8. Wunderschön

626 16 3
                                    

Song: Beautiful - Bazzi

Ben steht in einem weißen Hemd mit zwei Sträußen roter Rosen vor meiner Tür und ich starre ihn an. Er sieht zum Anbeißen aus.

„Hi.", sagt er lächelnd.

„Ähm, hi.", erwidere ich.

„Kann ich reinkommen?"

„Was?"

„Ob ich reinkommen darf?", lacht er.

Oh. Ich trete zur Seite und er tritt ein. Dann drückt er mir einen Strauß Rosen in die Hand.

„Für dich."

„Das wäre doch nicht nötig gewesen."

Er kommt mir immer näher. Dann lehnt er sich zu meinem Ohr runter. „Ich spiele meine Rolle eben gut."

Er drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Als er sich von mir löst, sehe ich meine Mutter hinter uns stehen.

„Hallo. Schön sie kennenzulernen, Frau..."

„Ach, nenn mich doch Doris. Ich freue mich so, dich kennenzulernen, Ben."

Sie nimmt ihn in den Arm und Ben wird rot. Es ist ziemlich süß.

„Die sind für sie...äh...dich.", sagt er und streckt meiner Mom die zweiten Rosen entgegen.

„Dankeschön. Du musst Lucilles Vater noch kennenlernen? Fred? Kommst du?", ruft sie.

„Lucille?", flüstert Ben.

Ich lächle nur gezwungen.

Dann kommt mein Dad aus dem Wohnzimmer. „Ah, hallo."

„Hallo. Es ist schön, sie kennenzulernen.", sagt Ben und streckt ihm die Hand hin.

„Du kannst mich duzen. Ich bin Fred.", sagt mein Vater und schüttelt seine Hand.

„Gut, lasst uns essen.", sage ich.

Ich nehme die Sträuße und gehe in die Küche. Ich fülle zwei Vasen und stelle die Rosen hinein.

Dann komme ich in das Esszimmer, wo alle schon am gedeckten Tisch sitzen.

Jerry sitzt neben Bens Stuhl und lässt sich streicheln.

„Es gibt Lasagne. Lucy hat gesagt, das ist dein Lieblingsessen.", sagt meine Mom und beginnt zu schöpfen.

Ich habe es mir bei unserem Fragespiel gemerkt.

Ben lächelt. „Ja, das ist es. Danke."

Wir essen und ich entspanne mich langsam.

„Wie habt ihr euch verliebt?", fragt meine Mom.

Das war es dann auch mit der Entspannung.

„Mom, muss das mit dem Ausfragen sein?", frage ich.

„Schon gut.", sagt Ben. „Ich fand Lucy gut, seit ich vor zwei Jahren auf diese Schule gekommen bin. Wie konnte ich auch nicht, sie ist so intelligent und nett und lustig. Aber ich habe mich nie getraut, ihr das zu sagen. Oder überhaupt mit ihr zu reden. Dann vor ein paar Wochen war ich auf dieser Party und draußen fand ich...Lucille. Und sie trug diesen grünen Rock..."

Er erinnert sich, dass ich einen grünen Rock getragen habe?

„Sie sah wunderschön aus.", fährt er fort.

Ich werde rot, obwohl ich weiß, dass das alles nur gespielt ist.

„Und ich habe sie nach einem Date gefragt." Die Lüge kommt ihm ganz natürlich über die Lippen.

Ich lächle. „Und ich habe natürlich ja gesagt."

Meine Mom grinst uns an. „Junge Liebe."

Ben legt seinen Arm hinter mich auf die Stuhllehne.

Nach dem Essen gehen wir in mein Zimmer. Ich schließe die Tür hinter uns.

„Gut gespielt.", sage ich.

„Ja...gespielt.", erwidert er stirnrunzelnd.

„Du warst perfekt. Meine Eltern lieben dich. Danke."

„Du musst mir nicht danken, Sunny.", sagt er.

„Warum Sunny?"

„Was?"

„Warum nennst du mich Sunny?", frage ich.

„Wenn du den Raum betrittst, geht die Sonne auf.", antwortet er.

SunnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt