HAZEL MORILLO
Mit einem dumpfen Pochen in meinem Kopf und einem unangenehmen Druck in meinem Magen erwachte ich. Die Erinnerungen an die vergangene Nacht verschwammen im Nebel meines Bewusstseins, und ein Filmriss klaffte wie eine Lücke in meinem Gedächtnis.
Na toll.
Das grelle Morgenlicht durchflutete das Hotelzimmer, und ich versuchte mich mühsam aufzurappeln. Ein tiefer Seufzer begleitete mich, während ich versuchte, damit klarzukommen, dass ich bereits an meinem ersten Morgen hier in Dubai, vollkommen verkatert war. Der Weg ins Badezimmer fühlte sich an wie eine Wanderung durch das Himalaya-Gebirge - am besten mit extra viel Schneesturm.
Die kalte Dusche traf mein Gesicht wie eine unerbittliche Realität. Das Wasser sollte nicht nur den Schlaf, sondern auch die Überbleibsel der durchzechten Nacht fortspülen. Frisch geduscht, starrte ich in den Spiegel. Wilde Haare, tiefe Augenringe, verschmierte Schminke - das Bild einer Dame war weit entfernt, aber in meiner ohne hin schon chaotischen Welt war das dann wohl ziemlich nebensächlich.
Nach der Erfrischung verließ ich das Badezimmer. Die Luft war klarer, aber der dumpfe und pochende Druck in meinem Kopf blieb. Der Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem meine Handtasche lag. Ein kurzer Moment des Zögerns durchzuckte mich, da ich immer noch nicht wusste, wie um Himmels Willen ich in mein Hotelzimmer gekommen bin.
Ich wusste gar nichts mehr.
Ich näherte mich dem Nachttisch mit einem vagen Gefühl der Unruhe. Einen kurzen Moment später, hielt ich mein Handy in der Hand, welches ganz danach aussah, als würde es mir meine Antworten geben. Ein Augenblick des Innehaltens, bevor ich den Bildschirm entsperrte und zwei ungelesene Nachrichten von zwei Unterschiedlichen Chats sah.
Die erste war von einem gewissem „Luis".
Hi Hazel,
Ich wollte dich informieren, dass ich gestern dafür gesorgt habe, dass du sicher nach Hause gekommen bist. Dein betrunkener Zustand hat dazu geführt, dass du mir einige persönliche Informationen, unter anderem deine Adresse, mitgeteilt hast. Ich hoffe, dass du den Alkohol nicht mehr allzu sehr spürst,
Luis, der Barkeeper.Ich starrte auf das Display. Es ist eindeutig zu früh am Morgen, wenn ich das noch so sagen kann, um gleich zu ver stehen wer Luis, der Barkeeper war. Erst nach einigem Nachdenken, fielen mir schwache Erinnerungen an einen Blondschopf wieder ein. Mein Finger bewegte sich über die Buchstabentasten meines Handys, um ihm zurückzuschreiben, dass ich ihm dankbar bin für die Sorge um.
Danach öffnete ich die zweite Nachricht.
Kein Name oder sonstiges stand auf der oberen Leiste, nur die Telefonnummer der Person.
Engelchen,
Wenn du diese Zeilen liest, sei dir bewusst, dass sie nicht das letzte sind was du von mir hörst. Schließlich wirst du mich kennenlernen. Schon sehr bald. Der Anruf letzte Nacht war faszinierend und deine Berührungen haben geschickt meine Aufmerksamkeit auf dich gelenkt. Du musst begreifen, dass du mich gefesselt hast. Rechne also damit, dass ich dich nich so schnell entkommen lasse, wenn ich dich erst einmal habe. Ich würde dir raten zu rennen, solange du noch kannst.
Bis Bald, mein Engel.Ungläube starrte ich den Text an, als wäre er nicht lesbar. Nein - er war nicht verständlich. Was für Berührungen? Wen werde ich kennenlernen? Welche verdammte Fesselung? Und wieso werde ich nicht entkommen?
Fragen über Fragen - und die einzige Antwort lag in der letzten Nacht, an die ich mich unpassender Weise nicht erinnern kann. Es war unheimlich zu wissen, dass jemand mich „haben" mochte und noch unheimlicher war es, dass ich noch nicht einmal wusste, wer. In meinem Kopf tanzten wirre Gedanken, während ich meinen Kopf scheiternd darüber zerbrach, was letzte nach für Dinge geschehen waren, dass ich nun eine solche Nachricht bekam. War es jemand, der mich abgefüllt hat und dann etwas zu pervers war?
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Hunting Maze (lovecall)
Romance„Ich hasse dich!" „Hasst du mich? Oder hasst du die Tatsache, dass du mich liebst?" -- Als die 21 jährige Hazel ihr Design Studium abbricht und eine Auszeit in Dubai nehmen will, hatte sie nicht erwartet, dass ihr Plan, ihren Exfreund zu vergessen...