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ROMEO CARIMOV

Die dunklen Straßen flogen an mir vorbei, der Motor meines Autos verschlang die Stille und mein seltsamerweise unregelmäßiger Atem ist das einzige, welches meine Gedanken zusammenhielt.

Meine Gedanken an sie.

Wie mein Engel doch tatsächlich meinen Namen ausgesprochen hatte.

Es war Musik in meinen Ohren, die meine gesamte Welt zum Beben brachte und mir den Boden unter den Füßen wegriss. Mich zerschmetterte und vernichtete. Meine Sonne vertauschte.

Der Geschmack von Lust, welcher sich von ihrem Mund auf meine Lippen bewegte, war mit einem süßlichen Honig verziert gewesen und mit der Trockenheit von teurem Silber geschliffen worden.

Es war - unbeschreiblich. Dieses Gefühl, wenn man denkt, sein Herz zerschmilzt und betet darum, mehr zu bekommen. Diese Sucht beenden zu lassen und endlich erlöst zu werden.

So ist es gewesen. Ein einziges Wort. Ein einziger Name. Mein Name. Aus ihrem Mund.

Und man wollte mehr bekommen. Ich musste mehr bekommen.

∗ ✾ ∗

"Guten Abend Marshall" sprach ich diesen erbärmlichen Jungen mit Nachnamen an, während mir sämtliche Methoden durch den Kopf schossen, wie ich ihn am meisten leiden lassen konnte, er aber auch möglichst lange so schmerzhaft überlebt.

Lionell, kurz Lio, richtete seinen Kopf mühsam auf. Er hatte anscheinend bereits all seine Kraft verbraucht, um zu versuchen sich aus den Schlingen um seine Arme, sowie Beine zu befreien. Seine Handgelenke waren mit eisernen Klappen befestigt, die seinen Oberkörper nach oben zog und ihn aufrecht hielt. Die scharfen Spitzen dieser Klappen bohrten sich fest in sein Fleisch, sodass bereits eine kleine Menge an Blut auf den Boden tropfte.

Seine Knöchel wiederum waren schlichtweg mit Ketten an den Boden befestigt, in welchem ebenfalls eiserne Ringe verankert waren.

"Wer- Was- Was- Mich gehen lassen!" aus seinem Mund kam ein reines Durcheinander heraus. Ich lachte auf, fand all dies amüsant und bespaßend.

"Wie bitte? Ich glaube du musst deinen Satzbau verändern und ein paar Wörter umtauschen, sowie deine Tonart verändern. Hat dir das niemand beigebracht, kleiner Junge?"

Er schaute mich an. Angsterfüllt. Frustriert. Und wütend, wobei man dies nicht als Wut zählen lassen konnte, so kindisch sah er dabei aus.

Gott, was hat mein Engel nur an ihm gefunden.

"Weißt du, warum du hier bist?" Meine Stimme war kalt. So verdammt kalt. Seine Augen jedoch - sie flammten auf, das Feuer der Furcht erfüllte seine nassen Augen. "Ich schwöre ihnen, sie haben den Falschen! Ich habe rein gar nichts gemacht!"

Meine Wut übernahm mich und ließ mich fallen. Tief in einen See, der voll mit den Erinnerungen war, die ich und Hazel teilten. Und es waren zu wenige, sodass ich mehr bekommen musste.

"Achja?" fragte ich ihn und trat einen Schritt näher an ihn heran, sodass ich meinen Mund mit nur wenig Abstand vor sein Ohr hielt und langsam flüsterte: "Lügst du mich noch ein einziges Mal an, werde ich genau vor dir deine Schwester platzieren. Wie heißt sie noch gleich... Vivienne." Ich hielt kurz inne, um ihn den Gedanken an seine Schwester zu schenken, während ich meine Mundwinkel schelmisch hochzog.

Jedoch nur - um diesen für ihn schönen Gedanken erbarmungslos zu zerstören.

"Ich werde das Mädchen so sehr foltern, dass du das ergossene Blut von ihr förmlich schmecken kannst. Und sobald du auch nur einmal deine Augen zu lange schließt, finde ich eine weitere Person, die Platz neben ihr finden kann. Hast du das verstanden?"

Hunting Maze (lovecall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt