Sunny

7. Sonne

Song: Sunsetz - Cigarettes After Sex

Meine Mom, mein Dad, Claire, Emil und ich sitzen in unserem Esszimmer und essen zu Abend.

„Wann wirst du endlich auch einen Jungen mit nach Hause bringen?", fragt meine Mom und deutet auf Emil und Claire.

Nicht schon wieder. Meine Mutter ist besessen davon, dass ich einen festen Freund bekomme. Sie wollte mich schon mit zahlreichen Söhnen ihrer Freundinnen verkuppeln.

„Um genau zu sein, hat sie einen Freund.", sagt Claire.

Ich starre sie an und schüttle meinen Kopf.

„Ach, wirklich?", fragt meine Mom.

Bevor ich sie stoppen kann, nickt Claire enthusiastisch. „Es ist noch ganz frisch, aber die beiden sind so verliebt."

„Ja, wirklich.", stimmt Emil zu.

„Stimmt das, Schatz?", fragt mein Dad.

Mom neben ihm sieht so hoffnungsvoll aus und ich bringe es nicht über mich, sie zu enttäuschen.

„Ja.", sage ich.

„Dann musst du uns diesen jungen Mann bald vorstellen.", sagt mein Vater.

Scheiße. Ich wollte auf keinen Fall meine Familie in die ganze Sache reinziehen.

„Wie heißt er denn?", fragt meine Mom.

„Ähm...", ich zögere. „Ben."

Jetzt ist es also entschieden, ich muss Ben meinen Eltern vorstellen.

Am nächsten Tag in der großen Pause gehe ich zu Ben und seinen Freunden. Er steht mit dem Rücken zu mir.

„Deine Freundin.", sagt Aaron und mustert mich.

Ich werde rot unter seiner Aufmerksamkeit.

Ben dreht sich zu mir um. „Hey, Sunny."

Dann dreht er sich wieder zu Aaron. „Schau meine Freundin nicht so an."

Was soll das? Genau das ist doch unser Ziel.

„Können wir reden?", frage ich ihn.

„Klar."

Ben folgt mir. Ich halte erst draußen auf dem Schulhof.

„Was sollte das gerade?", rufe ich.

„Was meinst du?"

„Wir wollen doch genau das. Dass er mich ansieht. Das ist doch unser Ziel."

„Ich weiß. Aber denkst du, er wird uns glauben, wenn ich nicht eifersüchtig bin?", fragt er.

Ich seufze. „Wenn du meinst. Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit dir reden wollte."

„Was ist los?"

„Meine Eltern wollen dich kennenlernen.", sage ich.

„Was? Du hast ihnen von uns erzählt?", fragt er fassungslos.

„Nicht ich...Claire war es. Und jetzt ist es zu spät."

„Hmm."

„Bitte."

„Natürlich, Sonne. Alles, was du willst.", seufzt er.

Ich grinse ihn an. „Danke."