wir auch auf jeden Fall hin aber..." Ich drehte mich wieder zu ihr um. ,,Ich möchte die Zeit davor noch etwas genießen" Flüsterte ich was sie zweifelnd zu mir hoch sehen ließ da ich zwei Treppen Absätze über sie stand.

,,Ich glaube ich weiß sogar genau was du meinst" Erwiederte sie als sie mich auch schon packte und direkt hoch hob - diese Frau ist einfach nur der Wahnsinn.