19. Monet

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Song: I Wouldn't Mind - He Is We

Am nächsten Tag besichtigen wir St. Paul's Cathedral. Danach gehen wir in die National Gallery.

Ben und ich laufen Hand in Hand durch das Kunstmuseum. Vor einem Monet bleiben wir stehen. Das Bild zeigt Boote auf einem Fluss und einen Steg mit Menschen.

Ich bin nicht so kunstinteressiert, aber Monet ist mein Lieblingsmaler. Ich liebe seinen Stil. Seit wir ihn im Kunstunterricht behandelt haben, bin ich in seine Werke verliebt.

„Das ist bisher mein Lieblingsbild.", sage ich zu Ben.

„Es ist wunderschön.", antwortet er.

„Ich liebe Monet."

„Du, Sonne, was ich versuche, dir schon die ganze Zeit zu sagen. Ich...", beginnt er.

„Selfie!", ruft Claire in diesem Moment.

Sie und Emil stehen auf einmal neben uns und ich lächle gerade noch rechtzeitig für das Bild, das Claire von uns macht.

Ben sieht irgendwie enttäuscht aus.

„Sag es mir später, okay?" Ich küsse seine Wange.

„Okay."

Nach dem Museumsaufenthalt werden wir von unseren Lehrern entlassen und dürfen allein die Stadt unsicher machen.

Emil, Ben, Claire und ich kaufen uns erst einmal Fish and Chips, weil wir Hunger haben.

Danach machen wir die Einkaufsstraßen Londons unsicher. Es macht Spaß. Ich verprasse mein Taschengeld und Ben trägt die vollen Tüten. Es ist perfekt. Er ist perfekt.

Die Jungs gehen in einen Sportladen und Claire und ich gehen in den Victorias Secret Store. Wir probieren beide ein paar Teile an und ich verliebe mich in ein rotes Set. Kurzerhand beschließe ich, es zu kaufen. Und dabei denke ich bestimmt nicht an Ben.

Claire kauft ein hellrosanes Set und erzählt mir, dass Emil sie in rosa liebt, was mir ein bisschen too much information über mein Lieblingspaar ist.

Dann treffen wir die Jungs wieder und beschließen, in einem Restaurant essen zu gehen.

Nach dem Essen gehe ich auf die Toilette. Im Spiegel rede ich mir wie immer Mut zu.

„Sag ihm, dass du ihn magst. Was ist das schlimmste, das passieren kann? Dass er es nicht erwidert? Egal. Dann findest du einen anderen."

Aber irgendwie weiß ich, dass ich nie wieder jemanden wie Ben finden werde. Er ist so aufmerksam und liebevoll und intelligent. Und er macht mich glücklich.

Als ich aus der Toilette trete, lehnt Ben an der gegenüberliegenden Wand. Hoffentlich hat er meinen Monolog nicht gehört.

„Hey, hast du...", beginne ich.

Mit zwei großen Schritten ist Ben bei mir, umfasst mein Gesicht und presst seine Lippen auf meine. Ich seufze und seine Zunge erkundet meinen Mund.

Es ist langsam und zärtlich und so verdammt verlockend. Ich will eine Nacht mit Ben verbringen. Ich will ihn. Brauche ihn.

Er drückt mich gegen die Tür und wandert mit den Lippen über meinen Hals. Ich stöhne.

Jemand räuspert sich. Laut.

Wir lösen uns voneinander. Eine ältere Frau steht vor uns. Sie verzieht angewidert das Gesicht.

„Today's youth. This is abominable. You should be ashamed of yourselves."

Ich verdrehe die Augen.

„If you're so disgusted by us, why don't you just go on then?", fragt Ben in perfektem Englisch.

„I would love to, but you are blocking the door to the Ladies Washroom, young man.", zischt die Frau.

Ich schiebe Ben von mir weg und trete zur Seite und die Frau betritt die Damentoilette.

Ben und ich schauen uns an und beginnen dann, unkontrolliert zu lachen.

SunnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt