88. - {Mutter - Tochter}

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Zweifelnd blickte ich zu Avalen und Aiden welche gerade dabei sind seine Schuhe zu zu machen welche er ebenfalls neu bekommen hat.

,,Mommy kommst du dann auch gleich zum Spielplatz oder sind wir alleine?" Zweifelte Aiden welcher sich an den Schultern seiner Mutter fest hielt.

,,Ich habe mit meiner Mama etwas zu besprechen und das braucht ein wenig Zeit aber wenn ihr wieder kommt dann kochen wir alle zusammen" Erwiederte ich lächelnd während ich mit dem Stuhl nach hinten rückte und mich schließlich erhob.

,,Oma kommst du dann auch mit essen? Du warst schon ewig nicht mehr mit Björn da" Merkte Aiden grinsend an was Avalen sofort zu mir schauen ließ.

,,Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee is-"

,,Doch" Ich drehte mich zu Seite damit ich auch sie ansehen kann. ,,Ich meine wir klären ja etwas und dann kannst du hier bleiben" Fiel ich ihr sofort ins Wort als ich merkte worauf sie hinaus wollte.

,,Super. Mommy gehen wir?" Fragte Aiden grinsend als sie sich dann auch schon erhob und nach seinem Rucksack griff.

,,Natürlich" Sie wandte sich an uns. ,,Wir werden dann noch einkaufen. Also lasst euch ruhig Zeit und sprecht in ruhe" Bat sie seufzend und deutete Aiden sich umzudrehen.

Daraufhin nickte ich nur während Avalen unserem Sohn ihren Rucksack schulterte ehe dieser auch schon nach vorne rannte.

,,Ich... Ich habe einen Termin gemacht. Ich meine einen zweiten beim Lotar. Also wenn du willst wirst du Aiden offiziell adoptieren können an dem Tag unserer Hochzeit" Merkte sie lächelnd an was mich schlucken ließ.

,,Ja das möchte ich" Erwiederte ich ebenso halb lächelnd während ich auf sie zu trat und ihr einen kurzen Kuss gab.

,,Klär das bitte. Du weißt selber das deine Mom das nicht verdient hat. Ich schätze sie als deine Mutter" Stellte sie seufzend klar.

,,Tun wir oder eher tue ich. Habt einen schönen tag" Schmunzelte ich ehe sie mir noch einen kuss gab und schließlich nach vorne trat.

,,Schönen tag euch zwei!" Rief sie noch als sie die Haustür öffnete und mit Aiden heraus trat als sie auch schon wieder ins Schloss fiel.

Zögernd und zugleich zweifelnd drehte ich mich zu meiner Mutter welche immernoch am Tisch sitzt und mit ihrem Löffel in ihrem Kaffee herum rührte.

,,Mom... Du hast weder Milch noch Kaffee..." Versuchte ich die Stimmung etwas zu lockern was sie inne halten und den Kopf heben ließ.

,,Ich bereue es. Wirklich. Ich wollte nie das es so kommt. Ich hätte dich mit ihm auch nie alleine gelassen aber indem Moment war einfach so ein druck auf meiner Brust. Ich musste da einfach weg aber ich hatte niemals vor dir sowas anzutun. Ich bereue es wirklich und es tut mir unglaublich leid" Gestand sie was mich schlucken ließ.

,,Mom du hast für nichts die schuld. Ich... Ich hätte dir das einfach nicht sagen sollen. Das war misst und ich sollte es bereuen weil du wirklich für nichts die Schuld hast" Erwiederte ich und ließ mich ihr gegenüber wieder auf meinem Stuhl nieder.

,,Doch. Ich habe ihm alles gewünscht aber doch nicht sowas. Er war ein wirklich toller Mann und das hat er nicht verdient gehabt. Ich habe doch genau gesehen in deinen Augen das du es versuchen wolltest. Du wolltest ihm noch eine Chance geben. Ich habe von den Ärzten erfahren das er im Garten unter Sonnenuntergang gestorben ist. Schnell, irgendwie friedlich und hatte keine Schmerzen. Er hat nichtmal etwas dadurch mitbekommen auch wenn ich mir nicht vorstellen kann das das friedlich gewesen sein soll. Mila es tut mir leid. Ja so sehr leid weil ich dich alleine mit ihm gelassen habe. Ich habe aber auch gemerkt das ihr einen Moment auch alleine braucht. Ich wollte eigentlich auch nur einen Kaffee holen aber ich habe nicht das Gefühl gehabt und konnte nicht zurück" Schluchzte sie und schüttelte den Kopf.

,,Mo-"

,,Nein. Nein ich bin noch nicht fertig. Ich hätte ihm das nie gewünscht auch wenn unsere letzten Momente nicht blendend waren. Ich habe diesen Mann geliebt und das werde ich immer. Für mich wird er immer mein Ehemann sein. Niemand wird seinen Platz einnehmen selbst nicht wenn ich Björn irgendwann heiraten sollte. Ich wünschte einfach wir hätten uns besser verstanden" Fiel sie mir ins Wort.

,,Mom" Ich griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. ,,Du bist eine wundervolle Mutter. Die beste die ich jemals hatte auch wenn ich nie eine zweite hatte und nie haben wollen würde aber du gibst immer alles für uns. Wir beide halten zusammen. Uns beide wurde ein geliebter Mensch genommen und ehrlich gesagt bereue ich nicht nur dir das geschrieben zu haben sondern auch Silvester versaut zu haben. In meiner ganzen Trauer Zeit habe ich schlicht und einfach Silvester verpennt aber ich habe das Gefühl Av und die anderen haben kein Problem" Murmelte ich und schüttelte den Kopf.

,,Er wird immer ein Platz in unserem Herzen haben den keiner einnehmen kann" Lächelte sie und verschränkte ihre Hand mit meiner.

,,Darf ich fragen... Naja wenn es Dad anders ergangen wäre würdest du noch mit ihm zusammen sein? Oder wärst du wieder mit ihm zusammen gekommen? Du musst wissen das er nie aufgehört hat dich zu lieben. Er ist weder im Krankenhaus fremdgegangen noch hatte er all die Jahre jemand anderen. Er musste den Krebs alleine beenden Mom" Klärte ich sie auf was sie hörbar laut schlucken ließ.

,,Ich kann nicht ja sagen denn das würde bedeuten das Björn nur eine Ablenkung wäre. Das ist er auch nicht. Ich kann dir aber sagen das ich nie aufhören werde in deinen Vater verliebt zu sein aber lieben tue ich Björn" Zögerte sie zu sagen.

,,Ich bin dir nicht böse. Meine Frage ist eher ob du mir verzeihst? Ich hätte das niemals schreiben sollen. Ich habe einen großen Fehler gemacht und das tut mir unglaublich leid" Lächelte ich und griff nach meinem Glas Orangensaft.

,,Sicher tue ich das. Ich denke wir beide sollten das einfach vergessen. Wir beide müssen die nächste Woche vieles durchmachen. Beerdigung und eine kleine Feier zu ehren seines Lebens. Schließlich hat er damals vielen Menschen das Leben gerettet und das sollte eigentlich auch gefeiert werden" Murmelte sie während sie sich plötzlich erhob.

,,Ich hoffe nur das Avalen mir das wirklich nicht böse nimmt was Silvester angeht. Samy und Annika was das feiern angeht ganz zu schweigen was Becca und Leyla angeht. Ich meine sie hat bestimmt stress mit ihrer Frau" Merkte ich zweifelnd an.

,,Bitte hör auf Schatz. Schieb dir selber nicht irgendwelche Schuld zu. Du bist traurig, verletzt und zeigst deine Gefühle. Rede mit ihnen und es wird sicher wieder alles gut" Beruhigte sie mich.

,,Aber was machst du denn da jetzt? Möchtest du zur Ablenkung jetzt etwa einen film schauen?" Grinste ich als sie nach meinem Mac Book griff welches immernoch auf der Kommode in der Küche liegt.

,,Nein" Sie drehte sich wieder zu mir. ,,Ich weiß es ist schwer und es tut weh aber dein Vater ist bereits seit sechs Tagen tot. Wir beide müssen seine Beerdigung planen. Das hat er verdient. Er soll nicht einfach verbrannt und anschließend weg geschmissen werden. Er hat so viel mehr verdient" Murmelte sie.

,,Da hast du recht. Er hat so viel besseres verdient gehabt..." Flüsterte ich und ließ mich sofort in ihre arme ziehen in welche sie mich einfach zog.

Breaking promises to love | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt